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Eine ENORME BELASTUNG für die ganze Familie

Der Umzug ins Altenheim

Hildegard Jäger freut sich, wenn Tochter Heidelind und Schwiegersohn André Dilong zu Besuch kommen Foto: Umsorgt wohnen

HAMBURG Heidelind Dilong musste sich lange keine Sorgen um ihre Eltern machen, weil diese gesund waren und selbstständig lebten. Doch nachdem sich Mutter Hildegard vor sechs Jahren bei einem Sturz im Haushalt die Hüfte und die Schulter gebrochen hatte, war plötzlich die Familie gefordert.

„Die Behandlung im Krankenhaus und die anschließende Reha dauerte etwa drei Monate, doch meine Mutter hatte nicht die Kraft, wieder auf die Beine zu kommen, war bettlägerig“, erinnert sich Heidelind Dilong. Vom Sozialdienst kam dann der Vorschlag, ins Altenheim zu ziehen. Krankenhaus, Reha und Altenheim hatten denselben Betreiber, zufällig war ein Platz im Doppelzimmer frei. „Doch die Mitarbeiter überließen die Bewohner sich selbst, die Mitbewohnerin war bösartig, das ging gar nicht“, ärgert sich Schwiegersohn André Dilong noch heute. „Innerhalb von drei Tagen ist meine Mutter wieder ausgezogen“, erzählt Tochter Heidelind. Die Enkeltochter hatte inzwischen die Pflege zu Hause mit Pflegedienst, Pflegebett, Toilettenstuhl, Notruf, Haushaltshilfe und allen Mahlzeiten organisiert.

Etwa ein Jahr lang haben Pflege und Betreuung durch ambulante Dienste und die Familie funktioniert. Doch der Ehemann war aufgrund einer beginnenden Demenz zunehmend überfordert.

Am Anfang gab es einige Probleme

„Mein Vater war kaum noch in der Lage, das Frühstück zuzubereiten, hat ständig bei uns angerufen, weil er nicht weiterwusste“, beschreibt Heidelind Dilong die Lage. Daraufhin hat sich die Familie auf die Suche nach einem guten Altenheim gemacht. „Schon bei der Besichtigung wussten wir, dass wir in diesem Haus richtig sind.“ Der Vater hatte sein eigenes Zimmer und wurde hervorragend mit seiner Demenz in den Tagesablauf seiner Wohngruppe integriert. Die Mutter hatte jedoch anfangs Probleme – vor allem mit den demenzkranken Mitbewohnern. „Ich habe gelernt, diese Unzufriedenheit anzunehmen, weil ich daran nichts ändern kann“, hat Heidelind Dilong in den vergangenen vier Jahren gelernt.

Und heute? Der Vater ist inzwischen verstorben. Die Mutter hat sich gesundheitlich wieder gefangen, hat gelernt, mit dem Rollator zu laufen und sich eigenständig zu bewegen. Ganz zufrieden ist sie nicht, aber es ist auch ein schwieriger Prozess, mit körperlichen Einschränkungen nicht mehr so leben zu können wie früher. JOCHEN MERTENS


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Titelabbildung „Umsorgt wohnen / Der Pflegekompass“ Foto: Mertens
Titelabbildung „Umsorgt wohnen / Der Pflegekompass“ Foto: Mertens

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