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Große Freude im Strahlenzentrum Hamburg: Im November wurde das 2007 gegründete Medizinische Versorgungszentrum mit dem „Markerless Award“ ausgezeichnet. Es ist nunmehr die einzige Strahlentherapie-Einrichtung in Norddeutschland, die Bestrahlungen ohne Hautmarkierungen vornimmt und hierfür diesen Award erhalten hat

Strahlentherapie 2.0: Bestrahlung ohne Hautmarkierungen


In Deutschland erkranken jährlich über 500.000 Menschen an Krebs, Tendenz steigend. Die Strahlentherapie (Radiotherapie) ist neben der Operation und der Chemotherapie eine der zentralen Säulen der Krebstherapie. Bei jedem zweiten Krebspatienten kommt im Laufe seiner Erkrankung eine Strahlentherapie zur Anwendung. Die Strahlentherapie kann als alleinige Behandlungsmethode oder in Kombination mit einer Chemotherapie (Radiochemotherapie) sowie nach (adjuvant) oder vor (neoadjuvant) einer Operation eingesetzt werden. Einige Krebsarten, zum Beispiel Prostatakrebs oder Kehlkopfkrebs können (soweit lokal begrenzt), allein durch eine Strahlentherapie geheilt werden. Darüber hinaus kann sie bei der Krebsbehandlung eingesetzt werden, um beim Patienten Beschwerden zu lindern oder solchen vorzubeugen.

In der Planungsphase erhalten die Patienten für die identische Lagerung bei allen Behandlungseinheiten normalerweise Filzstift-Markierungen auf der zu bestrahlenden Körper- bzw. Hautregion. Je nach Tumorausdehnung dauert eine Bestrahlungsserie bis zu sechs Wochen. In dieser Zeit dürfen die Betroffenen in der Regel nicht duschen und sie sollen auch keinen Sport treiben, damit die Markierungen nicht verlorengehen. In englischsprachigen Ländern bekommen sie sogar eine permanente Tätowierung. Mit den Hautmarkierungen verbinden viele Patienten negative Gefühle, der Blick in den Spiegel erinnert täglich an den Krebs und die Therapie.

Das Strahlenzentrum Hamburg kann dank seiner neuen – in ganz Norddeutschland einmaligen – zukunftweisenden technischen Innovation, der oberflächengesteuerten SGRT (Surface Guided Radiation Therapie), nun komplett auf Hautmarkierungen verzichten. „Unsere Patienten können trotz ihrer Therapie duschen oder sogar ein Bad nehmen“, erklärt Privatdozent Dr. med. Fehlauer, „denn deren Körper wird während der Behandlung bei uns mit einer reinen und absolut unschädlichen Lichtquelle quasi ‚abgetastet’ und überwacht. 20.000 feine Lichtpunkte analysieren die Körperoberfläche vor und während der Bestrahlung mit 3-D-Kameras digital im Submillimeter-Bereich, was die Sicherheit und den Komfort für die Patienten immens erhöht. Der Patient ist dadurch quasi seine eigene individuelle Markierung.“ csl

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