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Video-Sprechstunde

Diagnostik auf Distanz: Hamburger Netzwerkagentur LOHMANN konzept

Fotos: Shutterstock / Agenturfotografin, LOHMANN konzept/Bertram Solcher

Arzttermine in Zeiten von Corona sind anstrengend: Warten vor der Praxis mit Distanz, Einlass ins Wartezimmer nur einzeln. Das befeuert die Diskussion über das Thema Video-Sprechstunde, das seit Jahren kontrovers beurteilt wird. Ist der digitale Arztbesuch die Lösung für die Probleme mit Distanzen und Zeit, oder leidet online die Arzt-Patientenbeziehung?


Die Experten sehen die digitale Sprechstunde als sinnvolle Alternative zum realen Praxisbesuch.


Die Möglichkeiten sind da. Die Digitalisierung im medizinischen Bereich ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten weit fortgeschritten. Bildgebung, Diagnosen, Daten, Therapien – alle Details stehen online zur Verfügung. Die Telemedizin umfasst neben der Video-Sprechstunde den digitalen Arztbrief, die Patientenakte und die Gesundheitskarte, dazu gehört ein Telemonitoring, um regelmäßig Gesundheitsdaten von chronisch Kranken, etwa Herzpatienten, abzurufen, und es geht auch um den zwischenärztlichen Kontakt.
 

Prof. Heinz Lohmann, Gründer der Hamburger Netzwerkagentur LOHMANN konzept
Prof. Heinz Lohmann, Gründer der Hamburger Netzwerkagentur LOHMANN konzept

Die Fernbehandlung, und darum geht es bei der Video-Sprechstunde, war in der Medizin in der Vergangenheit verboten. Damit wollte man vermeiden, dass Scharlatane Kranken am Telefon unnötige oder gar gefährliche Therapien aufschwatzten. Dieses Verbot hat der Ärztetag 2018 gelockert. Die Experten sehen die digitale Sprechstunde als sinnvolle Alternative zum realen Praxisbesuch. Das gilt ganz besonders für chronisch Kranke, die eine kontinuierliche Betreuung brauchen, aber auch für Alltagsleiden wie grippale Infekte. „In der Vergangenheit gab es große Widerstände gegen die Nutzung von digitalen Lösungen in der Medizin“, sagt Professor Heinz Lohmann, Gründer der Hamburger Netzwerkagentur LOHMANN konzept. Eine ganze Reihe der größten Kritiker seien allerdings in der Corona-Krise zu vehementen Befürwortern von Video-Sprechstunden geworden. Das gelte auch für weitere digitale Angebote. Den neuen Schwung gelte es jetzt zu nutzen, um die Gesundheitswirtschaft in die moderne Zeit zu führen.


Die Möglichkeiten enden da, wo der Arzt auf seine fünf Sinne angewiesen ist und den Patienten sehen, abtasten und abhorchen muss.


Dabei überwinden die digitalen Kommunikationsmittel auch Distanzen. Hatte man schon in der Vergangenheit ärztlichen Rat via Funk, Telefon und jüngst online in ferne Forschungsstationen und zu Schiffen auf hoher See transportiert, so können von der Video-Sprechstunde jetzt auch Menschen profitieren, die in entlegenen Regionen, weit weg von Facharztzentren, leben. Gisela Schütte
 

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