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Tennis in Hamburg

Miami, Monte Carlo, München, Madrid und Rom: Hamburger Alexander Zverev zeigt Stärke

Miami – Monte Carlo – München – Madrid – Rom

Alexander Zverev, die Konstanz der letzten Wochen haben ihm wenige zugetraut. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Alexander Zverev, die Konstanz der letzten Wochen haben ihm wenige zugetraut. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Finale Masters Miami, Halbfinale Masters Monte Carlo, Sieg in München, Sieg Masters Madrid, Finale Masters Rom, das alles war gleichbedeutend mit: € 2.623.775 Preisgeld, 2.810 ATP Punkten, einem BMW im Wert von € 155.000 und einer bayrischen Lederhose. Das ganze wohlgemerkt noch ohne die sogenannten Antrittsgelder, die sein zumindest in Hamburg umstrittener Manager Patricio Apey (Zverev ließ die letzten beiden Jahre auf sein Anraten den Rothenbaum links liegen) im Vorfeld ausgehandelt hat. 2.810 Punkte in fünf Wochen, das sind so viele wie die Nr. 10 der Weltrangliste, David Goffin, im ganzen Jahr erspielt hat.

Der Auftakt der Erfolgsserie von Alexander Zverev startete beim 1.000er Masters in Miami und zog sich hin bis zum erwähnten Finale von Rom. Eine Serie, die ihm Anfang des Jahres wenige zugetraut hatten, zu schwankend waren seine Auftritte in den Zeiten davor.


In Miami gegen John Ysner im Finale und in Monte Carlo im Halbfinale gegen Kei Nishikori noch knapp gescheitert, verteidigte er in München seinen Vorjahreserfolg mit dem Finalsieg gegen Philipp Kohlschreiber. Weiter ging es zum 1.000er Masters nach Madrid mit dem Finalsieg gegen Dominic Thiem, der im Viertelfinale den Favoriten Rafael Nadal vorzeitig nach Manacor/Mallorca schickte. In Rom setzte Alexander Zverev seinen Höhenflug der letzten Wochen weiter grandios fort.

Siegerehrung BMW Open München: Gar nicht so einfach, sich auf dem Center Court die bayrische Sieger-Lederhose anzuziehen. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Siegerehrung BMW Open München: Gar nicht so einfach, sich auf dem Center Court die bayrische Sieger-Lederhose anzuziehen. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Siegerehrung BMW Open München: Im Finale den Titel gegen Philipp Kohlschreiber klar verteidigt. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Siegerehrung BMW Open München: Im Finale den Titel gegen Philipp Kohlschreiber klar verteidigt. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Ein Besuch des Masters Turniers im Foro Italico von Rom ist für Spieler und Zuschauer wie eine Reise zurück zu den Zeiten von Mussolini, der den berühmten Bogen am Eingang erbauen ließ, um dadurch hoch zu Pferd hindurchreiten zu können. Die Statuen rundherum muss man in seinem Tennisleben gesehen haben. Die zahlreichen Pinien auf der Anlage erinnern obendrein an die glorreichen Zeiten des alten Roms unter Nero oder Caesar. Man hat das Gefühl, jeden Augenblick könnte eine Legion römischer Soldaten vorbeimarschieren.

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Von Müdigkeit war bei Alexander Zverev bis zum Halbfinale nichts zu spüren. Und das, obwohl sein Viertelfinale gegen David Goffin aufgrund der vorausgegangenen langen Matches an diesem Tag erst um 23:15 Uhr startete und weit nach 1:00 Uhr nachts zu Ende ging. Wer spielt denn gern um Mitternacht Tennis und wie soll man da am kommenden Tag wieder fit auf dem Platz stehen, besonders wenn man im Hinterkopf hat, dass der nächste Gegner, Marin Cilic, bereits selig schlummernd und gut massiert im Hotelbett liegt? Vor 4:00 Uhr morgens hat Zverev die Augen nicht schließen können. 

Auf dieser Anlage, umringt von Pinien und Monumentalstatuen, kann man eigentlich nur perfekt spielen.
Auf dieser Anlage, umringt von Pinien und Monumentalstatuen, kann man eigentlich nur perfekt spielen.
Ein imponierender Platz auf einer tollen Anlage, der Court Pietrangeli im Foro Italico von Rom.
Ein imponierender Platz auf einer tollen Anlage, der Court Pietrangeli im Foro Italico von Rom.
Trotzdem biss er sich am nächsten Abend, wieder spät angesetzt, auch gegen Cilic knapp durch und erreichte gegen 22:30 Uhr sein drittes Masters Finale in 2018. Spätestens dann hätte niemand nörgeln dürfen, wenn der Hamburger zum Finale gegen Rafael Nadal nicht mehr angetreten wäre, vor dem Hintergrund, dass nach den vielen Matches der letzten Zeit die Schulter anfing zu schmerzen und eine Woche später die French Open vor der Tür standen. Müde und mit steifen Knochen ließ er den ersten Satz im Finale mit 1:6 über sich ergehen und niemand erwartete irgendwas etwas anderes im zweiten Satz, wahrscheinlich hatten viele TV Zuschauer bereits ihr Gerät ausgestellt. Diese verpassten die Wiederbelebung von Alexander Zverev, der Rafael Nadal von einer Minute auf die andere in den Griff bekam und mit 6:1, 3:1 im dritten in Führung ging, als der große Regen einsetzte und die Sensation verhinderte. Da müssen alle Götter Roms auf Nadals Seite gestanden haben, denn nach „Wiederanpfiff“ war die Luft beim 3:6 raus beim Hamburger. Was wiederum für die Erfahrung von Nadal spricht.

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