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Kurze Bauzeit - feuchte Häuser: Was Bauherren dagegen tun können

Feuchte Raumluft - Stoßlüftung effektiver als gekippte Fenster

Der Austausch von feuchter Raumluft gegen trockene Außenluft funktioniert am besten über die Stoßlüftung. Foto: Isotec
Der Austausch von feuchter Raumluft gegen trockene Außenluft funktioniert am besten über die Stoßlüftung. 
Foto: Isotec
Häuser werden heute immer schneller und immer dichter gebaut. Diese positiven Errungenschaften haben leider auch ihre Schattenseiten: Nicht ausreichend getrocknete Neubauten werden häufig zu früh bezogen – und in der Folge oft nur unzureichend gelüftet und beheizt. Schimmelpilzbefall ist dadurch vorprogrammiert. Bauunternehmen und Bauherren können aber gegensteuern.

„Das sehr schnelle Bauen mit nur kurzen Austrocknungszeiten hat das Problem der Schimmelpilzbildung in Neubauten verschärft“, erläutert Gerhard Lüth, der mit Isotec-Fachbetrieb auf die Sanierung von Feuchte- und Schimmelschäden spezialisiert ist.

Er gibt zu bedenken, dass schon beim Bau eines Einfamilienhauses mehrere Tausend Liter Wasser eingebracht werden, zum Beispiel durch Mörtel, Estrich, Putz etc. „In den ersten beiden Jahren müssen die Bewohner die Baufeuchte erst einmal ‚rauswohnen‘, das heißt verstärkt lüften und heizen, um die Baufeuchte abzuführen und das Haus richtig zu trocknen“, so der Fachmann.
  
Optimal im Neubau: geregelte Be- und Entlüftung

„Der Einbau einer kontrollierten Be- und Entlüftungsanlage ist bei schnell errichteten und gut gedämmten Neubauten zu empfehlen“, betont der Sachverständige für Schäden an Gebäuden, Stephan Keppeler. Damit sei für einen regelmäßigen Luftaustausch gesorgt. Ein hohes Anreichern von Luftfeuchtigkeit sei dann nicht mehr möglich und eine Schimmelpilzbildung so gut wie ausgeschlossen. Sollte ein neues Haus oder eine Neubauwohnung ohne geregelte Be- und Entlüftung konzipiert sein, gilt wie in allen anderen Fällen: Wohnräume müssen mindestens zwei bis drei Mal täglich kräftig gelüftet werden. Stoßlüftung und Querlüftung bei komplett geöffneten Fenstern sind dafür am besten geeignet, dauerhaft gekippte Fenster die schlechteste Variante.

„Der Luftaustausch, also der Austausch von feuchter Raumluft gegen trockenere Außenluft,erfolgt in den Wintermonaten bei Stoß- oder Querlüftung 200 Mal schneller als durch gekippte Fenster“, betont Gerhard Lüth. „Das Lüften über gekippte Fenster führt hauptsächlich zu starken Energieverlusten und zur Auskühlung fensternaher Wandbereiche, auf denen dann die feuchte Raumluft kondensiert und Schimmelpilz entsteht.“
 

Flexible Raumnutzung

Foto: Götessons/BHW Bausparkasse
Foto: Götessons/BHW Bausparkasse
Pro Kopf beträgt die durchschnittliche Wohnfläche 46,5 m². Wo drei und mehr Personen zusammenleben, liegt sie aber nur noch bei 31 m². „Die flexible Raumnutzung wird immer wichtiger“, sagt Stefanie Binder von der BHW Bausparkasse. „Praktisch sind funktionale Einbauten und Trennwände, die sich wieder entfernen lassen. Sie ermöglichen Grundrisse, die sich den Lebenssituationen anpassen.“
 




 

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