Kinder im Stress
Schon in Kinderköpfen und -seelen ist viel los: Leistungsdruck in der Schule, zu hoher Medienkonsum, Mobbing, Streit in der Familie oder mit Freunden, Versagensängste – das alles kann die Kleinen psychisch stark mitnehmen. Auch haben Homeschooling und Distanzunterricht der vergangenen Jahre Spuren hinterlassen.
Rund ein Drittel der Kinder kämpfen mit den Folgen der langen Einschränkungen, wie die aktuelle COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg zeigt. Typische Folgen eines überlasteten kindlichen Nervensystems sind Müdigkeit, Kopfweh, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen.
Nicht selten gerät der Nachwuchs dann in einen Teufelskreis. Die starken emotionalen Reaktionen können zu Denkblockaden führen, die das Stresserleben zusätzlich steigern.
Sanft beruhigen bei Reizzuständen
Manche Kinder werden aggressiv, andere ziehen sich in sich selbst zurück, werden still und antriebslos. Beides kann längerfristig die sozialen Beziehungen beeinträchtigen. Ein gutes Familienleben kann eine große Stütze für die Kinder sein. Auch das belegt die COPSY-Studie des UKE Hamburg.
Eltern sollten ihren Kindern deshalb Gelassenheit vorleben, so gut es geht. Sie sollten dafür sorgen, dass sie auch selbst so ausgeglichen wie möglich sind und realistische Erfolgserwartungen entwickeln. „Setzen Sie Ihre Kinder nicht zu stark unter Leistungsdruck, sondern zeigen Sie Ihr Wohlwollen, vor allem, wenn Ihr Kind gerade unter Druck ist. Loben Sie es, wenn Sie wissen, dass es sich angestrengt und sein Bestes getan hat – auch wenn die Note mal nicht so gut war. So helfen Sie Ihrem Kind, Selbst- vertrauen zu entwickeln“, raten die Experten der Techniker Krankenkasse.
Wie Eltern helfen können
Auch im Alltag sollten Eltern ihre Kinder mit gezielten Maßnahmen unterstützen: Für ausreichend Bewegung über den Tag sorgen, beim Fahrradfahren, Laufen oder Spazierengehen. Auch Sport im Verein ist gut.
► Auf gesunde Ernährung achten
► Den Medienkonsum verringern
► Voraussetzung für guten Schlaf schaffen: Ritual am Abend, Entspannungstechniken wie Atemübungen oder Fantasiereisen
► Behutsam das Gespräch mit dem Kind suchen. Regel- mäßige „Familienkonferenzen“ können ebenfalls helfen, Konflikte schnell zu beheben oder gar nicht erst entstehen zu lassen (nw/djd)