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Jetzt wird der A7-Deckel langsam bunt

Schnelsens „Jahrhundertprojekt“: Geschwister-Töllke-Platz

Eindrucksvolle Visualisierung des Deckel-Parks aus der Vogelperspektive Foto: Moka-Studio/Luftbild: Matthias Friedel / POLA Landschaftsarchitekten

Als „Jahrhundertprojekt“ bezeichnet Bezirksamtsleiter Kay Gätgens den A7-Deckel in Schnelsen, bei dem es sich um weit mehr handelt als nur die Gestaltung einer Parkanlage.

Der Deckel vereint den über Jahrzehnte durch die Autobahn gespaltenen Stadtteil und steigert die Attraktivität und Lebensqualität um ein Vielfaches. Nach gut einem Jahr seit Freigabe des Verkehrs durch den Tunnel hat sich hier einiges getan, eine klar sichtbare Struktur ist auf der 2,9 Hektar großen Fläche gut erkennbar. Auch die ersten Blüten der im Raster angelegten Tokyo-Kirschen am Quartiersplatz zeigen sich bereits und bringen erstes Leben auf die Anlage.

Die Blätter der im westlichen Bereich des Parks entlang der Straße Jungborn gepflanzten Amberbäume garantieren dann genauso wie die der Rotahorne, die östlich im Bereich der Kleingärten am Vogt-Kock-Weg gepflanzt werden, einen „roten Herbst“ auf dem Deckel.

Insgesamt 150 neue Bäume sind die neuen „Highlights“ des Parks. Aufgrund des besonderen Standorts wurde bei der Auswahl der Bäume, darunter auch Magnolien und Zieräpfel, auf ihre maximale Höhe von 15 Metern geachtet.

Bänke zum Verweilen

Nach dem Abschluss der Arbeiten am Quartiersplatz mit dem Einbau von Treppen und Einfassungselementen wird im Frühjahr der Oberboden auf dem gesamten Areal aufgetragen. Die weitere Bepflanzung erfolgt im Herbst, außerdem werden 38 Bänke in verschiedenen Ausführungen, teils als Bankkombinationen, in einem Abstand von höchstens 200 Metern aufgestellt. Auch Fahrradbügel sind vorgesehen.77

Für die Gestaltung und eine weitere Bepflanzung der Wiese wartet das Bezirksamt Eimsbüttel als Bauherr zunächst ab, wie und wo sich eine Nutzung bildet. Nachträgliche Gestaltungen sind daher möglich. Aktuell geplant ist ein Bouleplatz. Ob es auch einen Spielplatz sowie Sportgeräte für Senior/-innen geben wird, ist noch offen.

Seit Anfang des Jahres steht auch der Name für Schnelsens Deckelpark fest: Mit dem Dorothea-Buck-Park wird eine Schnelsenerin gewürdigt, die als Kämpferin für mehr Menschlichkeit in der Psychiatrie in die Geschichte eingeht und unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Dorothea Buck war Opfer des Nazi-Regimes. Nach einer Psychose war sie zwangssterilisiert worden und nur knapp der Euthanasie entgangen. Im Alter von 102 Jahren verstarb sie 2019 im Albertinen-Haus.

189 Namensvorschläge

Der Quartiersplatz trägt künftig den Namen Geschwister-Töllke-Platz nach den zwei Schwestern Erika und Ilse Töllke, die ihre enge Verbundenheit zum Stadtteil mit stifterischem Engagement gezeigt haben. Insgesamt wurden 189 Namensvorschläge gemacht, darunter auch Gustav-Grimm-Park, Schneckel, Heidpark oder Dachgarten Schnelsen. kh
 

Die Kleingärten auf dem Deckel

42 Kleingärten mit einer durchschnittlichen Größe von 254 Quadratmetern wird es geben. Bei der Vergabe werden zwar die Kleingärtner/-innen bevorzugt, deren bisherige Flächen aufgrund des A7-Ausbaus geräumt wurden, Bewerbungen sind dennoch möglich: Landesbund der Gartenfreunde Hamburg, Fuhlsbütteler Straße 790, 22337 Hamburg, info@gartenfreunde.de

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