Die stillen Stars in der Wohnung: Tische von Holzwerk Hamburg
Sie sind die stillen Stars der Wohnung: Tische mit Multitasking-Funktionen. Am Esstisch spielt sich meist das Leben ab. Dort wird gegessen, diskutiert, gespielt, aber auch gelernt und gearbeitet. Nicht von ungefähr kommen Redewendungen wie „man setzt sich an einen Tisch“, „lässt Unangenehmes unter den Tisch fallen“, „macht reinen Tisch“ oder „tischt ordentlich auf“. In Corona-Zeiten hat der Esstisch vieler Wohnungen verstärkt als Homeoffice herhalten müssen.
Welche Form für einen Esstisch infrage kommt, hängt vom Grundriss des Raumes sowie der Anzahl der Personen ab, die dort sitzen sollen. Die Standardformen sind rund, oval, rechteckig oder quadratisch. Wer viel Wert darauf legt, dass die Tischgemeinschaft gleichberechtigt kommunizieren kann, sollte einen runden oder quadratischen Tisch wählen. Aber Achtung: Je größer der Durchmesser eines runden Tisches, desto schwieriger wird die Unterhaltung mit dem Gegenüber. Zudem benötigen runde Tische mehr Platz im Raum als alle anderen Tischformen. „Für größere Haushalte oder Personen, die gerne Gäste bewirten, verkaufen wir vorwiegend lange, rechteckige Tische“, erklärt Hanna Stegen, die als Innenarchitektin beim Hamburger Einrichtungshaus „Der neue Beckmann“ Kunden berät.
"Bei uns kommt kein Tisch von der Stange"
Gabor Rietdorf, Holzwerk Hamburg
Die Wahl des Materials hängt von den Anforderungen sowie den Designvorlieben der Benutzer ab. Ob Travertin, Glas, Leder, Holz oder Linoleum – alles hat seine Vor- und Nachteile. Esstische aus Stein oder Glas beispielsweise sind sehr pflegeleicht, fühlen sich aber kalt an und sind im Gebrauch mit Geschirr und Gläsern laut. Zudem kann der Blick durch einen Glastisch sehr unruhig wirken, insbesondere, wenn auch noch ein gemusterter Teppich darunter liegt. Ganz neu auf dem Markt ist ein Nanotech-Material namens „Fenix“. Es hat eine samtig-matte Oberfläche und ist so strapazierfähig, dass es sogar als Küchenarbeitsfläche zum Einsatz kommt.
Esstische aus Holz sind nach wie vor ein Renner. „Das Naturmaterial hat eine warme Ausstrahlung, und nach einigen Jahren ist jedes Modell ein Unikat. Mit jedem Fleck und Kratzer schreibt der Tisch seine eigene Geschichte“, schwärmt Hanna Stegen. Aufs Äußerste treibt es Gabor Rietdorf, der in seiner Holzmanufaktur „Holzwerk Hamburg“ Tische auf Maß fertigt. „Bei uns kommt kein Tisch von der Stange. Wir fertigen sogar runde Tischplatten bis zu einem Durchmesser von 120 cm aus einem Stück“, freut sich der gelernte Holzbildhauer. Dabei verwendet er ausschließlich heimische Hölzer und kombiniert sie mit Tischgestellen aus Metall, Beton, Glas oder Naturstein. Sein Steckenpferd: die Suche nach historischem Bauholz, dem er ein neues Leben als Esstischplatte einhaucht.
Zum gemütlichen Beisammensein am Tisch gehört natürlich definitiv der passende Stuhl. Wechselte man früher nach dem gemeinsamen Essen mit Freunden ins Wohnzimmer, wird heutzutage der Abend am Esstisch beendet. Diese Veränderung der Gewohnheiten hat im Laufe der Jahre natürlich auch Auswirkungen auf das Design der Stühle. „Eine hohe Sitzqualität ist extrem wichtig. Wir empfehlen gepolsterte Modelle. Besonders bequem sind natürlich gepolsterte Stuhlsessel, die auch noch Armlehnen haben“, erklärt Hanna Stegen. Bei Platzproblemen sollte man beim Kauf darauf achten, dass sich die Armlehnen unter den Tisch schieben lassen.
Seit einigen Jahren schwappt das Design der Büromöbelhersteller auf die Einrichtungsbranche über. So fertigen immer mehr Hersteller Stühle, die zwar vier Füße haben, deren Sitzfläche sich aber drehen lässt. So muss man zum Aufstehen den Stuhl nicht mehr zurückschieben, sondern kann sich elegant herausdrehen. Zwar nicht so flexibel wie Stühle, dafür aber extrem bequem sind sogenannte Dining Sofas – die moderne Variante der Sitzbank. Die weich gepolsterten Sitzbänke mit gepolsterter Rückenlehne besitzen absolute Relaxerqualitäten und ermöglichen ein entspanntes Miteinander am Tisch, auch wenn mal für weitere Gäste zusammengerückt werden muss. Haben die Modelle dann auch noch eine hohe Rückenlehne, dienen sie gleichzeitig als optischer Raumteiler in offenen Grundrissen.
Auch wenn es in diesen Wochen nicht angeraten ist, mit vielen Gästen am langen Tisch die Abende zu verbringen, so ist ein Modell, das sich unkompliziert ausziehen lässt, in jedem Fall ein Gewinn für die Wohnqualität. An einem langen Tisch können zu Zeiten des Homeoffice auf der einen Seite Laptop und Arbeitsunterlagen liegen bleiben, während auf der anderen Seite gegessen werden kann. Sobald sich der Tisch lang macht, ist allerdings meist die ausgewogene Beleuchtung ein Problem.
Für diese Situationen haben sich Designer Leuchten erdacht, die mitwachsen. So lassen sich beispielsweise bei einigen Modellen die Leuchtarme auseinanderziehen, oder die Pendelleuchten können in einer Deckenschiene nach rechts und links verschoben werden. Wer zum Arbeiten seitliches Licht benötigt, hilft sich meist mit einer zusätzlichen Leuchte auf dem Tisch.
Unkomplizierter ist der Einsatz von Akkuleuchten. Sie benötigen kein Kabel, sind dementsprechend überall einsetzbar, werden per USB-Anschluss aufgeladen und geben über viele, viele Stunden Licht. Solche Leuchten kommen übrigens ebenso groß heraus, wenn einem der Austausch der Deckenleuchte gegen eine ausziehbares Modell zu mühsam oder kostspielig ist, die Gäste an den Tischenden aber nicht im Schummerlicht sitzen sollen. Denn irgendwann werden wir wieder mit Familie und Freunden am Esstisch sitzen. Susanne Speckter