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Themenwelten Hamburg
Kunst und Auktionen

Kunst-Stücke unterm Hammer

Bei einer Versteigerung kann man seltene Stücke erstehen und auch das eine oder andere Schnäppchen machen

Michael Zeno Diemer (1867–1939) war ein deutscher Maler, der mit seinen Panoramamotiven bekannt wurde. Kreuzfahrten des Künstlers in das Nordmeer und den Mittelmeerraum verdanken sich zahlreiche Marinebilder.
Michael Zeno Diemer (1867–1939) war ein deutscher Maler, der mit seinen Panoramamotiven bekannt wurde. Kreuzfahrten des Künstlers in das Nordmeer und den Mittelmeerraum verdanken sich zahlreiche Marinebilder.
Kunstsammler, aufgepasst! Das Auktionshaus Stahl, das seit 40 Jahren am Kunstmarkt etabliert ist, bietet in seiner großen Frühjahrsauktion am 13. April ein hochwertiges und vielseitiges Programm an. Die Auswahl reicht von frühen Altmeistern und Skulpturen bis zur zeitgenössischen Kunst, sie enthält namhafte Design-Entwürfe, hochkarätige Juwelierarbeiten und Luxus-Taschen.

Einige Beispiele:

Das war noch Tischkultur: Der Altmeister Abraham van Beijeren zeigt in einem Prunkstillleben edles Tischgerät und seinerzeit als exotisch geltende Früchte, ein Sammler mit Geschmack mag das etwa über die heimische Tafel hängen. Viel zu entdecken gibt es auch in Johann Cornelis Droochsloots „Holländischem Dorf am Wasser“ oder bei dem Paar von Kinderporträts mit dem Titel „Charles II. und seine Schwester Mary“, welches das glanzvolle höfische Leben im Königshaus der Stuarts abbildet. Ein großes Ereignis in der Geschichte der deutschen Yachtrennen stellt Zeno Diemer dar: Es ist jener Zieleinlauf der Schoneryacht „Hamburg“ bei der Kieler Woche, als das Schiff der Hamburger Kaufleute, anders als üblich, die Yacht von Kaiser Wilhelm II. nicht gewinnen ließ. Bei der modernen Kunst wären etwa eines der charakteristischen Nagelbilder des französischen Objektkünstlers Bernard Aubertin und ein farbintensives Blumenstillleben des deutschen Expressionisten Bruno Krauskopf zu erwähnen. Aus der Gargioni Collection in Turin stammt eine geschlossene Sammlung zeitgenössischer Kunst.

Die erste Ausstellung dieses außergewöhnlichen Ensembles wurde 1998 von Cartier organisiert, 2003 war es im Museum für Naturkunde in Turin zu sehen. Von ihm kommen jetzt 50 ausgesuchte Werke zum Aufruf, von namhaften Künstlern wie Enrico Robusti, Sonia Delaunay oder Manfred Ebster.

Wahre Kunstkenner: Christiana Stahl-Kerle, öffentlich bestellte und vereidigte Versteigerin, und Michael Kerle vom Auktionshaus Stahl.
Wahre Kunstkenner: Christiana Stahl-Kerle, öffentlich bestellte und vereidigte Versteigerin, und Michael Kerle vom Auktionshaus Stahl.
Vielfalt beweist Stahl auch beim Skulpturen-Angebot, das vom Mittelalter bis in die Neuzeit reicht. Das italienische Renaissance-Relief „Christus“, das aus dem Umkreis von Tullio Lombardo stammt, dürfte internationales Interesse wecken. Unter den Bronzearbeiten des 20. Jahrhunderts befinden sich Stücke von Berühmtheiten wie Jean Lambert Rucki oder Arno Breker und es gibt zeitgenössische Plastiken der Leipziger Bildhauerschule. Werke des Art-déco-Designers Jean-Michel Frank sind auf dem internationalen Kunstmarkt äußerst rar. Stahl bietet nun ein seltenes, aus Schreibtisch, Stuhl und Paravent bestehendes Möbel-Ensemble von ihm an. Herausragend auch die Sammlung höfischer Uhren aus zwei Jahrhunderten, darunter die hochfeine „Cercle Tournant mit drei Grazien“ aus der Pariser Meisterdynastie Lepaute. Im Bereich Schmuck kommen hochkarätige Solitär-Diamanten sowie Rubin- und Saphir- Schmuckstücke von hoher Qualität zum Aufruf. Sammler von altem Schmuck dürften Gefallen an einer Jugendstil-Diamantbrosche aus der Zeit um 1900 mit einem hochwertigen Kissenschliff-Diamant von über 3 Karat finden.

