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Themenwelten Hamburg
Immobilien 5/2018

Pflege und Instandhaltung des Eigenheims

Bestandsbauten benötigen regelmäßige Pflege und Instandhaltung – je älter das Baujahr, desto umfassender die Maßnahmen. Modernisierungen steigern den Wert der Immobilie, verbessern die Wohnqualität und können zum Klimaschutz beitragen.

Beispielrechnung für ein zweigeschossiges Einfamilienhaus aus dem Jahr 1964 (Heizkessel aus dem Jahr 1985) Quelle: LBS Renovierungskosten-Rechner Foto: LBS
Beispielrechnung für ein zweigeschossiges Einfamilienhaus aus dem Jahr 1964 (Heizkessel aus dem Jahr 1985) Quelle: LBS Renovierungskosten-Rechner Foto: LBS
56 Prozent der Wohnungen in Deutschland wurden zwischen 1949 und 1990 erbaut. Rund ein Viertel der fast 40 Millionen Wohnungen ist sogar noch älter. Klar also, dass eine Bestandsimmobilie häufig nicht mehr den heutigen energetischen Standards entspricht. Das belastet nicht nur die Umwelt, sondern geht auch ins Geld. Durch gezielte Modernisierungsmaßnahmen können Eigentümer Energie sparen und ihre Nebenkosten senken. So lässt sich der Verbrauch durch den Austausch der Heizung um bis zu 30 Prozent reduzieren. Doch eine moderne Heizungsanlage nützt nichts, wenn die Wärme wieder nach draußen entschwindet. Mit einer zeitgemäßen Dämmung der Gebäudehülle und dem Einbau von Isolierglasfenstern kann weitere Energie eingespart werden.

Ein Umbau wirkt sich auch auf die Wohnqualität aus: Wer zum Beispiel Trennwände entfernt und damit großzügigere Räume schafft oder sich für einen Anbau entscheidet, wohnt moderner, steigert den Wohnkomfort und plant vorausschauend für neue Lebensabschnitte – sei es für barrierefreies Wohnen im Alter oder mehr Platz für den Nachwuchs. Grundsätzlich gilt: Eine regelmäßige Instandhaltung zahlt sich aus, denn sie beugt auch Schäden am Gebäude vor. „Heizungsanlagen haben eine Lebensdauer von rund 15 Jahren. Nach 20 bis 30 Jahren sollten Elektrik, Bodenbeläge und das Dach erneuert werden“, sagt Albrecht Luz von der LBS. „Eine umfangreiche Modernisierung nach solch einem Zeitraum ist sinnvoll und steigert den Wert der Immobilie.“


Sanierung: Auf das Baujahr kommt es an

Nach dem Kauf einer Bestandsimmobilie steht häufig eine Sanierung auf dem Plan. Wie umfangreich diese ausfällt, hängt auch von der Immobiliengeneration ab. Denn jede Bauepoche hat ihre typischen Schwachstellen.

Vor 1970
Bei Häusern, die vor 1970 erbaut wurden, herrscht häufig umfassender Sanierungsbedarf, vor allem mit Blick auf den Wärmeschutz. Denn die erste Wärmeschutzverordnung wurde in Deutschland erst 1977 eingeführt, einen Grenzwert für den Energieverbrauch in Wohngebäuden gab es bis dahin nicht. Das zeigt sich auch in den damals verwendeten Baumaterialien: Sehr dünne Innenwände sind für Altbauten dieser Zeit typisch. Zudem sollten einfachverglaste Fenster und Elektroinstallationen ausgetauscht werden. Bei Häusern aus den 1960er-Jahren lohnt sich ein genauer Blick auf das Dach.

1970 bis 1990
Trotz der ersten Wärmeschutzverordnung und einem damit einhergehenden sinkenden Energieverbrauch sind viele Gebäude aus diesen Jahrzehnten heute energetisch veraltet. So sollten auch hier unzureichend gedämmte Fassaden verstärkt und die Verglasung der Fenster an heutige Standards angepasst werden. Außerdem empfiehlt es sich, die Heizungsanlagen auszutauschen, ebenso unwirtschaftliche Warmwasserbereiter wie Gasdurchlauferhitzer oder Warmwasserspeicher. Käufer, die sich für eine Immobilie aus dieser Bauepoche interessieren, sollten das Haus zudem gründlich auf Schadstoffe überprüfen lassen.

Nach 1990
Ab den 1990er-Jahren setzte sich die Niedrigenergiebauweise durch. Mit wachsenden Anforderungen an die Nachhaltigkeit von Wohngebäuden entwickelten sich die gesetzlich vorgegebenen Energiestandards allerdings schnell weiter. Daher kann es sein, dass auch bei jüngeren Gebäuden nachgebessert werden muss – etwa bei der Dachdämmung oder der Heizungsanlage. So ist möglicherweise die Umstellung von einer klassischen Öl- oder Gasheizung auf regenerative Energieträger wie zum Beispiel eine Holzpelletheizung oder eine Wärmepumpe sinnvoll. Außenwände sollten auf Wärmebrücken und Schimmelbefall in den Ecken, die Fenster auf ausreichenden Schall- und Wärmeschutz hin überprüft werden.


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