Von Wolfgang Ibel
Es ist der Strom der Zeit. Das Auto rollt in eine neue Richtung. Zwar fahren bislang nicht einmal ein Prozent der Deutschen elektrisch, doch die Zukunft soll den E-Mobilen, die sich leise und ohne schlechte Luft bewegen, gehören. Auf der IAA, die gestern den Motor anwarf, legt die Autoindustrie nun mit aller Macht den neuen Gang ein. Autos, die mit Benzin oder Diesel betrieben werden, stehen meist etwas versteckt in den hinteren Reihen. Vorne aber, im Licht der Scheinwerfer, ist alles voll elektrifiziert.
Allen voran fährt VW. Die Wolfsburger haben extra den Start ihres neuen Golf auf den Herbst verschoben, damit der Auftritt ihres Elektro-Gefährts ID.3 die volle Aufmerksamkeit erfährt. Tatsächlich sorgt VW in Halle 3 mit dem neu geborenen E-Auto für Hochspannung und spricht von einem Sprung in der Entwicklung „wie seinerzeit vom Käfer auf den Golf“. Ein radikaler Kurswechsel, bei dem selbst das Firmen-Logo verändert wird. Alles Alte ist bei VW nun von gestern.
Die Zukunft der Mobilität
Abseits von VW hat die gesamte Branche mit dem Startplatz IAA ein wahres Wettrüsten begonnen. Jeder will den Konkurrenten mit einem neuen E-Mobil überholen, das weiter, sparsamer, ladefreundlicher mit Strom im Tank sein Ziel erreicht. Dabei trifft den Messebesucher mitunter der Schlag: Selbst die meisten Kleinwagen wie der Honda e starten bei 30 000 Euro. In den oberen Preisklassen der Elektriker sind nicht einmal 150 000 Euro eine Grenze. Einen Preisrutsch gibt es bei den Konzern-Zwergen VW up, Seat Mii und Skoda Citigo, die als reine Batterie-Autos bis zu 5000 Euro günstiger werden. Die Babys werden in Zukunft nur noch als reine City-Elektrowagen mit einer Reichweite von bis zu 260 Kilometern produziert und starten dann bei unter 20 000 Euro. Als gefragte Benzin-Varianten, die es bislang schon für 10 000 Euro gab, werden sie nie mehr gebaut.
Es ist der Strom der Zeit. Das Auto rollt in eine neue Richtung. Zwar fahren bislang nicht einmal ein Prozent der Deutschen elektrisch, doch die Zukunft soll den E-Mobilen, die sich leise und ohne schlechte Luft bewegen, gehören. Auf der IAA, die gestern den Motor anwarf, legt die Autoindustrie nun mit aller Macht den neuen Gang ein. Autos, die mit Benzin oder Diesel betrieben werden, stehen meist etwas versteckt in den hinteren Reihen. Vorne aber, im Licht der Scheinwerfer, ist alles voll elektrifiziert.
Allen voran fährt VW. Die Wolfsburger haben extra den Start ihres neuen Golf auf den Herbst verschoben, damit der Auftritt ihres Elektro-Gefährts ID.3 die volle Aufmerksamkeit erfährt. Tatsächlich sorgt VW in Halle 3 mit dem neu geborenen E-Auto für Hochspannung und spricht von einem Sprung in der Entwicklung „wie seinerzeit vom Käfer auf den Golf“. Ein radikaler Kurswechsel, bei dem selbst das Firmen-Logo verändert wird. Alles Alte ist bei VW nun von gestern.
Die Zukunft der Mobilität
Abseits von VW hat die gesamte Branche mit dem Startplatz IAA ein wahres Wettrüsten begonnen. Jeder will den Konkurrenten mit einem neuen E-Mobil überholen, das weiter, sparsamer, ladefreundlicher mit Strom im Tank sein Ziel erreicht. Dabei trifft den Messebesucher mitunter der Schlag: Selbst die meisten Kleinwagen wie der Honda e starten bei 30 000 Euro. In den oberen Preisklassen der Elektriker sind nicht einmal 150 000 Euro eine Grenze. Einen Preisrutsch gibt es bei den Konzern-Zwergen VW up, Seat Mii und Skoda Citigo, die als reine Batterie-Autos bis zu 5000 Euro günstiger werden. Die Babys werden in Zukunft nur noch als reine City-Elektrowagen mit einer Reichweite von bis zu 260 Kilometern produziert und starten dann bei unter 20 000 Euro. Als gefragte Benzin-Varianten, die es bislang schon für 10 000 Euro gab, werden sie nie mehr gebaut.
