Gas und Öl sind nicht nur knapp und teuer, sondern auch schlecht fürs Klima und völlig ungeeignet, will man unabhängiger von Energielieferanten sein. Und da kommt dann das gute alte Holz wieder ins Spiel. Denn sofern der regenerative Energieträger richtig verbrannt wird, bringt er eine angenehme und CO₂-neutrale Wärme ins Haus. Dabei zu bedenken auch: Ein Drittel der Fläche Deutschlands ist bewaldet, es gibt also genügend Holz; und damit das so bleibt, wird hierzulande nachhaltige Forstwirtschaft betrieben.

CO₂-neutral und effizient zu verbrennen ist der Energieträger Holz in Kachelöfen, Heizkaminen und Kaminöfen – allerdings nur, wenn es sich bei der entsprechenden Feuerstätte um ein neues oder modernisiertes Modell handelt. Mit der 2. Stufe der 1. Verordnung zum Bundesimmessionsgesetz (1. BImSchV) hat die Bundesregierung bereits dafür gesorgt, dass viele Öfen nachgerüstet wurden.

Was ist aber zu tun bei einer Feuerstätte, die aufgrund ihres Alters den aktuellen Anforderungen nicht mehr entspricht? Zunächst muss ein Ofenbauer ihn – z. B. einen bejahrten Kachelofen – sehr genau inspizieren. In der Regel findet die Fachkraft Wege, den so nachzurüsten, dass er die gesetzlichen Vorschriften erfüllt und erhalten werden kann. Als sehr effektiv gilt der Austausch des Heizeinsatzes und der Gussheizkästen. Die Ofenhülle bleibt dabei erhalten. Nach Einbau der neuen, von amtlichen Prüfstellen zertifizierten Teile sinkt die Feinstaub- und CO₂-Emission sogar unter die Normen der 1. BImSchV. Zudem erhöht sich die Heizwirkung. Die Umrüstung sei effizient und kostengünstig, teilt der GesamtVerband OfenBau (GVOB) e. V. mit.
 

Ein neuer Kamineinsatz kann individuell auf die gewünschte kW-Heizleistung abgestimmt werden. Außerdem lassen sich im Zuge der Modernisierung Feuer und Wasser im Ofen vereinen: Ein Kachelofen mit Wassertechnik bzw. Kesseltechnik ist laut GVOB ein bewährtes und wirtschaftliches Heizsystem mit hohem Wirkungsgrad. Durch einen integrierten Wasserwärmetauscher gibt er die Heizenergie nicht nur nach außen, sondern auch an einen zentralen Pufferspeicher ab und erzeugt damit Warmwasser für den zentralen Heizungskreislauf. Die intelligente Steuer- und Regel-Regeltechnik sorgt für ein optimales Zusammenspiel aller Komponenten. Ein gut abgestimmtes System könne die Öl- oder Gasheizung nachhaltig entlasten und in der Übergangszeit auch mehrere Räume beheizen, so der Verband.

Übrigens finden vom 30. September bis zum 8. Oktober die diesjährigen Kachelofentage statt. Sie bieten eine gute Gelegenheit, sich bei einem Fachbetrieb umfassend über Ofenmodernisierung und das Heizen mit Holz zu informieren.

Tipps

• Grundsätzlich gilt: Je niedriger der Wassergehalt im Holz ist, desto besser ist die Heizleistung. Aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes darf ohnehin nur naturbelassenes, stückiges Holz mit einer Restfeuchte von maximal 20 Prozent verwendet werden. Folglich muss das Brennholz ein bis zwei Jahre luftig gelagert werden, bevor es im Kachelofen verbrannt werden darf.

• Vor der Lagerung sollte das Holz in ofenfertige Scheite gespalten werden. Der ideale Lagerort ist überdacht, hat einen trockenen Untergrund und darf gerne dem Wind ausgesetzt sein. Dort das Holz am besten als Kreuzstapel aufschichten.

• Holzscheite, die in den nächsten Tagen verfeuert werden sollen, können schon mal reingeholt und in der Nähe der Feuerstelle „vorgewärmt“ werden.

• Ein geringer Wassergehalt des Naturmaterials Holz hat übrigens auch ganz praktische Vorteile: Wertvolle Wärmeenergie wird gewonnen, Kondenswasserbildung und Ablagerungen im Schornstein werden vermieden und man benötigt weniger Brennholz.

• Auch Brennholzbriketts dürfen im Kamin verfeuert werden – wenn sie ausschließlich aus naturbelassenem Holz und ohne Bindemittel nach der DIN 51731 hergestellt werden. mh

Adressen von Ofenbauern gibt es unter www.kachelofenwelt.de