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Grünkohl ist ein köstliches und sehr gesundes Gemüse

Grünkohl mit deftigen Beilagen wird in der kälteren Jahreszeit sehr geschätzt Foto: Pixabay
Grünkohl mit deftigen Beilagen wird in der kälteren Jahreszeit sehr geschätzt Foto: Pixabay
Mit dem Grünkohl ist es wie mit vielen deftigen Köstlichkeiten, entweder man liebt das Essen oder man hasst es. Mag sein, dass das Image dieser Kohlsorte etwas unter den fettigen Beilagen wie karamellisierten Kartoffeln, Bauchspeck und Mettwürsten leidet. Das sind nicht gerade Schlankmacher und dienten wahrscheinlich eher dazu, nach schwerer Feldarbeit auf dem Lande den Energiehaushalt wieder aufzufüllen. Doch der Grünkohl selbst schlägt sich kaum auf den Hüften nieder. Er hat nur wenige Kalorien (49 kcal pro 100 Gramm). Und wer mageren Kassler dazu reicht, hat ein köstliches Mahl, das nicht dick macht.

Wichtiger als der Kaloriengehalt ist jedoch, dass Grünkohl ein unglaublich gesundes Gemüse ist. Mit seiner einmaligen Nährstoffzusammensetzung aus antioxidativ wirkenden Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen, Aminosäuren und sekundären Pflanzenstoffen ist er eine ausgewogene und gesundheitsfördernde Alternative zu tierischem Eiweiß. Grünkohl lässt sich nicht nur im Winter zu schmackhaften Gerichten zubereiten.

Das Nährstoffgefüge des Grünkohls übertrifft viele andere Gemüse an Vitamin A, Vitamin C und Vitamin K, Folsäure, Calcium, Kalium, Magnesium und Eisen, Omega-3-Fettsäuren sowie auch hinsichtlich seiner Ballaststoffe, seiner antioxidativ wirkenden sekundären Pflanzenstoffe und seines hohen Chlorophyll-Gehalts. Als Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung kann dieses Gemüse deshalb viel zur Gesundheit beitragen.
  
Es heißt oft, durch den Frost würde ein Teil der im Grünkohl enthaltenen Stärke in Zucker umgewandelt, weshalb der nach den ersten Frösten geerntete Kohl besser schmecke. Tatsächlich spielen Frost und Stärke keine Rolle, sondern es kommt auf die späte Ernte und allgemein kühle Temperaturen an. Reifer Grünkohl enthält kaum noch Stärke, die umgewandelt werden könnte, bildet durch die Photosynthese aber weiterhin Traubenzucker. Durch die kühlen Temperaturen verlangsamen sich die Stoffwechselvorgänge allgemein, besonders die Tätigkeit des Enzyms Phosphofructokinase wird stark gehemmt – der Zuckergehalt der Kohlblätter steigt an. Da diese Traubenzucker-Anreicherung nur bei der lebenden Pflanze stattfindet und der Frost selbst keine Rolle spielt, kann der Effekt der späten Ernte nicht durch kurzes Einlagern des geernteten Kohls in der Kühltruhe imitiert werden.

Der grüne Krauskohl wird seit dem dritten Jahrhundert vor Christi in Griechenland und seit der römischen Zeit in Italien angebaut. Dort spielt der Frost eine untergeordnete Rolle. Trotzdem wird er in den beiden Ländern nach wie vor verzehrt.

Entgegen der weitverbreiteten Rezeptur des längeren Kochens kann Grünkohl auch sehr gut mit kürzerer Garzeit zubereitet werden. Blanchiert schmeckt er durchaus auch im Salat. kuk
  
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