Als weltweit erster Hersteller schafft auch Smart den Benziner ab und sattelt komplett auf Elektroantrieb um. Auf der IAA parken Smart Coupé, Cabrio und Forfour auch optisch aufpoliert als Strom-Tanker. Zugleich verkündet Honda-Sprecher Daniel Blaschke, dass bis 2025 alle neu verkauften Fahrzeuge elektrifiziert sind. „Mit Hybrid, Elektro oder Brennstoffzellen.“ Auch Mercedes-Benz steht in Frankfurt „ganz im Zeichen nachhaltiger Lösungen für die Zukunft der Mobilität“.
Dennoch: Es liegen Schatten über den IAA-Messehallen, die zu einem großen Teil leer stehen. Viele Hersteller machen einen Bogen um Frankfurt. Es fehlen etwa Peugeot, Citroen, Toyota, Mitsubishi, Mazda, Nissan, Fiat, Alfa, Jeep oder Volvo. Kia geht einen Extra-Weg: Zwar verzichten die Koreaner auf einen klassischen Stand, dafür wird am Haupteingang der IAA der X-Ceed unübersehbar als SUV-Premiere präsentiert. Renault und Dacia sind nur im Freigelände vorgefahren. Als einzige asiatische Marken sind Honda und Hyundai angetreten. „Wir sind durch unseren Firmensitz in Hessen tief verwurzelt“, so Hyundai-Chef Jürgen Keller.
Dagegen hat selbst Auto-Riese BMW seine Ausstellungsfläche im Spargang von einer ganzen Halle auf wenig spektakuläre 2000 Quadratmeter abgemagert. „Insgesamt eine traurige Bilanz“, meint Autoexperte Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Uni Duisburg Essen. Die für die Hersteller extrem teure Automesse benötige ein neues, zündendes Konzept. „Sonst wird es eng mit der Zukunft.“ Prof. Dr. Stefan Bratzel aus Bergisch Gladbach nickt: „Die Branche befindet sich in einer kritischen Situation.“ Die Nachfrage nach Neuen gehe zurück, gleichzeitig müssten Milliarden in den Wandel zur Elektromobilität gesteckt werden.
Zudem fragen sich viele Neuwagen-Interessenten: „Kann ich denn noch ohne Sorgen einen Benziner oder Diesel kaufen?“ Natürlich wird man auch Neulinge auf der Straße sehen, in denen noch kein elektrisches Herz schlägt. Opel etwa hat Astra und Corsa erneuert, VW macht den T-Roc zum Cabrio, Ford lässt den Mini-SUV Puma los und holt den Explorer aus Amerika nach Germany. BMW enthüllt den völlig umgestalteten Einser und den 3er Touring, Audi kleidet A4 und Q7 frisch ein, Mercedes macht den GLA hübscher, Mazda hat mit dem SUV CX 30 eine wahre Schönheit im Angebot und Renault den Captur mit Erfolg zur Kur geschickt. Hinterher zuckeln die wenigen neuen Kleinen: Immerhin gibt es mit dem Peugeot 208, dem aufgewerteten Hyundai i10 und dem aufgewienerten Renault Clio drei Premieren, die nicht am Stromnetz hängen.
Das neue Gesicht der Messe
Die Autoindustrie, bedrängt von Umweltschützern, gibt der IAA ein neues Gesicht. Der Wandel zur Mobilitäts-Plattform zeigt sich auch an den „Erlebniswelten“: Auf einem Parcours mit Steilkurve und einer Rüttelstrecke können Messebummler nun Fahrräder testen. In Halle 5, einst Mekka von Luxusautos wie Aston Martin, Maserati oder Brabus, diskutiert die Fachwelt nun über das Morgen. Wer hautnah informiert werden will, kann sich zu Plauderrunden mit Daimler-Chef Ola Källenius, Polit-Star Sigmar Gabriel oder Formel-1-Pilot Nico Rosberg einkaufen. Ein Ticket kostet auch mal 650 Euro. Das Auto steuert auf vielen Ebenen in eine teurere Zukunft. Aber wohin wirklich? Eine Branche sucht ihren Weg.
