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Assaf Levitin wechselt zur jüdischen Gemeinde

Vom Opernsänger zum jüdischen Chasan: Kantor Assaf Levitin der Hamburger Reformsynagoge

Assaf Levitin ist der erste Kantor der Jüdischen Gemeinde, der der Reformsynagoge angehört Foto: Hanke

"Erneuerung ist meine Aufgabe“, sagt Assaf Levitin, der neue Kantor der Jüdischen Gemeinde, der die traditionelle Bezeichnung Chasan bevorzugt, der Kantor und Vorbeter im jüdischen Gottesdienstes, der die Liturgie vorgibt. Der neue Chasan ist der erste Vertreter der Reformsynagoge innerhalb der Jüdischen Gemeinde Hamburg, die sich als Einheitsgemeinde aller jüdischen Glaubensrichtungen versteht. Darum werden sich die Gemeindemitglieder an neue Töne im Gottesdienst gewöhnen müssen.

„Als erstes habe ich ein Piano bestellt, und es wurde mir genehmigt“, erzählt Assaf Levitin. Instrumentalmusik ist im jüdischen Gottesdienst keine Selbstverständlichkeit. Sie wird nur in liberalen Gemeinden praktiziert. Die traditionelle Musik wird Levitin aber nicht vernachlässigen. „Evergreens müssen bleiben“, verspricht er. Aber er möchte der Hamburger Gemeinde eine eigene musikalische Handschrift vermitteln, auch durch eigene Kompositionen. 

Levitin ist nicht nur Musiker und Komponist, der Mann mit dem absoluten Gehör ist auch als Opern- und Konzertsänger ausgebildet, hat jahrelang in diesen Berufen gearbeitet, war ein gefragter Interpret zeitgenössischer Musik. Seine Kantorenstelle in Hamburg ist erst seine zweite. Vorher war er an der liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover tätig.

Foto: getty Images
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Geboren wurde er in Israel, er studierte in Deutschland und blieb. „Ich war es leid immer Angst zu haben falsch zu singen, zu fragen: Wie war ich? Wie war es? Als Kantor wird mir ein ganz anderes Gefühl von Wichtigkeit vermittelt. Nicht ich stehe im Mittelpunkt, sondern die Aufgabe des Chasan. Als Vorbeter weiß ich, wo es lang geht“, sagt Assaf Levitin.

In Hamburg möchte Levitin musikalische Zeichen setzen, orientiert sich an dem jüdischen Komponisten Leon Kornitzer, der 1913-1936 Oberkantor in Hamburg war. „Sein Werk gehört zu unserer Identität in Hamburg“, findet Levitin, der in Berlin lebt. Noch kennt er Hamburg und auch das Grindelviertel nicht so genau, doch mit seiner neuen Aufgabe wird sich das schnell ändern. Übrigens: Einen Pianisten hat er auch schon. ch


Lesung zum 9. November

Autoren und Autorinnen des Hamburger Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) lesen aus der Anthologie „Wir haben Wölfe gehört”. Reichspogromnacht und Mauerfall sind nur zwei historische Ereignisse, die am 9. November stattfanden. Aktuelle Gedichte und Erzählungen wenden sich gegen den Rechtspopulismus und das historische Vergessen. Motto: „Wenn Kultur geht, kommt Gewalt”. Es lesen: Margret Silvester, Christine Sterly-Paulsen, Emina Kamber, Reimer Boy Eilers, Sven J. Olsson und Hans Krech.

Mittwoch, 9. November, 20 Uhr, Kunstklinik, Martinistraße 44a, Eintritt frei


Julia Schilinski im Goldbekhaus

Lange Zeit war die Weltenbummlerin und „Grande Dame der leisen Töne” regelmäßig zu Gast auf der Bühne zum Hof des GoldbekHauses. Nach einer über zweijährigen Auszeit freut sich Julia Schilinski, diese schöne Tradition weiterführen zu können. Mit ihrer Band präsentiert die Sängerin und Liedermacherin am Freitag, 4. November, um 20 Uhr ihr Programm „Auf bald” mit Songs aus dem aktuellen Album und einer Auswahl älterer Titel und Stücke, die während der vergangenen zwei Jahre entstanden sind. Wer sie kennt weiß: Ihre Lieder sind leise, ehrlich und emotional und überschreiten musikalische Genregrenzen.

Karten gibt es im Goldbek-Haus, Moorfurthweg 9. kosten im Vorverkauf 12 Euro (tixforgigs.com), an der Abendkasse 15 Euro

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