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Tennis in Hamburg

Internationale Nachrichten des Hamburger Tennismagazins

Kurz notiert

Eugenie Bouchard kann sich freuen, ein Gericht in New York sprach ihr Schadensersatz zu. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Eugenie Bouchard kann sich freuen, ein Gericht in New York sprach ihr Schadensersatz zu. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Gerichte: Gleich zwei Prozesse – Spieler/innen gegen Turnierveranstalter – fanden ihren Abschluss. Bei beiden kann man nur hoffen, dass die Veranstalter eine gute Versicherung abgeschlossen hatten, da die Gerichte bei beiden Klagen den Spielern im Endeffekt Recht gaben. Evtl. hätten sich die Veranstalter auch andere Anwälte suchen sollen, da die vorgetragenen Argumentationen nun wahrhaftig nicht profihaft waren.

Klage 1: Eugenie Bouchard war bei den US Open 2015 nach einem Match in der Umkleidekabine auf Flüssigseife ausgerutscht und hatte sich eine Gehirnerschütterung zugezogen. Bouchards Anwälte führten vor Gericht selbstbewusst an, dass ihre Klientin auf dem direkten Weg zum US Open Titel war und nur durch die Seife gestoppt wurde. Der Argumentation der Anwälte der Gegenseite, Bouchard hätte keine Einbußen in der Folgezeit erlitten, sondern eher noch weitere Sponsorendeals dazubekommen, folgte das Gericht nicht und verurteilte die United States Tennis Association (USTA) zu einem angeblichen Schadensersatz von mehreren Hunderttausend US Dollar.

Klage 2: Der österreichische Doppelspezialist Oliver Marach war am 12. Juli 2012 auf einem Außenplatz während der German Open am Rothenbaum in eine Metallverankerung für eine Traglufthalle gerutscht und hatte sich dabei schwere Verletzungen zugezogen. Marach forderte daraufhin vom Veranstalter eine Entschädigung. 


Da keine Einigung zustande kam, folgte eine Auseinandersetzung, die sich bis jetzt hinzog. Nun sprach das hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg den Veranstalter des ATP-Turniers, die Hamburg Sport und Entertainment GmbH (HSE), den deutschen Tennisbund (DTB) und den Grundstückseigentümer Club an der Alster schuldig. Das zu zahlende Schmerzensgeld bzw. der durch die Verletzung von Marach bedingte Verdienstausfall wird noch ermittelt. Unterschiedliche Größenvorstellungen der Summe sind klar. Marach träumt von ca. 300.000 EUR und die drei Beschuldigten denken, dass sie mit etwa 100.000 EUR davonkommen. Was Marach u. a. während der ganzen Zeit richtig sauer machte, waren die Behauptungen der Anwälte von HSE und DTB vor Gericht, dass Oliver Marach zu alt für das Doppel sei. „Daraufhin haben wir ihnen eine Liste geschickt, wer von den Top 30 unter 30 ist, denn da gibt es nicht viele.“ Ganz dumm gelaufen ist es für den DTB, der HSE und den Club an der Alster Anfang dieses Jahres. Der „zu Alte“ gewann mit seinem Partner, Mate Pavic, die Australian Open, dabei ist er doch schon seit 2012 zu alt.

Oliver Marach, Australian Open Sieger im Doppel 2018, verletzte sich 2012 am Hamburger Rothenbaum. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Oliver Marach, Australian Open Sieger im Doppel 2018, verletzte sich 2012 am Hamburger Rothenbaum. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Bernard Tomic, hat er Norbert Grupe gegoogelt? (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Bernard Tomic, hat er Norbert Grupe gegoogelt? (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Next Question: An die Auskunftsfreudigkeit des Ex-Boxers Norbert Grupe alias „Prinz Wilhelm von Homburg“ – vor vielen Jahren im aktuellen Sport Studio im Interview mit Rainer Günzler – kommt der Pressetermin vom australischen Bad Boy, Dschungelcamp Teilnehmer und Tenniswiedereinsteiger Bernard Tomic bei den French Open nicht ganz heran. Tomic gab insgesamt 64 Wörter bei 10 gestellten Fragen der Journalisten von sich, Grupe damals ganze sensationelle 0 dem völlig entgeisterten Rainer Günzler (Zitat Günzler: Ich danke Ihnen, das Gespräch war sehr aufschlussreich). Dabei ging es bei Tomic nicht etwa um etwaige Enthüllungen, wer mit wem was im australischen Dschungelcamp gehabt habe, sondern um ganz banale Tennisfragen, etwa wie er seine Partie gegen den argentinischen Lucky Loser Trungellini einschätze, was er seit den Australian Open gemacht habe und wie überhaupt sein Verhältnis aktuell zum Tennis sei. Die Antworten von Tomic ins Deutsche zu übersetzen, würde die Ironie des Ganzen nicht wiedergeben, daher diese nun als kurzer Englisch Kurs. TENNIS in Hamburg bittet die Leser, sich die Fragen dazu selbst zu überlegen:

