So verträgt sich die Maske mit Hörgerät und Brille
Viele empfinden das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes eher als unangenehm und beeilen sich, die lästige Maske so schnell wie möglich wieder abzunehmen. Dabei ist aber schon so manches Hörgerät verloren und so manche Brille zu Boden gegangen. Denn die Halteschlaufen der Masken können sich in den Bügeln der „Hinter-dem-Ohr-Hörsysteme“ oder der Sehhilfen schnell verfangen.
Auch das Hören erschwert eine Schutzmaske sehr, denn sie verschluckt sprachrelevante Frequenzen. Messungen haben gezeigt, dass schon Normalhörende Probleme haben, einem mit Mund-Nasen-Schutz geführten Gespräch zu folgen. Noch drastischer ist es für Schwerhörige und Gehörlose, zumal sich diese auch oft an den Lippenbewegungen orientieren, um ihr Gegenüber besser zu verstehen. Diese Orientierungsmöglichkeit fällt bei Stoff- oder OP-Masken gänzlich weg.
Dem vorbeugen kann ein Gesichtsvisier aus Plexiglas, ein sogenanntes Face Shield, das mit einem Stirnriemen getragen wird. Die Lippenbewegungen können gut abgelesen werden, die Gesprächsakustik ist auch besser, und beim Absetzen der Maske gerät kein Hörgerät und keine Brille in Gefahr. In Hamburg sind solche Plastikvisiere auch anstelle einer Maske erlaubt. Allerdings hält beispielweise das Robert-Koch-Institut ein Face Shield nicht für eine gleichwertige Alternative zu eng anliegenden Masken, da an den Seiten dennoch Tröpfchen entweichen können.
Die Kombination aus beidem, eine Maske mit Lippenleserausschnitt in Form eines durchsichtigen Fensters, hat sich bislang nicht durchsetzen können und ist leider so gut wie nicht käuflich zu erwerben.
Wer als Hörgeräte- oder Brillenträger/-in auf den Schutz einer klassischen Maske nicht verzichten will, sollte sich einfach immer viel Zeit beim Auf- und Absetzten nehmen und die Gummischlaufen weit nach hinten oben und erst dann zur Seite ziehen. Nach dem Absetzen unbedingt kontrollieren, ob das Hörgerät noch an seinem Platz sitzt. Und Brillenträger ziehen ihre Brille einfach vor dem Aufsetzen der Maske ab und hinterher wieder auf. Möglichst über den Rand der Maske, denn das kann sogar das lästige Beschlagen der Brille vermeiden. Wenn das nicht hilft: Es gibt Brillengläser mit einer speziellen Anti-Beschlag-Beschichtung oder auch Sprays, die zumindest für ein paar Stunden Abhilfe schaffen.
Und wer mit seinem Hörgerät Gesprächen auch in Corona-Zeiten wieder gut folgen möchte: Moderne Hörgeräte können zwischen verschiedenen Programmen wechseln – beispielweise mit und ohne Maske. Viele Geräte lassen sich auch nachjustieren. Einfach mal beim Hörgeräteakustiker nachfragen. (si)