Passgenauer Versicherungsschutz fürs E-Auto
Wer sein E-Auto bestmöglich versichern möchte, sollte bei der Wahl des Anbieters genauer hinschauen. Welche Leistungen bietet die Police etwa bei Akku-Schutz und Elektronikschäden? Daneben gilt es, Kaufprämien und Steuervorteile zu nutzen.
Das Ziel ist klar: Bis 2030 soll der Ausstoß von Treibhausgas-Emissionen in Deutschland um 55 Prozent sinken. Ein wichtiges Puzzleteil im Gesamtkonzept ist der Umstieg auf E-Mobilität. Und der wird den Autofahrern schmackhaft gemacht. Der Staat unterstützt den Kauf von E-Autos mit Prämien von bis zu 6000 Euro. Die Autohersteller legen noch einmal bis zu 3000 Euro obendrauf. Zusätzliches Sparpotenzial birgt dazu das Thema Kfz-Steuer: Bei einer Zulassung bis zum 31. Dezember verzichtet der Fiskus oft für die nächsten zehn Jahre auf die Steuer.
Der Kauf ist das eine, die Versicherung eines E-Autos das andere. Was unterscheidet die Kfz-Versicherung eines Stromers von der Police für ein herkömmliches Fahrzeug? Welche zusätzlichen Leistungen sind nötig? In der Kfz-Haftpflichtversicherung bleibt zunächst alles beim Alten. Anders sieht es in der Kasko-Versicherung aus. Hier empfiehlt etwa die HUK-COBURG jedem Autofahrer, beim Akku-Schutz, der Versicherung von Elektronikschäden oder Brand genau hinzuschauen.
Denn ein Akku ist teuer. Der Austausch kann viele Tausend Euro kosten. Gut, wenn die eigene Kasko-Versicherung im Schadenfall auf den Abzug Neu für Alt verzichtet und den Akku-Wechsel komplett übernimmt. Zudem muss jedes E-Auto an die Steckdose. In einer vom Versicherer beauftragten Studie gaben rund 60 Prozent der Befragten an, ihr Auto am häufigsten zu Hause zu laden. Überspannungsschäden, wie sie bei Gewittern vorkommen können, sollten also bei Abschluss einer Police eingeschlossen sein. Für Fans der heimischen Steckdose ist außerdem eine Eigenschadenversicherung sinnvoll. Sie greift, wenn ein brennender Akku die häusliche Ladestelle oder sogar die Garage beziehungsweise das eigene Heim beschädigt.
Zwar erfreut sich die heimische Steckdose großer Beliebtheit, trotzdem kommen die meisten E-Auto-Fahrer an der Nutzung öffentlicher Ladesäulen nicht vorbei. Gut also, wenn auch der Diebstahl des Ladekabels mitversichert ist.
Bei E-Autos zudem extrem wichtig: das Thema Tierbiss. Dabei geht es nicht allein um den unmittelbaren Schaden. Der Fokus sollte auch auf den Folgeschäden des Marderbisses liegen, zum Beispiel bei einem Kurzschluss. Eine Deckung von 20.000 Euro ist hier empfehlenswert.
Schwerer Abschied
Es hat Rost angesetzt, es muss oft in die Werkstatt, die Reparaturen rechnen sich längst nicht mehr. Das alte Auto hat ausgedient – eigentlich. Und doch tun sich viele Menschen schwer, es zu verkaufen
Warum das normal und menschlich ist, weiß der Psychologe Klaus Peter Kalendruschat vom TÜV NORD. Während für die einen das eigene Auto einfach ein Transportmittel ist, bedeutet es für die anderen weitaus mehr. Das Auto ist ein Gefährte, der sie durch gute und schlechte Zeiten begleitet hat. Sich von ihm zu trennen, nur weil es in die Jahre gekommen ist, erscheine vielen herzlos, sagt Kalendruschat. „Man würde einen alten Hund ja auch nicht ins Tierheim geben.“ Sobald wir Dinge vermenschlichen, verhalten wir uns häufig auch entsprechend. Das belegten Experimente an der University of Michigan: Eine Gruppe von Versuchspersonen sollte das eigene Auto mit technischen Merkmalen beschreiben, die übrigen sollten seinen Charakter beschreiben. Letztere waren daraufhin im Schnitt weniger bereit, ihr altes Auto durch ein neues zu ersetzen. Ein Auto kann beispielsweise an die Hochzeitsreise oder an den ersten Job und die damit verbundene Unabhängigkeit erinnern. „Es verbindet uns mit unserer eigenen Geschichte und vermittelt ein Gefühl von Kontinuität“, erklärt Psychologe Kalendruschat. „Wenn die Welt unsicher erscheint, suchen wir Verlässlichkeit im Vertrauten. Besonders in Krisenzeiten und Umbruchphasen ist es daher nur menschlich, beim Abschied ein bisschen sentimental zu sein.“