Tomic: Well, it was ok, no?
Tomic: Yeah, I guess I was ok.
Tomic: Yeah, we’ll see what’s next.
Tomic: It is what it is. That’s all I can say.
Tomic: Yeah, But it changed, then I had to play.
Tomic: It was solid, it was good.
Tomic: What do you mean?
Tomic: Next Question.
Tomic: I go home to Monaco.
Tomic: I like it, it’s good.

Max Voglgruber gewann das Finale der „Daikin eSports Open“ souverän 6:2, 6:2 gegen Peter Rumpfinger. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Max Voglgruber gewann das Finale der „Daikin eSports Open“ souverän 6:2, 6:2 gegen Peter Rumpfinger. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Gael Monfils, erst Probleme mit der Lufthansa und dann mit dem Gegner. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Gael Monfils, erst Probleme mit der Lufthansa und dann mit dem Gegner. (Foto: Jürgen Hasenkopf)

Not that good fanden es die meisten Journalisten, die dieses Nichtinteresse als Arbeitsverweigerung ansahen und sich fragten, warum sie ihre Zeit dafür opferten. Wobei man im Nachhinein das Ganze als großen Ulk betrachten sollte. Der Australier liefert immerhin im Gegensatz zu vielen anderen stets neue, ungewöhnliche Storys.

e-Tennis: Das erste große virtuelle e-Tennis-Turnier in Deutschland fand während der BMW Open in München statt. 32 Spieler (richtig Gamer) daddelten bei den „Daikin eSports Open“ um 2000 Euro. Acht von ihnen kamen ins Finale, das am 4. Mai sogar im Live Stream auf ran.de übertragen wurde. Daran sieht man, die virtuelle Tenniswelt steht nicht nur vor der Tür, sondern hat sich bereits in den Wohnzimmern breitgemacht. In München wurde das Spiel „Tennis World Tour“ für PC, PS4, Xbox One und Nintendo Switch gespielt. Die Technik und die Bewegungen von mehr als 30 Tennis-Stars wie Alexander Zverev, Angelique Kerber oder Roger Federer wurden bei der Programmierung so hautnah wie möglich umgesetzt. Sieger wurde der Österreicher Max Voglgruber. Der 22-Jährige, der in der österreichischen „normalen“ Tennis Bundesliga spielt, gewann das Finale souverän 6:2, 6:2 gegen Peter Rumpfinger.

Entzug: Die Eskapaden des zweimaligen rumänischen Grand Slam Siegers und „engem Vertrauten“ von Boris Beckers Ex-Manager Ion Tiriac, Ilie Nastase, häufen sich, je älter er wird. Im vergangenen Jahr von der WTA und ITF wegen unflätiger Kraftausdrücke während der Fed Cup Begegnung zwischen Rumänien und Großbritannien für mehrere Monate gesperrt, wurde er nun innerhalb weniger Stunden zweimal von der Polizei festgenommen. Zunächst fiel er auf, weil er in Schlangenlinien durch Bukarest „eierte“. Der Alkoholtest fiel schlecht für ihn aus und er bekam € 215 und mehrere Monate Führerscheinentzug aufgebrummt. Am nächsten Tag wurde er wieder erwischt, als er dann, natürlich ohne Führerschein, auf einem Motorroller dieselbe Strecke wie am Abend davor befuhr. Nastase wäre aber nicht Nastase, wenn er dies auf sich sitzen lassen würde. Nastase: „Die Polizei hat mich behandelt wie den größten Terroristen. So geht das nicht. Ich werde sie beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg auf zwei Millionen Euro verklagen.“ Allerdings weiß man bei Nastase nie so recht, ob er es mit seinen Aussagen ernst meint.

