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Genfer Auto-Salon 2018 lockt 660.000 Autoliebhaber

660.000 Automobil-Freunde besuchten den diesjährigen Genfer Auto-Salon

Der Fiat 500 Collezione feierte auf dem Genfer Auto-Salon eine vielbeachtete Premiere
Der Fiat 500 Collezione feierte auf dem Genfer Auto-Salon eine vielbeachtete Premiere
Den 88. Internationalen Automobil-Salon in Genf nutzten im März 660.000 Menschen für einen Besuch. Das sind zwar 4,5 Prozent weniger als im Vorjahr, ließ beim Veranstalter aber dennoch keine schlechte Laune aufkommen, denn der sah darin sogar etwas Gutes. „Dieser leichte Rückgang“, erklärte Generaldirektor André Hefti, „trug sogar zu einer besseren Besuchsqualität bei – der Besucherstrom in den Gängen der Show war flüssiger, die Wartezeiten in den Restaurants kürzer, und vor allem war mehr Platz vorhanden, um prestigeträchtige Autos zu bewundern, die in diesem Jahr in großer Zahl und exklusiv in Genf zu sehen gewesen waren.“ Weniger nach Schönreden hörte sich da die Erklärung von Maurice Turrettini an. Der Präsident des Automobil-Salons Genf zeigte sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden, „insbesondere angesichts des eher unattraktiven, wirtschaftlichen Klimas und der oft feindlichen Haltung gegenüber der Automobilindustrie von Seiten der Medien und der Politik.“

Wie auch immer man das sehen mag, es hatten sich ja immerhin Hunderttausende auf nach Genf gemacht, um zu sehen, was sich die Automobilhersteller außer Opel – die Rüsselsheimer hatten abgesagt – im Jahr 2018 haben Neues einfallen lassen. Exklusive Supersportwagen, luxuriöse Limousinen und visionäre Studien sollten in diesem Jahr, hieß es im Vorfeld, weniger im Fokus stehen und den „Modellen für die Masse“ die große Aufmerksamkeit überlassen.

Besonders stark vertreten auf dem diesjährigen Salon war Mercedes. Als eines der Highlights zeigten die Stuttgarter die neue A-Klasse mit ihrem spektakulären Design und nicht minder spektakulärem Innenraumkonzept. Dazu präsentierte Daimler die Faceliftversion der C-Klasse, die am Lac Léman als Limousine und Kombi-Version T-Modell zu sehen war. Auch Audi hatte spannende Premieren im Gepäck. Im Mittelpunkt des Besucherinteresses stand ganz klar der Audi A6. Mit der Mixtur aus Audi A7 Sportback und Audi A8, die mit knopflosem Bediensystem und 48-Volt-Motor ausgestattet ist, werden vermutlich Mitte des Jahres die ersten Kunden über die Straßen rollen.

Die entscheidenden Stimmen für den „Car of the Year“-Award wurden live auf dem Auto-Salon ausgezählt. Volvo-CIO Hakan Samuelsson präsentiert stolz den Sieger, Fotos: gims.swiss
Die entscheidenden Stimmen für den „Car of the Year“-Award wurden live auf dem Auto-Salon ausgezählt. Volvo-CIO Hakan Samuelsson präsentiert stolz den Sieger, Fotos: gims.swiss
Weitere vielfach bestaunte Fahrzeuge mit Bodenhaftung, das heißt: fürs Leben gemacht, waren der Peugeot 508 mit seinem faszinierendem Design, der Volvo V60 und der kleine Lexus-Geländewagen UX. Dazu gesellten sich Geländewagen wie der Honda CR-V, der BMW X4 oder der Hyundai Santa Fe sowie familientaugliche Kutschen wie der Citroën Berlingo und der Peugeot Rifter. Und natürlich gab’s auch Elektroautos zu sehen – allen voran den Jaguar i-Pace mit seinen knapp 500 Kilometern Reichweite. Renault hatte einen kraftvollen Zoe und Hyundai seinen elektrischen Kona und den Nexo mit Brennstoffzelle dabei.

Ungeachtet aller Bodenhaftung kamen auf dem Genfer Autosalon natürlich auch Visionäre und Träumer zum Zug. Ihre Auftritte waren sparsamer, aber ohne sie wäre der Genfer Autosalon nicht das, was er ist. Geträumt wurde vom 300 PS starken Ateca, mit dem Seat den Cupra zur eigenen Marke adelt, von der serienreifen Gran-Coupé-Studie des BMW M8 und den viertürigen AMG GT (bis zu 639 PS) bis hin zu Rennwagen für die Straße, wie dem Ferrari 488 Pista oder dem McLaren Senna. Schnelleres hat keiner der beiden Hersteller in diesem Segment bislang auf den Markt gebracht. Dazu kommen Autos wie der BMW M8, der nur noch pro Forma als Studie geführt wird, oder der Mission E Cross Turismo, der tatsächlich Chancen hat, Wirklichkeit zu werden. Denn die Kreuzung aus SUV und Sportwagen, die 500 Kilometer schafft, würde perfekt in die Zeit passen. Ausgerechnet Volkswagen mit dem I.D. Vizzion zeigt große Visionen: Die Studie für den Phaeton von Übermorgen hat nicht nur einen Akku-Antrieb, sondern verzichtet als erster VW überhaupt auf Lenkrad und Pedale und fährt stattdessen mit einem digitalen Chauffeur. Doch während zum Beispiel das riesige Renault-Robotaxi nur Spielerei zu sein scheint, ist der I.D. Vizzion nicht ganz ohne Realitätsbezug gebaut. Als vierte Spielart der I.D.-Familie ist eine große Limousine bereits fest eingeplant. Einzig die Verwirklichung des Autopiloten – die wird sich wohl noch hinziehen.

Das Fazit lautet: Der Genfer Autosalon 2018 hielt interessante Neuheiten für sparsame Familien und Fahranfänger, aber auch einige für PS-Süchtige mit großem Geldbeutel bereit. Die Visionäre waren da, hielten sich aber zurück mh

Autoshow seit 1905

Der Genfer Autosalon gehört neben der IAA, dem Pariser Autosalon, der Tokyo Motor Show und der Detroit Auto Show zu den weltweit wichtigsten Automobil-Fachmessen und findet jedes Jahr im Frühjahr statt.

Gegründet wurde er 1905. Die erste Ausstellung trug noch den Namen Nationale Automobil- und Fahrradausstellung.

Heute präsentieren nahe dem Genfer See Fahrzeughersteller aus aller Welt ihre Neuheiten, Studien und Fahrzeuge mit alternativen Antrieben wie Elektro- oder Hybrid-Motoren. Die nächste „Geneva International Motorshow“ findet vom 7. bis 17. März 2019 statt.

Web:

www.gims.swis
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