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Neues Leben in der fast 100 Jahre alten repräsentativen Stadtvilla der Unternehmerfamilie Reemtsma

Traumhaft wohnen und arbeiten im Park: Haus K. in O. in Othmarschen

Anfang der 30er-Jahre ist die Villa für die Familie des Zigarettenproduzenten Philipp Fürchtegott Reemtsma östlich des Jenisch-Parks nach einem Entwurf des Architekten Martin Elsaesser (1884–1957) errichtet worden. Christof Schwarz hat das geschichtsträchtige Haus „K in O” so gestaltet, dass dort wie in früheren Zeiten in schöner Umgebung wieder gewohnt und auch gearbeitet werden kann. Der Blick aus dem spektakulären Rundfenster gibt den Blick in den Garten des Hauses frei (o. l.). Geradlinige Formen bestimmen auch nach der Modernisierung die Räume. Fotos: Schwarz-Design

Fast 100 Jahre ist es her, dass der Zigarettenfabrikant Philipp F. Reemtsma nach dem Umzug seines Firmenhauptsitzes nach Bahrenfeld einen angemessenen Wohnsitz in der Nähe suchte. 1929 erwarb er dafür zwei große Grundstücke östlich des Jenisch-Parks. Das Vertrauen, die repräsentative Villa für die Familie zu errichten, gewann nach einem Architektenwettbewerb der Frankfurter Stadtbaudirektor Martin Elsaesser (1884–1957). Er entwarf die schöne Privatvilla im damals in Deutschland modernen Stil des sogenannten „Neuen Bauens“, das stark vom Bauhaus geprägt wurde.

Die zwei- bis dreigeschossige Stahlbetonkonstruktion mit dem schlichten Namen Haus K. in O. wird von einer grünlich schillernden Fliesenfassade bestimmt. Im Obergeschoss waren die Privaträume untergebracht. Die Räume für Empfänge und Veranstaltungen im Erdgeschoss ließ Reemtsma großzügig gestalten und überall fiel über große Scheiben Licht herein. Gut 60 Motoren ermöglichten es damals, die Fenster zum Garten vollständig im Boden zu versenken. Schwimmteich, Badehaus, Wasserrutsche und sogar ein kleiner Strand schafften für die Bewohner einen großzügig gestalteten Bereich zum Wohlfühlen und Sport machen.

Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Haus auf heute 1900 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche erweitert. Während der Nazi-Diktatur musste der Fabrikant den Baustil anpassen. Die Heizkörper aus Chrom verschwanden hinter schmiedeeisernen Gittern, andere Details ließ er durch Holzpaneele verdecken.

Haus K. in O. wird 1945 zum Kasino

Die reine Wohnnutzung endete nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Die britische Besatzungsbehörde beschlagnahmte das Gebäude und nutzte es bis Anfang der 50er-Jahre als Kasino. Familie Reemtsma lebte in unmittelbarer Nachbarschaft und erwarb laut Internetlexikon Wikipedia das Haus 1952 zurück. Als die Reemtsma-Gruppe verkauft wurde, ging das Grundstück an die Geschwister Herz, ebenfalls eine Unternehmerfamilie. Seit Mitte der 50er war das Gebäude nur noch gewerblich von der Reemtsma GmbH genutzt worden. Vorwiegend Verwaltung kam dort unter. In den 70er-Jahren ließ das Unternehmen Kantine und Speisesäle einrichten. Erst als diese Funktionen aufgegeben wurden, konnte die ursprüngliche Grundrisskontur wiederhergestellt werden. Die nächste Idee war, das „Haus K. in O.“ als reines Domizil für Büros zu verwandeln.

Doch es kam anders. „Eine Vielzahl der originalen Möbel und Einbauten waren durch die umfangreichen Umnutzungsphasen der Jahrzehnte zuvor entfernt und zerstört worden“, erzählt Christof Schwarz. Sein Planungsbüro Schwarzdesign bekam 2010 den Auftrag, das Gebäude weiterzuentwickeln – unter den wachsamen Blicken der Denkmalschutzbehörden und mit ganz anderen Ideen.

„Die Villa lag im Dornröschenschlaf“, sagt Industriedesigner Christof Schwarz. Innerhalb von zwei Wochen legte er einen Entwurf vor, was wie gestaltet werden könnte, um neues Leben ins „Haus K. in O.“ zu bringen. Er überzeugte damit seine Auftraggeber und legte los.

„Für größtmögliche Privatheit sollte es unterschiedliche Zugänge geben, was aufgrund der Gebäudestruktur einfach umzusetzen war. Die Mieter sollten das Gefühl haben, alleinige Bewohner einer großartigen Wohnung zu sein“, berichtet Christof Schwarz. Er brachte auch im Haus die zeitlose und gradlinige Raumstruktur wieder nach vorn. Heute sind in dem Gebäude drei Wohnungen und eine Büro- samt Ausstellungsfläche untergebracht. Die loftartigen Wohnungen sind etwa 180 bis 330 Quadratmeter groß.

Die optisch markanteste Wohnung ist im ehemals rotgefliesten Schwimmbad des Hauses eingerichtet worden. Die Wohnküche integrierte der Planer unter der Galerieebene. Das Schmuckstück ist die fünfeinhalb Meter hohe Glasfront im Wohnzimmer. Sie ermöglicht einen fantastischen Blick in den Park – direkt auf den historischen Springbrunnen – traumhaft.


Stimmungen im Elbmarschenhaus

Ulrich Kresse, Maler aus Hamburg, zaubert seine „Elbstimmungen“ in den Ausstellungsraum des Elbmarschenhauses in Haseldorf. Die Elbe, ihre Landschaften und Menschen an ihrem Fluss sind bis zum 18. Dezember während der Öffnungszeiten jeden Freitag, Sonnabend und Sonntag von 10 bis 16 Uhr zu sehen. Ulrich Kresse arbeitet mit Pastellkreide, Aquarellfarben und Tusche. Der Künstler bietet für Interessierte zwei Termine zum gemeinsamen Malen im Elbmarschenhaus an: Am Freitag, 25. November, von 16 bis 18.30 Uhr für Jugendliche und am Sonnabend, 26. November, von 10 bis 13 Uhr für Erwachsene. Der Besuch der Ausstellung und die Mal-Termine mit Ulrich Kresse sind kostenlos. Das Material (Wasserfarben, Buntstifte, falls vorhanden auch Pastellkreiden, Aquarell-Farben und Papier) muss mitgebracht werden. mra

Fragen und Anmeldungen unter edelgard.heim@llur.landsh.de

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