Das on-court Coaching von Philippe Delhaes mit seiner Spielerin, Daria Kasatkina, ging bei Facebook durch die Decke. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Das on-court Coaching von Philippe Delhaes mit seiner Spielerin, Daria Kasatkina, ging bei Facebook durch die Decke. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
An Ilie Nastase scheiden sich die Geister. Nicht jeder kommt mit seinem Humor klar. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
An Ilie Nastase scheiden sich die Geister. Nicht jeder kommt mit seinem Humor klar. (Foto: Jürgen Hasenkopf)


Performance: Die BMW Open in München und Gael Monfils, sie kommen einfach nicht zusammen. Gemeldet hatte der Franzose in den vergangenen Jahren immer wieder und er betonte jedes Mal, jetzt ist es endlich soweit. Nur, bis auf den verkorksten Auftritt im letzten Jahr mit dem Aus in Runde 1 kamen ihm jeweils Verletzungen dazwischen. Dieses Jahr sollte es nun also sein. Aber schon der Start verlief bereits während der Ankunft auf dem Münchner Flughafen schief. Als Monfils sein Schlägerbag vom Laufband nahm, bemerkte er, dass alle seine zehn Schläger darin zerbrochen waren. Seine erste Reaktion in den sozialen Medien war noch zurückhaltend: „Der Service von Lufthansa ist quite unacceptable, and now?“ Daraufhin wandte er sich direkt an Lufthansa und landete in deren Callcenter. Es entwickelte sich ein amüsanter Austausch zwischen dem Callcenter von Lufthansa und Monfils:

Callcenter: Oh nein, das tut mir leid. Haben Sie das meinen Kollegen am Airport gemeldet?
Monfils: Habe ich, nur leider sind meine Schläger immer noch gebrochen, merde!

Callcenter: Es tut mir so leid, müssen Sie denn in München unbedingt Tennis spielen?
Monfils: Die Frage ist eher, wie ich denn jetzt in München Tennis spielen kann.

Callcenter: Das war genau meine Frage mit meiner Frage. Sind Sie denn in der Lage, sich einen neuen Schläger zu kaufen und spielen dann mit diesem?
Monfils: Da bin ich mir nicht so sicher, erstmal werde ich mir einen Schläger leihen müssen.

Callcenter: Ich entschuldige mich noch einmal und hoffe, dass dieses Ärgernis keinen Einfluss auf Ihre Performance auf dem Platz hat. Bitte schicken Sie uns die Details schriftlich und wir werden sehen, was wir für Sie tun können.
Monfils war wohl so platt von der Konversation mit einer Doro aus dem Callcenter, dass er die Unterhaltung frustriert beendete.

Die Performance auf dem Platz litt dann doch, aus für Monfils in Runde 1 gegen Mirza Basic, der Nr. 82 der ATP Weltrangliste. Mal schauen, ob Monfils im kommenden Jahr einen neuen Anlauf nimmt.

Martina Navratilova zofft sich zurzeit mit der BBC um die Höhe ihrer Reportergage. John McEnroe lacht sich ins Fäustchen. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Martina Navratilova zofft sich zurzeit mit der BBC um die Höhe ihrer Reportergage. John McEnroe lacht sich ins Fäustchen. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
„Big Mac“ lehnt es ab, gegen Frauen zu spielen, (Foto: Jürgen Hasenkopf)
„Big Mac“ lehnt es ab, gegen Frauen zu spielen, (Foto: Jürgen Hasenkopf)


