Ramin Mohammadi (Teppana) 

Ich komme aus einer Hamburger Teppichdynastie, die schon seit Jahrzehnten mit klassischen Perserteppichen handelt. Hier habe ich erlebt, dass gerade kinderreiche Familien und Haustierbesitzer zögern, sich einen teuren Teppich anzuschaffen, sondern lieber Parkett oder Fliesen verlegen. Mit den zweiteiligen Teppana-Teppichen aus recyceltem Polyester haben wir deshalb eine praktische Alternative geschaffen. Sie sind im wahrsten Sinne „für jeden Dreck zu haben“, denn sie lassen sich problemlos in der Waschmaschine waschen. Gleichzeitig sind diese Teppiche dekorativ und schaffen eine wohnliche Atmosphäre. Sie bedienen auch den Trend nach einer Verschmelzung der Wohnbereiche, denn sie sind sogar für den Einsatz in Bad und Küche geeignet. Gerade bei offenen Küchen mit angrenzendem Ess- und Wohnbereich schafft ein dekorativer, dabei pflegeleichter Teppich die optische Verbindung zwischen den Wohnsphären. Auch der Wunsch, sich mit einem praktischen Designbelag den Aufenthalt im Bad wohnlicher zu gestalten, lasst sich mit dieser neuen Idee auf unkomplizierte Weise erfüllen.

www.teppana.de
 

Jan Nyhues (Jan Kath)

Schon seit mindestens zwei bis drei Jahren gibt es in Deutschland einen starken Drang nach mehr Gemütlichkeit und Wärme, was sicherlich gerade in dieser so unsicher wirkenden Zeit noch verstärkt wird. Ein sehr starkes Thema im Wohn- und Esszimmer ist unsere Kollektion Erased Heritage. Hier lassen wir, ganz oldschool, einen neu interpretierten klassischen Orient-Teppich in bester Schafschurwolle mit Seide knüpfen, die Raffinesse liegt dann in einer fein eingearbeitet Seidenstruktur. Somit verbinden wir hier das klassische bekannte, vertraute mit modernen, zukunftsweisenden Elementen. Im Schlafbereich hingegen wird es wieder weicher, seidiger und in den Farben ruhiger. Teppiche aus feiner Wolle mit Seide und organischen Mustern sind hier derzeit die gefragteste Auswahl. Was mich besonders freut: Auch immer mehr junge Menschen entscheiden sich bewusst für einen High-End-Teppich und legen größten Wert auf nachhaltige Materialien und perfekte Verarbeitung. Nicht alle können sich schon heute einen Teppich in dieser Preisklasse gönnen, sind aber sehr wahrscheinlich dann die Kunden von Morgen.

www.jan-kath.com
www.nyhues.de
 

Torben Grelck (Teppich Stark)

Wir sehen da ganz klar den Trend zur Nachhaltigkeit in Form ökologischer Materialien. Teppichböden aus Wolle, Sisal und anderen natürlichen Rohstoffe wirken sich sehr positiv auf das Raumklima aus. Sie sind besonders im Schlafzimmer sehr begehrt, da Naturmaterialien Luftfeuchtigkeit sehr gut ausgleichen und so für einen gesunden Schlaf sorgen. Doch auch bei den Teppichböden aus Kunstfasern gibt es jetzt Nylongarne, die nachhaltig produziert werden. So führen wir zum Beispiel eine ganze Kollektion, deren Garne aus recyceltem Meeresplastik hergestellt wurden. Während im Schlafzimmer vor allem weiche und warme Teppiche gefragt sind – hier darf der Flor gerne etwas höher sein –, zählt im Wohnzimmer vor allem die Optik eines Teppichbodens: Hier bieten wir brillante Farben an, die aus einem Raum ein Erlebnis machen. Besonders bei Teppichböden aus Kräuselvelours kommen die Farben toll zur Geltung, weil sie seidig glänzen und ein schattiertes Farbspiel bieten. Farblich geht der Trend ganz klar zu den natürlichen Erdtönen: Beige, Creme, Grau, Braun oder Taupe. Besonders beliebt ist im Moment die Farbe Greige: Sie ist die perfekte Verschmelzung von Beige und Grau und wirkt mal kühler, mal wärmer – aber immer unglaublich edel.

www.teppich-stark.de

Sven Berghäuser (Stilwerk)
 
Der Teppich ist die erste kulturelle Ebene über dem Fußboden. Bevor die Menschen sich auf Sofas niederließen, saßen sie auf einem Teppich. Er ist sozusagen das älteste Möbelstück und vermittelt ein Urgefühl von Erdung und Behaglichkeit. Teppiche definieren Raumbereiche und schaffen besondere, beruhigte Zonen. Gefragt sind derzeit vor allem Muster- und Strukturmixe, aber auch farbverlaufende Teppiche, da sie vielseitig verwendbar sind. Zum Einsatz komen natürliche wie synthetische, pflanzliche, tierische und vegane Materialien. Der Kunde kann wählen zwischen Wolle, Leinen, Baumwolle, Viskose, Polyamid bis hin zu Fell oder Leder. Gewebt, geknüpft, getuftet, gefilzt: Es werden die verschiedensten Herstellungstechniken angewandt. Nach Zeiten, in denen Parkett sich größter Beliebtheit erfreut hat, beginnt wieder der Trend zur Auslegeware, mit der ein ganzer Raum „wall to wall“ in allen Materialvarianten ausgelegt wird – von flach, fest oder kuschelig, synthetisch oder natürlich, gemustert oder uni, aber sehr gerne „satt“ und komfortabel.

www.stilwerk.com
 

Philipp Hufe (Knutzen)

Aktuell stellen wir verstärkt fest, dass der Teppich als Einrichtungselement stärker gefragt ist als noch vor dem Ausbruch der Pandemie. Mit Sicherheit spielt das ungewollte Mehr-zu-Hause-Sein (müssen) dabei eine große Rolle. Doch bereits davor haben wir festgestellt, dass der Trend zum nachhaltigen Teppich geht. Natürliche Rohstoffe und Handarbeit sind wichtige Kriterien beim Kauf. Daher haben wir vor längerer Zeit begonnen, stark auf den handgewebten Natur-Teppich zu setzen, und zusammen mit unseren Partnern viel Zeit und Arbeit in neue Kollektionen investiert. Das war für uns aktuell betrachtet die richtige Entscheidung, wir haben stabile Zuwächse in dieser Warengruppe. Neben der Handarbeit steckt viel Innovation in diesen Objekten. Ihr flacher Aufbau, nachwachsende Materialien und beidseitige Verwendbarkeit machen ihn zum modernen Einrichtungshighlight. Auch die Anforderungen an den Teppich sind spezieller geworden, so spielen individuelle Wunschmaße eine immer größere Rolle und machen einen erheblichen Umsatzanteil aus. Bei Materialien setzt sich immer mehr die Kombination aus Wolle und Viskose durch. Durch den höheren Glanzgrad wirkt der Teppich viel moderner, und im Zusammenspiel mit der schwarzen Kette – dem Grundgerüst, auf dem der Teppich gewebt wird – kommen die Farben sehr viel brillanter herüber als früher.

www.knutzen.de