Dennoch: Es liegen Schatten über den IAA-Messehallen, die zu einem großen Teil leer stehen. Viele Hersteller machen einen Bogen um Frankfurt. Es fehlen etwa Peugeot, Citroen, Toyota, Mitsubishi, Mazda, Nissan, Fiat, Alfa, Jeep oder Volvo. Kia geht einen Extra-Weg: Zwar verzichten die Koreaner auf einen klassischen Stand, dafür wird am Haupteingang der IAA der X-Ceed unübersehbar als SUV-Premiere präsentiert. Renault und Dacia sind nur im Freigelände vorgefahren. Als einzige asiatische Marken sind Honda und Hyundai angetreten. „Wir sind durch unseren Firmensitz in Hessen tief verwurzelt“, so Hyundai-Chef Jürgen Keller.
Dagegen hat selbst Auto-Riese BMW seine Ausstellungsfläche im Spargang von einer ganzen Halle auf wenig spektakuläre 2000 Quadratmeter abgemagert. „Insgesamt eine traurige Bilanz“, meint Autoexperte Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Uni Duisburg Essen. Die für die Hersteller extrem teure Automesse benötige ein neues, zündendes Konzept. „Sonst wird es eng mit der Zukunft.“ Prof. Dr. Stefan Bratzel aus Bergisch Gladbach nickt: „Die Branche befindet sich in einer kritischen Situation.“ Die Nachfrage nach Neuen gehe zurück, gleichzeitig müssten Milliarden in den Wandel zur Elektromobilität gesteckt werden.
Zudem fragen sich viele Neuwagen-Interessenten: „Kann ich denn noch ohne Sorgen einen Benziner oder Diesel kaufen?“ Natürlich wird man auch Neulinge auf der Straße sehen, in denen noch kein elektrisches Herz schlägt. Opel etwa hat Astra und Corsa erneuert, VW macht den T-Roc zum Cabrio, Ford lässt den Mini-SUV Puma los und holt den Explorer aus Amerika nach Germany. BMW enthüllt den völlig umgestalteten Einser und den 3er Touring, Audi kleidet A4 und Q7 frisch ein, Mercedes macht den GLA hübscher, Mazda hat mit dem SUV CX 30 eine wahre Schönheit im Angebot und Renault den Captur mit Erfolg zur Kur geschickt. Hinterher zuckeln die wenigen neuen Kleinen: Immerhin gibt es mit dem Peugeot 208, dem aufgewerteten Hyundai i10 und dem aufgewienerten Renault Clio drei Premieren, die nicht am Stromnetz hängen.
Das neue Gesicht der Messe
Die Autoindustrie, bedrängt von Umweltschützern, gibt der IAA ein neues Gesicht. Der Wandel zur Mobilitäts-Plattform zeigt sich auch an den „Erlebniswelten“: Auf einem Parcours mit Steilkurve und einer Rüttelstrecke können Messebummler nun Fahrräder testen. In Halle 5, einst Mekka von Luxusautos wie Aston Martin, Maserati oder Brabus, diskutiert die Fachwelt nun über das Morgen. Wer hautnah informiert werden will, kann sich zu Plauderrunden mit Daimler-Chef Ola Källenius, Polit-Star Sigmar Gabriel oder Formel-1-Pilot Nico Rosberg einkaufen. Ein Ticket kostet auch mal 650 Euro. Das Auto steuert auf vielen Ebenen in eine teurere Zukunft. Aber wohin wirklich? Eine Branche sucht ihren Weg.
Bühne frei für die neue Zeit
Große Bühne für einen Stromer: VW Chef Herbert Diess (Foto links) startete auf der IAA den ID.3, das komplett neu entwickelte Elektroauto von VW. Der ID.3 soll der neue Volks-Stromer von VW werden, mit Platz wie im Passat und schnell wie ein GTI. Herbert Diess: „Für VW ist der ID.3 Auftakt einer großen Elektro-Offensive.“ 30 000 unverbindliche Reservierungen liegen bereits vor. Die ersten Wagen werden aber erst Mitte 2020 ausgeliefert. Vertriebschef Jürgen Stackmann: „Dieser Erfolg zeigt, dass der ID.3 zum richtigen Zeitpunkt kommt.“ Die Preise liegen, je nach Größe des Akkus, zwischen knapp 30 000 und 40 000 Euro. Gebaut wird der ID.3 ab November in Zwickau. Auf der IAA startet VW auch seinen neuen Markenauftritt. Das Erscheinungsbild von VW soll mit einem schlankeren Logo „jünger, digitaler, moderner“ werden. Vertriebschef Jürgen Stackmann: „Im neuen Zeitalter der Mobilität heißt es nun: Digital first.“ VW wolle sich vom Hersteller von Automobilen zum Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen wandeln.