Coaching: Während die ATP sich sträubt, ist bei der WTA On Court Coaching erlaubt. Die Spielerin zitiert ihren Coach, wenn sie selbst nicht mehr weiter weiß, zu sich auf die Bank, und der Arme muss vor laufenden Kameras und der Weltöffentlichkeit seinem Schützling Worte von Ewigkeitswert vermitteln. Da wird dann häufig neben taktischen Finessen auch versucht, auf technische Feinheiten einzugehen, was bei nervlicher Beanspruchung z. B. in Satz Drei nicht das Nonplusultra ist. Der Belgier Philippe Dehaes hat es nun auf der Tour zur Berühmtheit gebracht mit seiner Ansage an seine Spielerin Daria Kasatkina, die in ihrem Achtelfinalmatch in Dubai gegen die Britin Johanna Konta mit Satz und Break zurück lag und am liebsten verzweifelt vom Platz geschlichen wäre. Jedenfalls saß Daria völlig ihren Gedanken nachhängend und niedergeschlagen aufgrund der sich anbahnenden Niederlage in ihrem Stuhl, als sich Dehaes vor ihr hinkniete und loslegte. Anfangs noch ein wenig taktische Maßnahmen wie: wir werden jetzt bei den Returnspielen folgendes ändern. Du stellst dich jetzt auf die Grundlinie und versuchst, offensiv zu spielen, klappt das nicht, versuchst du es noch einmal, klappt es wieder nicht, noch einmal, und dass sie gar nicht so weit vom Sieg entfernt wäre. Da schaute Daria ihn noch ungläubig an bis Dehaes folgendes von sich gab: „Es ist einfach toll hier. Das Wetter ist so wunderschön und die Zuschauer sind fantastisch. Lass uns noch zwei Stunden hier draußen bleiben, okay? Let‘s go, my Champ!“ Eine wie ausgewechselte Kasatkina drehte das Match und spielte sich anschließend ins Finale. Dieses Coaching ging bei Facebook um die Welt und Dehaes kann sich vor Angeboten nicht retten. Später äußerte er sich auch selbst: „Ich versuche nicht, zu viele Informationen in ihren Kopf zu bekommen. Daria muss nur ein oder zwei sehr wichtige Regeln in ihrem Spiel und Kopf beachten. Aus meiner Sicht wird sie in zwei oder drei Jahren eine der besten Spielerinnen der Welt sein.“ Bei dem Coach auf jeden Fall.

Ion Tiriac, seine Meinung gilt. (Foto: Jürgen Hasenkopf) 
Ion Tiriac, seine Meinung gilt. (Foto: Jürgen Hasenkopf) 
McEnroe 1: Der weltweit anerkannteste männliche TV Tennis Experte ist der Amerikaner John McEnroe, trotz eines Boris Becker. Sein Pendant im weiblichen Bereich meint die frühere Weltklassespielerin und Steffi Graf Konkurrentin, Martina Navratilova, zu sein. Sie ist bekannt, neben der Amerikanerin Billie Jean King, als größte Verfechterin des Gleichheitsprinzips im Tennis. Umschrieben bedeutet dies, Damentennis darf nicht unter dem Herrentennis angesiedelt sein. Erstritten haben die beiden in den letzten Jahrzehnten eine Menge in dem Bereich, unter anderem wurde das Preisgeld bei den ITF Grand Slams und den großen 1.000er ATP und WTA Turnieren auf ein Level gehoben, was immer wieder mal zu Diskussionen führt, da die Damen bekannter Weise ja „nur“ zwei Gewinnsätze zu spielen haben. Jetzt hat Martina eine neue Baustelle entdeckt und ist gewaltig „not amused“. Sie arbeitet wie John McEnroe beim Turnier von Wimbledon für den britischen TV Sender BBC und fühlt sich von ihm unterbezahlt, da McEnroe angeblich für seinen Job zwischen 150.000 bis 200.000 Pfund erhält und sie nur 15.000 Pfund. Das sei „schockierend“. „Wenn McEnroe nicht noch haufenweise Sachen außerhalb von Wimbledon macht, bekommt er mindestens zehnmal mehr Geld als ich“, sagte die 61-Jährige. Das sei „das Netzwerk der guten alten Jungs“. Die BBC wies die Vorwürfe zurück: Die Verträge zwischen der neunfachen Wimbledon-Gewinnerin und McEnroe seien nicht zu vergleichen. Navratilova sei während des Turniers 2017 zehnmal eingesetzt worden und habe unter anderem drei Spiele live kommentiert. McEnroe sei dagegen das gesamte Turnier über im Einsatz gewesen und habe viel mehr gearbeitet. John McEnroe hat folgende Meinung dazu: „Es geht hier doch gar nicht darum, ob Martina und ich das gleiche Geld zu bekommen haben. Fragen Sie doch mal männliche Kollegen, die bekommen auch sehr viel weniger als ich, es ist also völlig egal, welchem Geschlecht jemand angehört.“ Fehlte nur noch die vollständige Satzendung „ich bin nun mal der Beste, da kann kommen und meckern wer will, und schon gar keine Frauen“.

