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Themenwelten Hamburg
HANDWERK

Museum für die Malerzunft in Billwerder Billdeich

Museumsleiter Rudolf Gregersen

Es liegt ein wenig versteckt in einer Sackgasse vor einer Autobahnbrücke am südöstlichen Rand des Hamburger Stadtgebiets. Aber der Weg zum Deutschen Maler- und Lackierermuseum lohnt sich.

Allein das um 1600 erbaute alte Fachwerkhaus, in dem die Ausstellung untergebracht ist, kann sich sehen lassen. Ein Beispiel der frühen Landhauskultur im Hamburger Umland. Wegen seines Dachreiters mit Glockenturm wird es „Billwerder Glockenhaus“ genannt. Wohlhabende Hamburger schufen sich im 17. und 18. Jahrhundert schmucke Landhäuser in den Marschlanden wie Billwerder, das seit 1395 zu Hamburg gehört. Sehenswert ist auch der wunderschön angelegte Barockgarten.
 

Ornamentale Buchsbaumreihen, ausgelegt mit weißem Kies und geschmückt mit vielen Sommerblumenarten, ziehen die Blicke auf sich. Als Vorbild diente ein Gartenplan von 1897, der für ein Bürgerhaus am Hamburger Jungfernstieg ausgearbeitet worden war. Wer das Glockenhaus betritt, kann alles über die 800 Jahre alte Geschichte des Malerhandwerks erfahren. Gezeigt wird auf einem Rundgang durch Foyer, Fahnensaal, Zunftsaal und Silbersaal, Balkondiele, Schildersaal und Malersaal auch ein historisches Büro. Zeitgeschichtliche Dokumente, Gesellen- und Meisterbriefe, Zunftgegenstände und Prüfungsarbeiten geben Aufschluss über Arbeitstechniken und Lebensweisen der Maler im Laufe der Zeit. In der Tenne nebenan geht es dann um Techniken des Malens. Hier steht auch der Gesellschaftswagen von 1840, der „Punschbowle“ genannt wird. Die mit farbigen Blumenranken bemalte Kutsche ist Zeugnis des großartigen handwerklichen Könnens der Wagenlackierer. Ein Beruf, aus dem sich später des des Fahrzeuglackierers entwickelte.

Billwerder Billdeich 72
Sa und So 14 bis 17 Uhr
Tel. 040 / 733 87 06
www.malermuseum.de

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