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Fachkräfte für Metalltechnik arbeiten mit computergesteuerten Maschinen. Jeder Millimeter zählt bei ihrer Tätigkeit

Fachkräfte für Metalltechnik: Experten für Schrauben, Draht und Bauteile

Million Tekle wird bei der seca GmbH zur Fachkraft Metalltechnik ausgebildet. FOTO: STEPHAN WALLOCHA

Million Tekle kam vor fünf Jahren aus Eritrea nach Deutschland. Der begnadete Läufer, der für die 10.000-Meter-Strecke nur 31 Minuten braucht, fand durch diese Leidenschaft schnell Anschluss in Hamburg. Auch in beruflicher Hinsicht hat der 22-Jährige schon eine Menge erreicht. Er hat in Hamburg seinen Hauptschulabschluss gemacht und nun gerade eine zweijährige Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik in der Fachrichtung Montagetechnik bei seca erfolgreich beendet.

Zu dem Weltmarktführer für medizinische Mess-Systeme und Waagen fand er über ein Praktikum. Besonders viel Spaß macht ihm die Arbeit an den Fräs- und Drehmaschinen. „Ich habe bei seca sehr viel Unterstützung erhalten, ohne die ich die Ausbildung inklusive der Berufsschule nicht so ohne Weiteres geschafft hätte“, erzählt Million, der von seca übernommen wurde und jetzt in der Produktion tätig ist. Das Unternehmen stellt pro Jahr drei bis fünf Auszubildende ein, neben den Fachkräften für Metalltechnik auch Industriekaufleute und IT-Systemelektroniker. „Wir bilden für den Eigenbedarf aus und fördern sehr gezielt junge Karrieren“, sagt die Personalreferentin Josefin Meyer, die sich über das Engagement und den Einsatz von Million sehr freut. Bewerbungen von ebenso motivierten Kandidaten für den Ausbildungsstart im kommenden Jahr nimmt sie gern entgegen.

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Montagetechnik arbeiten in Betrieben der Metallindustrie, der Elektroindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Haushaltsgeräteindustrie und teilweise auch im Fahrzeugbau. Der Ausbildungsberuf wird in vier eigenen Fachrichtungen angeboten: Montagetechnik, Umform- und Drahttechnik, Konstruktionstechnik und Zerspanungstechnik. Im Bereich der Montagetechnik lernen die Auszubildenden vor allem, wie man mit Verbindungstechniken aus Einzelteilen Bauteile, Baugruppen und Maschinen herstellt. In der Konstruktionstechnik liegt der Schwerpunkt unter anderem auf nach Maß gefertigten, teilweise komplizierten Einzelstücken. In diesem Bereich arbeiten die Fachkräfte überwiegend im Baugewerbe oder in Betrieben, die metallische Konstruktionen herstellen. Dazu gehören beispielsweise der Stahl- und Anlagenbau.

Fachkräfte für Metalltechnik mit dem Schwerpunkt Umform- und Drahttechnik kümmern sich überwiegend um das Umformen von Metallen und Drähten. Zerspanungstechniker fertigen meistens aus Metallrohlingen einzelne Bauteile. Mit mechanischen oder computergesteuerten Fräs-, Schleif- und Drehmaschinen fertigen sie winzige Schräubchen, aber auch Maschinenbauteile an.

Gearbeitet wird in allen vier Bereichen mit Metallen und Werkstoffen wie Eisen, Stahl, Kupfer oder Aluminium. Der Umgang mit großen, zum Teil computergesteuerten und oft auch lauten Maschinen gehört zum Arbeitsalltag. Bei fast allen Arbeiten zählt jeder Millimeter. Präzision und Sorgfalt sind daher oberstes Gebot, da gibt es kein „circa“ oder „ungefähr“. Und um Konstruktionspläne korrekt umzusetzen und den Werkstoff Metall richtig zu bearbeiten, ist ein Grundverständnis für Mathematik und Physik wichtig. Etwas länger als die Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik – nämlich dreieinhalb Jahre – dauern die Ausbildungen zum Metallbauer und zum Feinwerkmechaniker. Beide Berufe werden ebenfalls in verschiedenen Fachrichtungen angeboten. Adressen von Ausbildungsbetrieben gibt es bei der Metall-Innung Hamburg. Diese unterhält ein eigenes Bildungszentrum Metall, wo sie die Kurse der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) durchführt.

Egal für welchen Beruf und welche Fachrichtung man sich entscheidet, Scheu vor moderner und insbesondere neuer Technik ist in diesem Beruf nicht angebracht. Denn im Bereich der Metalltechnik tut sich einiges. Roboter unterstützen die menschliche Arbeit zunehmend. Insofern sollten Metalltechniker Lust auf den Fortschritt und den Einsatz innovativer Techniken haben. Chan Sidki-Lundius
 

Job-Info

Ausbildungsdauer: 2 Jahre
Voraussetzungen: Hauptschulabschluss, Interesse am Umgang mit Metall
Ausbildungsentgelt: 900 bis 1100 Euro
Einstiegsgehalt: Ab 2300 Euro
Perspektiven: Sehr gut
Weiterbildungsmöglichkeiten: Fachkurse, Meister, Studium
Weitere Infos: www.metallausbildung.info, www.hwk-hamburg.de, www.metallinnung-hh.de


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