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Mein Urlaub XXL

Auf Tuchfühlung mit Kuh und Henne

Ferien in Landwirtschaftsbetrieben werden immer beliebter. Der Trend geht allerdings hin zu luxuriösen Unterkünften.

FOTO: GETTY
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Von Markus Grenz 

Ruhe, Entschleunigung, Natur: Das bietet der „normale“ Urlaub abseits der Metropolen. Was er aber nicht oder nur sehr wenig beinhaltet, das ist der authentische Einblick in die Lebensweise auf dem Lande. Wer nun aber wissen möchte, wo genau die Lebensmittel herkommen und wie sie erzeugt werden, wie sich so ein Bauernhof und eine Betreiberfamilie organisiert und dabei sein möchte, der bucht den Urlaub auf einem Hof, auf dem noch aktiv Landwirtschaft betrieben wird. Das Thema liegt voll im Trend.

„Wir stellen eine starke Nachfrage fest, mittlerweile sogar in der vierten Saison, zu Weihnachten“, berichtet Franziska Schmieg, die als Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof und Landtourismus (BAG) für die Ferien zwischen Kuhstall und Misthaufen die Werbetrommel rührt. Doch nicht nur für klassische Höfe: Auf der Online-Vermarktungs-Plattform (landsichten.de), deren Mitgesellschafter die Arbeitsgemeinschaft ist, findet sich jede erdenkliche Form von Landwirtschaftsbetrieb – vom Mast- über den Milch-, Obst- bis hin zum Fischer- oder Winzerhof. Es gibt kaum ein Angebot, dass es nicht gibt: Heuhotels, Reiter- Höfe, Wellness-Höfe, Kinderhöfe, Spielscheunen oder Bio-Höfe.

Auf dem Bauernhof

Dabei sind die Zeiten mit drei vermietbaren Kämmerchen auf vielen Höfen längst vorbei. „25 bis 40 Betten sind keine Seltenheit mehr“, stellt Franziska Schmieg fest. Außerdem hat sie einen Trend hin zu immer luxuriöseren Unterkünften im Vier- bis Fünf-Sterne-Bereich ausgemacht.

Die Bauern beobachten den Markt. Für viele der um die 10 000 Betriebe in Deutschland, das sind ca. 3,5 Prozent aller Höfe, sind die Touristen mittlerweile eine wichtige Einnahmequelle. Bei rund der Hälfte der Höfe machen die Urlauber zwischen 25 und 50 Prozent des Umsatzes aus.

Für die Landwirte sind die Urlauber nicht nur eine Möglichkeit, wichtige Umsätze zu erzielen. Sie wollen sich über die Schulter schauen lassen, schaffen so Akzeptanz für ihren Beruf. Auch wenn dem Mitarbeiten von ungelernten Laien in einem modernen Betrieb enge Grenzen gesetzt sind, so lässt sich beim Füttern, Eier sammeln, dem Mitfahren auf dem Trecker oder bei der Ernte und einigem mehr doch ein guter Eindruck gewinnen. Und wenn man Glück hat, dann kommt gerade zur eigenen Urlaubszeit ein Kälbchen auf die Welt, für das man einen Namen aussuchen darf. Und kommt gar nicht so selten vor, wie man vielleicht denken könnte.

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