Versteigert werden schließlich auch Luxus-Taschen von Louis Vuitton und Hermès. In Kooperation von Louis Vuitton und Jeff Koons entstand eine limitierte Edition von Taschen, die im unbenutzten Zustand angeboten werden, darunter die „Masters Keepall 50 Gauguin“ und die „Keepall 50 Fifa World Cup Russia 2018“. Aus dem Hause Hermès kommen eine „Birkin 40“ mit Handbemalung des Londoner Künstlers Rocky Mazzilli sowie eine „Birkin 35“ mit Handbemalung von der französischen Künstlerin Nanou Herman – Sammler exklusiver Vintage-Taschen werden begeistert sein.

Banksy, Uecker, Warhol

Der britische Künstler Banksy gilt als Meister der Street Art. Seine Arbeiten werden zu Höchstpreisen gehandelt.
Der britische Künstler Banksy gilt als Meister der Street Art. Seine Arbeiten werden zu Höchstpreisen gehandelt.
Das Auktionshaus Rotherbaum OHG ist ein klassisches Auktionshaus für Kunst, Antiquitäten und Design. Jährlich veranstaltet es fünf bis sechs Auktionen unter dem Titel „Kunst und Antiquitäten“. Gegründet wurde es 2013. „Wir sind das jüngste und, wie wir meinen, innovativste Auktionshaus am Hamburger Markt. Wer beim Thema immer noch an verstaubte Biedermeier- Kommoden und Landschaftsbilder des 19. Jahrhunderts denkt, liegt bei uns falsch. Im Aufruf waren zuletzt beispielsweise Street Art von Banksy, Zeichnungen und Grafiken von Warhol sowie Arbeiten von Uecker, Piene und Penck. Alles internationale Kunst, die wir zu internationalen Preisen verkaufen“, sagt Geschäftsführer Marco Kröger, der außerdem zu berichten weiß, dass der Handel mit Kunst und Antiquitäten im Wandel sei: „Es gibt einen Generationswechsel, der Geschmack und die Ansprüche der Kunden ändern sich. Durch die Auswahl der in unseren Auktionen angebotenen Objekte können wir gut auf die veränderte Nachfrage reagieren und sind dem Zeitgeist somit nahe. Natürlich bedienen wir auch den klassischen Markt, also Stücke aus dem 18. und 19. Jahrhundert, achten dabei aber sehr auf die Qualität der Stücke.“ Besonders wichtig ist dem Auktionshaus Rotherbaum eine optimale Präsentation der Ware – sowohl in den modernen Schauräumen am Mittelweg als auch im Internet. „Die Qualität der Fotos und die Art der Darstellung können den Verkaufserfolg stark beeinflussen“, so Krögers Erfahrung. Neben den Saalbietern beteiligen sich auch Telefonbieter und Live-Bieter an den Auktionen, die über drei internationale Live-Portale in das Geschehen eingebunden sind. Einsetzbar ist auch eine App („Rotherbaum Auktionshaus“), über die man die Auktionen am Handy verfolgen und sich jederzeit in ein Bietergefecht einschalten kann. Mehr als die Hälfte der Zuschläge geht inzwischen an Online-Bieter aus aller Welt.

Das Auktionshaus City Nord: Internationale Vermittlung von Kunst, Antiquitäten und Schmuck

