Flaniermeile 2022 im Volksdorfer Zentrum auf Probe
Volksdorf erwartet mit Spannung ein großes Experiment namens „Flaniermeile“, angeschoben von der rot-grünen Koalition in der Wandsbeker Bezirksversammlung.
Anfang April nächsten Jahres wird es acht Wochen lang das Zentrum des Stadtteils prägen und – sollte es sich bewähren – eventuell später auf Dauer dort eingerichtet. Vorbereitet wurde es von Landschafts- und Verkehrsplanern im Auftrag des Bezirksamtes.
Die Vorgabe aus der Politik lautete: Volksdorf soll attraktiver werden. Die Ursprünge gehen auf den städtebaulichen Rahmenplan aus dem Jahr 2007 zurück. Im Oktober 2020 kam es zu ersten Befragungen von Anwohnern und Gewerbetreibenden, anschließend zu Verkehrszählungen und Passanten-Befragungen im Ortszentrum, einer öffentliche Veranstaltung im August und und schließlich einem Workshop im September diesen Jahres. Im Fokus stehen die Straßenzüge Im Alten Dorfe und Claus-Ferck-Straße, die zumindest während der acht Wochen für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Anwohner-Parken und Lieferverkehr sollen dabei weiterhin möglich bleiben. Der Anteil des Durchgangsverkehrs, so hatten Zählungen ergeben, liegt bei 40 bis 50 Prozent. Diskutiert wurden zuletzt zwei Varianten. Variante eins sieht die bisherigen Parkbuchten als zusätzliche Event-Flächen vor. Bei Variante zwei wird auch die eigentliche Fahrbahn bis auf eine Breite von 4,50 Metern „angeknabbert“.
Platz für Aktionen
Dann wäre nicht nur mehr Platz für gastronomische Angebote sondern für Infostände, eine Bühne, Pflanztröge, Rasenflächen, Foodtruck, Boule-Bahn, Tischtennis-Platten, Kinder-Spielfläche, weitere Fahrrad-Stellplätze und Sonnenliegen, so die Macher. Dass während des Flaniermeilen-Projektes die Auswärtigen (zum Nachteil der Gewerbetreibenden) ausbleiben, sei nicht zu erwarten, denn im Umkreis von 300 Metern gebe es mit mehr als 900 genügend Parkplätze. Die Betreiber des Projektes betonen, dass es sich um ein Projekt „auf Probe“ handele. Alle neuen Einrichtungen werden nach den acht Wochen zurückgebaut. Es folgen weitere Befragungen und eine Auswertung, die in einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert werden soll.