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Wie Pflanzenwurzeln die Raumluft verbessern sollen

Stephan Hagen mit seinen von unten belüfteten Pflanzentöpfen. FOTO: MÖLLER

„AIRY Greentech“ steht in zierlichen Lettern über der Schaufensterscheibe des unprätentiösen Vertriebsbüros im Hamburger Schanzenviertel. Doch Stephan Hagen braucht nur wenig Raum für sein großes Vorhaben. Der Produktmanager will das Unternehmen zu einem der führenden Anbieter für Bioluftfilter machen. Das sogenannte AIRY-System, bestehend aus Pflanzbehälter mit Innenkorb, einer Substratmischung sowie der Pflanze, soll daheim den persönlichen Regenwald simulieren, der pro Stunde rund sieben Kubikmeter Raumluft von Feinstaub, Viren, Allergenen oder Gerüchen befreit.

Rund 75 Prozent aller Raumgifte lassen sich laut Hersteller so neutralisieren. „Damit liegt die Reinigungsleistung achtmal höher als über klassische Blumentöpfe“, sagt Hagen. Seine Systeme gibt es in den Größen S, M und L. Ein System mittlerer Größe könne einen 16 bis 20 Quadratmeter großen Raum rund um die Uhr frisch halten. „Nachweislich werden dabei 75 Prozent aller Schadstoffe innerhalb von 24 Stunden neutralisiert“, sagt Hagen. Und betont: „Saubere Luft stärkt das Immunsystem, erhöht die Konzentration und sorgt für besseren Schlaf.“

Wird in der kalten Jahreszeit nicht gelüftet, steigt in von Menschen genutzten Räumen die CO2-Belastung, hervorgerufen durch das Ausatmen, angereichert mit verschiedenen Luftschadstoffen, die müffeln, müde und krank machen können. „Wir atmen ein, was Haushaltsreiniger, Farben Lacke, Klebstoffe, Teppichböden oder Möbel zum Teil jahrelang ausdünsten.“ Viren würden sich vor allem über Feinstaub in der Luft auf den nächsten Wirt übertragen. „Indem unser System die Luftfeuchtigkeit erhöht, können die mit Viren behafteten Partikel gebunden werden und zu Boden sinken“, sagt Hagen – was allerdings nicht passt zu Erkenntnissen aus der Virologie, dass hohe Luftfeuchtigkeit die Ausbreitung von Aerosolen begünstigt.

Ein Wirkungsprinzip von AIRY ist, dass Pflanzen den größten Teil der Schadstoffe aus der Luft über ihre Wurzeln filtern, weniger über das Blattwerk. Das setzt voraus, dass die Wurzeln freigelegt werden. Dafür hat man beim Biofilter Lammellenschlitze am unteren Rand des Pflanzbehälters eingebaut. Das Zwei-Kammer-System mit Kamineffekt sorgt für einen kontinuierlichen Luftstrom durch das Substrat hindurch und an den Wurzeln vorbei. „So können die Wurzeln mehr Schadstoffe aus der Luft aufnehmen und sie enzymatisch in Nährstoffe wie Aminosäuren, Stärke und Zucker für das Pflanzenwachstum zu verwandeln“, sagte Hagen. Auch das Substrat, bestehend aus den Gesteinsarten Lava, Bims und Zeolith, trage wesentlich zu der Reinigungsleistung bei. Hedda Möller

Weitere Infos unter www.airy.green
 

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