Wie fassen Sie das Jahr 2022 zusammen? Wie geht es für Sie nächstes Jahr weiter?

Nils Gosebeck: Wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück. Wir waren vor Saisonstart sehr gespannt, ob wir unsere gesetzten Ziele in diesem Jahr erreichen können. Trotz der anhaltenden, globalen Ereignisse erfreut es uns umso mehr, dass im Jahr 2022 unsere Vorstellungen sogar übertroffen werden konnten. Nach wie vor stellen wir fest, dass sich unsere Kunden auch weiterhin ein Stück Urlaub nach Hause holen möchten. Wir sind sehr stolz, dass wir unsere Lieferzeiten in diesem Jahr sogar verkürzen konnten. Dies liegt darin begründet, dass wir die Arbeitsabläufe in unserer Manufaktur weiter optimiert haben.

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie mit Ihrem Unternehmen?

Kay Gosebeck: Im Fokus unserer Manufaktur stehen besonders die Themen Nachhaltigkeit, Klimawandel und Einsparung von Energiekosten. Die gestiegenen Preise kommen auch bei uns an. Damit wir jedoch unseren Preisstandard halten können, versuchen wir in unserer Manufaktur weiter Einsparungen umzusetzen. Wichtig ist es uns, dass die Qualität unserer Strandkörbe auf dem gewohnt hohen Niveau bleibt. Entgegen des Trendes haben wir sogar zusätzliches Personal eingestellt. Wir werden auch weiterhin die beste Qualität anbieten; dafür sind wir bekannt und geschätzt!

Alle reden von Strom- und Energieeinsparungen. Welche Maßnahmen haben Sie in Ihrer Strandkorb-Manufaktur ergriffen?

NG: Wir haben dies bereits früh erkannt. Schon im Jahr 2021 haben wir damit begonnen, mit der Installation der Photovoltaik Anlage auf unserem Hallendach, erste Maßnahmen zum Energie sparen umzusetzen. Wir generieren eigenen grünen Strom für unsere Tätigkeiten, sodass wir nicht auf Gas o.ä. angewiesen sind.

Des Weiteren haben wir unsere gesamte Beleuchtung auf LED umgestellt. Wir können in unseren Räumen das Licht so steuern, dass nur Bereiche beleuchtet werden, in denen auch wirklich gearbeitet wird. Bewegungsmelder auf den Fluren und in unserem Showroom sorgen dafür, noch energiesparender zu agieren und Kosten zu minimieren. Unseren Fuhrpark stellen wir nach und nach auf Elektrofahrzeuge um.

Zusätzlich haben wir E-Ladesäulen auf unserem Gelände installiert, damit unsere Kunden während Ihres Aufenthaltes in unserer Manufaktur entspannt Ihr Fahrzeug aufladen können. Die Ressource Strom ist ein kostbares Gut geworden; dessen sind wir uns bewusst und setzen dies in unseren Teams um. Auch unsere Büros wurden mit Bewegungsmeldern ausgestattet, sodass das Licht, wenn sich niemand im Raum befindet, selbstständig ausgeht. Wir haben somit eine Kostenreduzierung von fast 50 Prozent erzielt.

In der aktuellen Situation gibt es globale Schwierigkeiten wie z.B. Lieferengpässe. Sind Sie davon betroffen?

NG: Nein, zum Glück sind wir davon nicht betroffen. Wir behalten unseren Bestand stets im Auge, sodass wir weiterhin immer lieferfähig bleiben. Dabei ist es uns sehr wichtig, dass wir die Nachhaltigkeit gewährleisten können. Die von uns verwendeten Hölzer stammen aus zertifiziertem, nachhaltigem Anbau. Sichergestellt wird dieses durch das FLEGT-Abkommen der EU, welches diese Art von Zertifikaten an wenige, ausgewählte Betriebe vergibt.

Welche Kriterien sind Ihren Kunden wichtig, wenn sie nachhaltige Kaufentscheidungen treffen?

KG: Durch eine Befragung unserer Kunden konnten wir feststellen, dass die wichtigsten Maßnahmen wie zum Beispiel eine faire Preispolitik mit Lieferanten, dass Tierwohl und Engagement gegen Kinderarbeit sind. Wir haben herausgefunden, dass eine klimaneutrale Produktion zwingend erforderlich ist, auch über CO2-Kompensationen. Gerade in Krisenzeiten wird von uns erwartet, mit einer klaren Position zu sozialen, gesellschaftlichen und umweltpolitischen Themen voranzugehen. Diese Haltung hat einen maßgeblichen Einfluss auf unser Ansehen und stärkt das Vertrauen unserer Kunden in unsere Manufaktur.

Wie geht es in nächster Zeit bei Ihnen weiter?

NG: Zurzeit arbeiten wir an unserem neuen Katalog für die Saison 2023/2024. Wir versuchen den Nabel der Zeit zur treffen und schauen, dass wir die Trends von morgen bereits in unserem neuen Katalog umsetzen. Auch hier produzieren wir nachhaltig. Wir verwenden ausschließlich FSC-zertifiziertes Papier und lassen unseren Katalog regional herstellen. Um CO2 einsparen zu können, werden die meisten Arbeiten für den Katalog, sei es Besprechungen, Vorschläge oder Gestaltung in Onlinekonferenzen abgewickelt. So reduzieren wir nicht nur den CO2-Ausstoss, sondern steigern auch die Effizienz unserer Mitarbeiter. Ich darf verraten, dass die ersten Entwürfe schon vielversprechend aussehen. Wir freuen uns jetzt bereits auf die Veröffentlichung unseres neuen Kataloges.

Digitalisierung - Was bieten Sie Ihren Kunden für Service an?

NG: Unsere Homepage bietet einen „3-D Strandkorb-Konfigurator“ an, den es in dieser Art nur bei uns gibt. Von überall auf der Welt und zu jeder Zeit können unsere Kunden nach ihren Wünschen und Ausführungen ihren eigenen Strandkorb zusammenstellen. Wir legen einen hohen Wert auf Kundenzufriedenheit. Bevor der zusammengestellte und gewünschte Strandkorb in die Produktion geht, besprechen wir mit unseren Kunden ausführlich Ihre Auswahl. Eine Rundum-Betreuung wird dadurch gewährleistet, damit das bestellte Endprodukt auch den höchsten Ansprüchen gerecht wird.

Zurzeit ist Nebensaison bei Ihnen. Welche Angebote bieten Sie momentan an?

NG: Aktuell befinden wir uns im Saison-Abverkauf und es sind manche Strandkorb-Modelle mit einer Reduzierung von bis 70 Prozent erhältlich. Dabei schaffen wir es sogar, innerhalb von sieben Werktagen auszuliefern, sodass unsere Kunden schnellstmöglich Ihren Strandkorb genießen können.

Vielen Dank für das nette Gespräch und die spannenden Ausführungen. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg und beste Gesundheit.