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40 Jahre Theater Hoisdorf

Von November bis März feiern die Laienschauspieler mit „Super-Gau im TV“ ihr Jubiläum

Hinter den Kulissen: Donnerstags treffen sich die Akteure im Probenraum. Foto: Petra Sonntag
Hinter den Kulissen: Donnerstags treffen sich die Akteure im Probenraum. Foto: Petra Sonntag
Auch wenn sich auf der Bühne haarsträubende Szenen abspielen werden – ein Super-GAU wird die Premiere ihres Stückes sicher nicht. Schließlich blickt die Truppe des Theaters Hoisdorf auf vier Jahrzehnte Erfahrung zurück. Da ist der größte anzunehmende Unfall wohl nur im Skript zu erwarten und nicht beim Ensemble. Entsprechend verlangen sich die rund 40 Laienschauspieler im Jubiläumsjahr viel ab: Es wird nicht nur gespielt, sondern auch gesungen und getanzt. „Dieses Mal sind auch zwei Choreographen bei den Proben dabei, wir haben das Stück von Winnie Abel selbst um den musikalischen Teil ergänzt“, sagt Heike Meyer, die gemeinsam mit Andreas Lütje Regie führt. Seit Februar bereitet man sich auf die Premiere am 2. November im Großhansdorfer Waldreitersaal vor. Außer um ihre Rollen kümmern sich die Mimen auch um Kulissenbau, Technik, Kostüme, Requisite und Maske. Wöchentlich treffen sie sich zur Probe im Dachgeschoss eines Hoisdorfer Bauernhofs, einige kommen dafür sogar aus Kiel, Norderstedt und Hamburg angereist. „Manch einen hat der Beruf zum Ortswechsel gezwungen, doch er ist uns treu geblieben“, sagt Tim Kröger, der sich diesmal um die Technik kümmert. Sonst liebt er es, wie alle anderen, in Rollen schlüpfen zu können, die im Alltag undenkbar sind. „Wann darf man schon mal ein Arschloch sein? Auf der Bühne geht das und macht auch noch Spaß. Und manche Rolle kostet einen wirklich Überwindung, aber daran wächst man.“

Im echten Leben sind die zwischen 19 und 75 Jahre alten Schauspieler Polizist, Frisörin, Richter, Tischler, Heilpraktikerin oder IT-Berater.

Doch auf der Bühne entführen sie ihr Publikum in eine andere Welt. Dieses Mal ist es die des Tele-Shoppings, ein Fernsehstudio steht im Mittelpunkt turbulenter Verwicklungen. Begonnen hat die Geschichte der Gruppe mit dem Klassiker des Laientheaters: einem Weihnachtsmärchen. Eltern, deren Kinder im Turn- und Sportverein (TuS) Hoisdorf aktiv waren, wollten für den Nachwuchs „Hänsel und Gretel“ aufführen und gründeten dafür 1978 im TuS eine eigene Sparte ‒ die Geburtsstunde des Theaters Hoisdorf, das seit 1999 mit dem Jungen Theater Hoisdorf auch einen Ableger für Jugendliche ab 13 Jahren hat. Vom Jubiläumsstück wird es zehn Aufführungen geben, der letzte Vorhang fällt am 2. März 2019. Karten und weitere Infos gibt es unter www.theaterhoisdorf.de ps

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