McEnroe 2: Der Versuch, John McEnroe mit US $ 1.000.000 zu einem Schaukampf mit einer der beiden Williams Schwestern zu ködern, wird Martina Navratilova sehr wahrscheinlich auch nicht gefallen haben. McEnroe hatte erklärt, er würde sich mit seinen 59 Jahren bei der WTA Rangliste auf ungefähr Platz 500 einstufen. Das zog US Präsident Donald Trump auf den Plan, der Big Mac die o. a. Million für ein Match garantierte. Wieviel eine der Williams Schwestern bekommen sollte, ist nicht bekannt. Ist auch egal, da McEnroe dankend ablehnte, da er nicht gegen Frauen Tennis spielen würde. Vor genau 20 Jahren hatten Serena und Venus eine ziemliche Klatsche im Geschlechterkampf gegen den Deutschen Karsten „die Katze“ Braasch, bekommen, als Serena behauptete, sie würde sich ungefähr auf Rang 200 der ATP Herren einstufen. Braasch, damals die Nr. 203, schlug beide Schwestern innerhalb einer Stunde 6:1 und 6:2. Seine Vorbereitung für diesen Prestigekampf beschrieb Karsten folgendermaßen: „Morgens eine Runde Golf, danach zwei Bierchen und ein paar Zigaretten. Das reichte, um die beiden im Griff zu haben.“

Tiriac: Der Ex Becker Manager und lt. Forbes Magazin reichster Rumäne mit einem Vermögen von über 1 Milliarde Euro holte zum Rundumschlag aus. Ihm gefiele zurzeit so einiges nicht, was sich auf der Tennistour so abspielt. So bekam selbst Roger Federer sein Fett ab, weil der Schweizer nur noch Turniere meldet, auf denen er höchstwahrscheinlich glänzen und weit vorn landen wird. Dies wäre nicht fair den anderen Spielern gegenüber, auf Hartplatz und Rasen alles abzusahnen und die Sandplatzsaison inklusive der French Open komplett links liegen zu lassen. Vielleicht ist der „Fürst der Finsternis“ aus Rumänien aber auch nur verstimmt, weil der Schweizer sein Madrider Masters Turnier seit Jahren meidet. Kaum anzunehmen, dass der Branchenprimus seine Turnierplanung in Zukunft nach Tiriac ausrichten wird. Wenn der Rumäne erstmal in Fahrt ist, sind auch die Damen der WTA Tour immer wieder ein Thema für ihn. „Bei allem Respekt vor Serena Williams. 36 Jahre alt und 90 Kilogramm schwer. Bei den Frauen wünsche ich mir da etwas anderes.“ Dabei hatte Serena seine MUTUA Open in Madrid gemeldet, sie musste aber kurzfristig verletzungsbedingt absagen. Es wäre zu einem interessanten Treffen zwischen den beiden Streithähnen gekommen, da Serena ankündigte, sich Tiriac richtig vor die Brust nehmen zu wollen. Ein für Tiriac weiterhin konstant schwelender Punkt sind die angeglichenen Preisgelder. „Ich richte das Turnier in Madrid aus, mit gleichem Preisgeld für Herren und Damen. Aber die Einnahmen durch die Damen betragen nur 25 Prozent. Das ist Fakt. Die Herren fragen mich: Ion, wie lange willst du die Damen noch mit unserem Geld bezahlen?“ Es ist stark anzunehmen, dass Martina Navratilova und Billie Jean King nicht zu den engsten Freunden des „Allmächtigen“ gehören.  

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