Neuanfang in einer Seniorenwohnung
HAMBURG Für Christel Böttcher war es Wink des Schicksals und Stimme des lieben Herrgotts zugleich, als sie vor vier Jahren mit einer Herzattacke und ihren Folgen fertigwerden musste. „Es war ein glücklicher Zufall, dass ich wenige Tage zuvor an ein Hausnotrufsystem angeschlossen worden war. Mir wurde schlecht und ich konnte nur noch auf den Knopf am Handgelenk drücken. Ohne dieses Gerät hätte ich den Herzstillstand nicht überlebt“, erinnert sich die heute 85-Jährige.
Hartnäckig bleiben
„Der liebe Herrgott hatte einen Warnschuss gegeben, wollte mich noch nicht zu sich holen, ich sollte jedoch hier auf Erden meinen letzten Lebensabschnitt neu in Angriff nehmen.“ Leicht war es nach dem Aufenthalt im Krankenhaus nicht, wieder in der vertrauten Umgebung Fuß zu fassen. „Ich musste lernen, meine gesundheitlichen Leiden zu akzeptieren, damit war es leichter.“ Christel Böttcher erinnert sich noch genau, wie schwer ihr der Weg zum Einkaufen gefallen ist. Doch sie wollte ihre Familie nicht um Hilfe bitten. 52 Jahre hatte die ehemalige Verwaltungsangestellte in der alten Wohnung mit ihrem Ehemann gelebt und dort ihre beiden Söhne aufwachsen sehen. Eine glückliche Familie. Der Umzug in eine Seniorenwohnung sollte die Lösung bringen. „Ich hatte mich angemeldet, aber es gab lange Wartezeiten. Doch dann habe ich noch einmal angerufen, bin hartnäckig geblieben – und plötzlich war eine Wohnung frei.“
Seit knapp drei Jahren lebt die Seniorin in ihrer Zweizimmerwohnung mit 50 Quadratmetern und Dachterrasse. Dafür sind monatlich 992 Euro zu zahlen – darin enthalten ist auch die Servicepauschale. Zweimal in der Woche geht Christel Böttcher zur Gymnastik im Haus, macht beim Gedächtnistraining mit, liebt die Gartenfeste. Außerdem helfen ihr die Kneipp´schen Armbäder, um die schmerzhafte Arthritis in den Händen zu lindern. (jm)
Infos über Vollmachten
HAMBURG Das Malteser Hospiz-Zentrum (Halenreie 5) bietet am Dienstag, 3. Mai, um 18 Uhr einen kostenfreien Informationsabend zu den Themen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht an. Astrid Karahan von den Maltesern gibt einen umfassenden Überblick über die rechtlichen Grundlagen, Vollmachten und Verfügungen. Eine tagesaktuelle Bescheinigung über einen negativen Corona-Test ist bei Teilnahme notwendig. (wb)
Anmeldung: T 603 30 01 oder hospiz-zentrum.hamburg@malteser.org
Pflegebedürftig – was nun?
BONN Der BIVA-Pflegeschutzbund startet am 25. April mit dem zweiten Teil der Vortragsreihe „Pflegebedürftig – was nun?“ als Online-Format. Die Vorträge bauen nicht aufeinander auf und können gegen einen geringen Teilnahmebeitrag online gebucht werden. Pflegebedürftigkeit ist kein leichtes Thema, das die meisten Menschen verdrängen oder auf später verschieben. Da Pflegebedürftigkeit aber jederzeit eintreten kann, sollte man sich frühzeitig damit befassen. Dabei stellen sich viele Fragen, zum Beispiel: Wie wird Pflege finanziert? Was tun bei Pflegemängeln? Wie setze ich ein Testament auf? Unter www.biva.de/veranstaltungen/ finden sich weitere Informationen zu den einzelnen Vorträgen und das Online-Anmeldeformular.
DIE VERANSTALTUNGSTERMINE, JEWEILS VON 17 BIS 18 UHR:
- Mo, 25. April Wer zahlt was? So wird Pflege finanziert
- Di, 26. April: Meine Rechte als Pflegeheimbewohner – Wie das Gesetz pflegebedürftige Menschen schützt
- Mi, 27. April: Pflegemängel konstruktiv lösen
- Do, 28. April: Demenz & Betreuung
- Fr, 29. April: Testament – Was muss ich beim Erben und Vererben beachten? Kosten: - 10 Euro je Vortrag - BIVA-Mitglieder zahlen die Hälfte
Der BIVA-Pflegeschutzbund vertritt seit 1974 bundesweit die Interessen von Menschen, die im Alter Wohn- und Pflegeangebote in Anspruch nehmen. Der BIVA-Pflegeschutzbund ist gemeinnützig, konfessionell ungebunden und überparteilich. BIVA ist die Abkürzung für Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen e. V. (wb)