Bronzearbeit von Max Klinger „Neue Salomé“. Sie wurde ausgestellt im Museum der bildenden Künste Leipzig und gilt als Synonym für die „Femme fatale“.
Bronzearbeit von Max Klinger „Neue Salomé“. Sie wurde ausgestellt im Museum der bildenden Künste Leipzig und gilt als Synonym für die „Femme fatale“.
Das Team des Auktionshauses City Nord hat es sich zur Aufgabe gemacht, jeden Kunden individuell und objektiv zu beraten, wo es um den Verkauf oder den Kauf von Kunst, Antiquitäten und hochkarätigem Schmuck geht. Mit seinem persönlichem Engagement und Begeisterung für jedes Kunstobjekt fühlt es sich ganz den Kunden verpflichtet und hat den Anspruch, jedem Gegenstand sach- und marktkundig gerecht zu werden. Die individuelle Beratung durch Kunsthistoriker und Kunstsachverständige findet in den Räumlichkeiten in der City Nord in Hamburg statt. Hausbesuche sind aber auch möglich, wenn etwa Haushalts- und Sammlungsauflösungen anstehen. Seriosität ist die Basis, auf der das Auktionshaus mit einer Ausstellungsfläche von über 2000 Quadratmetern geführt wird. Jeder Kunde ist dort herzlich willkommen. Die für Hamburg einmalige Geräumigkeit macht es möglich, das vielfältige Programm eindrucksvoll zu präsentieren. So ist zum Beispiel zur Auktion am 29. und 30. März bei der umfangreichen Marinemalerei- Abteilung mit etwa 100 Gemälden auch eine kleine Segeljolle aus der Zeit der Jahrhundertwende zu sehen. Die komplett bebilderten Kataloge zu den vier Auktionen pro Jahr umfassen unter anderem folgende Sachgebiete (vertreten sind die verschiedensten Epochen): Gemälde und Graphik, Möbel und Einrichtungsgegenstände, Uhren, Silber, Porzellan und Keramik, Glas, Bronzen, Spielzeug, Militaria, Bücher und Urkunden, Ikonen, Asiatika, Schmuck sowie Armband- und Taschenuhren. Der Katalog wird auch als Online-Katalog an Kunden in der ganzen Welt verschickt und auf internationalen Auktionshaus- Plattformen präsentiert. Kosten hierfür oder für Fotos entstehen den Verkäufern nicht. Werbeaktionen in speziellen Kunstmarkt-Zeitschriften und der Tagespresse sind ebenfalls Bestandteil der Vermarktung. Eine Provisionsgebühr fällt nur im Erfolgsfall an, Versicherung und Retouren bei Nichtverkauf werden nicht berechnet. Das Auktionshaus City Nord agiert nur auf Grundlage fest zugesicherter, verbindlicher Limits.

Zwei Traditionshäuser unter einem Dach

Im Hamburger Kontorhausviertel finden im Juni zwei Auktionen der renommierten Traditionshäuser Auction Galleries Hamburg, vormals Schwanke GmbH, und Edgar Mohrmann in der Kleinen Reichenstraße 1 statt. Beide Häuser sind alteingesessen und existieren schon mehrere Jahrzehnte. Seit 2016 sind sie nun gemeinsam im Reichenhof in der Hamburger Innenstadt zu finden. Spezialisiert sind beide Häuser auf internationale Philatelie und Numismatik. Darüber hinaus richtet sich das Interesse auf alles Sammelnswerte. Die Jubiläumsauktion „90 Jahre Edgar Mohrmann Auktionen“ findet am 5. Juni statt. Der Termin für die 12. Auktion von Auction Galleries Hamburg ist am 12. und 13. April und die 13. Auktion findet dann am 28. und 29. Juni statt. csl

Informationen

Schätzungen: Fast alle Auktionshäuser taxieren die Ware kostenlos und unverbindlich. Viele Häuser besuchen und beraten ihre Kunden auch zu Hause. Wird eine schriftliche Schätzung durch einen öffentlich bestellten Gutachter gewünscht, fällt mitunter eine Gebühr an.

Einlieferungen: Einlieferungen für die Auktionen sind in den meisten Häusern jederzeit, auch ohne Termin, möglich und willkommen.

Vorbesichtigung: Objekte einer Auktion können bei Vorbesichtigungen persönlich in Augenschein genommen werden. Die Termine hierfür geben die Auktionshäuser im Voraus bekannt.

Aufrufe: Der Aufruf bei Versteigerungen ist der Startpreis, zu dem der Auktionator Gebote entgegennimmt. Er bestimmt sich durch den mit dem Einlieferer vertraulich vereinbarten Mindestverkaufspreis (Limit). Beginnt die Auktion mit einem höheren Aufruf als dem Schätzpreis, so liegen in der Regel bereits höhere schriftliche Gebote vor. Angebote können direkt im Saal, in den meisten Fällen aber auch schriftlich, über das Internet oder über das Telefon gemacht werden.

Zuschlag: Der Zuschlagspreis (oder auch Hammerpreis) ist das höchste Gebot, das der Auktionator entgegennimmt. Ein Zuschlag kann unter Vorbehalt erteilt werden, wenn das Gebot geringfügig unter dem Limit des Einlieferers liegt. In diesem Fall wird dieser nach der Auktion kontaktiert und gefragt, ob er dem Verkauf zustimmt.

Freier Verkauf: Eine große Auswahl an Kunst-, Antiquitäten- und Designobjekten findet man nicht nur bei den Auktionen, sondern auch im sogenannten Freien Verkauf in den Räumen der Auktionshäuser oder in den Online-Katalogen.
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