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Gekauft wie gesehen?

Vorsicht vor versteckten Mängeln: Beim Kauf einer gebrauchten Immobilie sollte nicht gleich der erste Eindruck entscheiden. Wer genauer hinschaut, kann teure Überraschungen vermeiden

Auf Nummer sicher: Beratung beim Hauskauf schützt vor späteren Überraschungen. Foto: BHW Bausparkasse
Auf Nummer sicher: Beratung beim Hauskauf schützt vor späteren Überraschungen. Foto: BHW Bausparkasse
Häufig werden Häuser gleich nach der Besichtigung gekauft. Doch das Risiko eines Fehlgriffs ist nicht zu unterschätzen. Denn ist der Vertrag erst unterschrieben, wird es schwierig, Baumängel geltend zu machen.

„Um das Haus auf Herz und Nieren zu prüfen, sind Folgebesichtigungen unerlässlich“, rät Stefanie Binder von der BHW Bausparkasse. „Ein Sachverständiger sollte vor allem Keller, Dach, Fenster, Heizung, Schallschutz sowie Wasser- und Abwasserleitungen bewerten.“ Risse, feuchte Stellen oder ein muffiger Geruch sind Warnsignale. Denn ein großer Sanierungsbedarf kann das Budget schnell übersteigen.



Ein gebrauchtes Haus wird „gekauft wie gesehen“. Eine Gewährleistung ist damit aber nicht vollständig ausgeschlossen. „Ausgenommen sind lediglich offensichtliche Mängel“, erläutert die BHW-Expertin. Versteckte Mängel, die zunächst nicht erkennbar sind – zum Beispiel Altlasten auf dem Grundstück oder verrostete, nicht sichtbare Stahlträger –, können hingegen zur Minderung des Kaufpreises, zu Schadenersatz oder gar zum Rücktritt vom Kaufvertrag führen.


Für die Abwicklung ist ein Notar erforderlich. Er ist zur Neutralität verpflichtet und überwacht den Verkauf. Was viele jedoch übersehen: Der Notar prüft nicht, ob der Kaufpreis angemessen ist. Er setzt lediglich die Vertragsentwürfe auf und räumt den Beteiligten zudem mindestens zwei Wochen Zeit ein, um alle inhaltlichen Probleme im Zweifel mit einem Anwalt klären zu können. Diese Zeit will vom Käufer gut genutzt sein.

Hauskauf? Aber sicher!

Wer eine Bestandsimmobilie kaufen möchte, sollte bei der Auswahl einige wichtige Punkte beachten. Eine Checkliste zeigt, mit welchen Schritten Käufer an ihr Gebrauchttraumhaus kommen, ohne es später zu bereuen.

• Wie viel möchte man investieren?
• Prüfen, ob der Arbeitsweg vertretbar ist
• Wie ist es um Infrastruktur (Nahverkehr, Schulen, Ärzte etc.), Freizeitmöglichkeiten, Parks bestellt?
• Passt das soziale Umfeld?
• Besteht Hochwassergefahr?
• Ist mit Lärm- oder Geruchsbelästigung, etwa durch Industrie, zu rechnen?
• Infrage kommende Objekte zusammen mit Experten besichtigen
• In welchem Zustand sind Bausubstanz und Haustechnik?
• Energetische Qualität prüfen. Ist ein Energieausweis vorhanden?
• Lässt sich das Haus erweitern?
• Sanierungsbedarf realistisch einschätzen
• Wie sehen Baupläne der Kommune für den Standort aus?
• Sind in der Nachbarschaft Baumaßnahmen geplant? Wie wirken diese sich auf das Grundstück aus (Lärm, Verschattung, Privatsphäre)?
• Preisverhandlungen führen
• Mehrere Finanzierungsangebote einholen
• Kaufvertrag vom Notar aufsetzen lassen und prüfen

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