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Themenwelten Hamburg
Älter werden – aktiv bleiben

Lotsinnen QplusAlter: Wie wollen Sie im Alter leben?

MODELLPROJEKT: Lotsinnen helfen, Vorstellungen zu verwirklichen

Mit dem Alter kommen die Einschränkungen, das spürt auch Erika Meger. Neue Ideen für eine bessere Alltagsbewältigung sind da willkommen Fotos: Heike Günther
Mit dem Alter kommen die Einschränkungen, das spürt auch Erika Meger. Neue Ideen für eine bessere Alltagsbewältigung sind da willkommen Fotos: Heike Günther
HAMBURG Die 78-jährige Erika Meger wohnt seit 20 Jahren in Groß Borstel, kennt Menschen und Straßen, und die Zimmer stecken voller Erinnerungen. Vor drei Jahren starb der Lebensgefährte. Sie selbst ist gesundheitlich eingeschränkt, nach Operationen von Schulter, Knie und Hüften wurde ihr die Hausarbeit immer schwerer.

Geld für eine Hilfe im Alltag ist bei der kleinen Rente nicht drin. Ein Pflegegrad wird abgelehnt. Dann lernt sie Julia-Christin Jeske kennen, eine Lotsin von QplusAlter. Erika Meger schilderte ihr Anliegen: „Ich will in meiner Wohnung wohnen bleiben, aber die Hausarbeit schaffe ich nicht mehr alleine.“ In mehreren Gesprächen lotete Erika Meger die Möglichkeiten aus, etwas zu verändern. Julia-Christin Jeske unterstützt sie dabei: „Wir nehmen uns Zeit, gemeinsam mit dem älteren Menschen zu schauen: Was ist ihm wichtig? Wie soll sein Alltag aussehen, damit er sich wohlfühlt? Was belastet ihn, was schränkt seine Lebensqualität ein? Was kann und will der ältere Mensch selbst tun und wo benötigt er Unterstützung?“

Erika Meger taten die Besuche gut. Bei der Lotsin hatte sie den Mut, eigene Interessen und Vorstellungen auszusprechen: zu Hause wohnen bleiben, eine Hilfe bei den alltäglichen Dingen wie Einkaufen und Staubsaugen finden. Lotsin Jeske geht mit ihr die verschiedenen Optionen durch: Pflegedienst, private Haushaltshilfe, Servicestelle Nachbarschaftshilfe. „Wir unterstützen dabei, dass Menschen nach ihren Vorstellungen leben können. Und dass sie dabei möglichst viel selber machen können und selbst entscheiden. Dabei nehmen wir alles in den Blick: die Unterstützungsmöglichkeiten im Quartier, Profileistungen, aber auch technische Hilfsmittel“, sagt Julia-Christin Jeske.

Erika Meger ist froh, mit der Lotsin gemeinsam ihren Alltag organisieren zu können und ihn wieder in den Griff zu bekommen. Eines ergibt das andere: Sie findet eine Nachbarin von nebenan, die ihr im Alltag hilft, entscheidet sich für einen Rollator – den sie bei einer anderen Nachbarin ausprobiert –, sie will das Bad barrierefrei umbauen lassen und macht einen Smartphone-Kursus gemeinsam mit anderen älteren Menschen, die sie kennt.

Mit der Lotsin an ihrer Seite gehen Erika Meger und ihre Tochter auch das Thema „Pflegegrad“ ein weiteres Mal an: mit Erfolg. Lauter kleine Schritte, die zusammen viel Lebensqualität für Erika Meger bedeuten.

Inzwischen sind es vier Lotsinnen, die bei der Ev. Stiftung Alsterdorf angestellt sind und Menschen im Bezirk Nord begleiten. „Unser Blick richtet sich dabei vor allem auf das, was der jeweilige Mensch will. Bevor ich einen Strauß von Möglichkeiten aufzeige, fragen wir immer: Was ist Ihnen ganz persönlich wichtig? Wie wollen Sie im Alter leben?“

Die Lotsinnen von QplusAlter helfen, gemeinsam herauszufinden, wie die Umsetzung aussehen kann, und die passende Unterstützung dafür zu finden.

Lotsinnen QplusAlter
T 5077 3354
E-Mail: lotsinnen@qplusalter.net
 

Informationen QplusAlter

An der Seite von älteren Menschen und pflegenden Angehörigen beraten die vier Lotsinnen von QplusAlter. (V. l.): Alena Neven, Julia-Christin Jeske, Petra Rau, Jacqueline Johanns
An der Seite von älteren Menschen und pflegenden Angehörigen beraten die vier Lotsinnen von QplusAlter. (V. l.): Alena Neven, Julia-Christin Jeske, Petra Rau, Jacqueline Johanns
Es gibt immer mehr ältere Menschen mit Unterstützungsbedarf, gleichzeitig sinkt die Zahl der professionellen Pflegekräfte. Die Unterstützungsleistungen von Kranken- und Pflegekassen, der Altenhilfe und regionaler Angebote im Quartier greifen oft nicht ausreichend ineinander. Hier setzt QplusAlter mit seiner systematischen Begleitung älterer Menschen an. Ziel ist es, dass älter werdende Menschen und pflegende Angehörige nach ihren Vorstellungen im Stadtteil leben können und die Unterstützung finden, die sie dafür benötigen. Menschen über 65 Jahre mit Unterstützungsbedarf, die im Bezirk Hamburg-Nord wohnen, können sich von einer Lotsin begleiten lassen. Vier Lotsinnen sind im Einsatz und freuen sich auf Ihren Anruf! Das Angebot der Ev. Stiftung Alsterdorf ist kostenlos. Das Modellprojekt wird u.a. finanziert von der SKala-Initiative und der Nordmetall-Stiftung.

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