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Im Kreis Pinneberg zu Hause: Die Marsch-Region

Eine Bürgerinitiative will den Hetlinger Dorfkrug Op de Deel wiederbeleben

Ralf Meier (v. l.), Matthias Strauch und Holger Martinsteg gehören zu den 14 Gründern der GbR, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das Hetlinger Lokal „Op de Deel“ wiederzubeleben, damit die Hetlinger einen eigenen Dorfkrug haben Fotos: Kuno Klein
Ralf Meier (v. l.), Matthias Strauch und Holger Martinsteg gehören zu den 14 Gründern der GbR, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das Hetlinger Lokal „Op de Deel“ wiederzubeleben, damit die Hetlinger einen eigenen Dorfkrug haben Fotos: Kuno Klein
Mit der Gaststätte „Op de Deel“ hat Mitte dieses Jahres das letzte Lokal in Hetlingen ihr Türen geschlossen. Wäre es nach dem damligen Eigentümer gegangen, wäre das Strohdachhaus abgerissen worden und wäre einem Wohnblock gewichen. Doch eine Reihe von Hetlingern war damit nicht einverstanden. Die Gruppe wollte den Dorfkrug erhalten. Mit 14 Leuten gründeten sie eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), die das Gebäude kaufte, um dort auch weiterhin eine Gastwirtschaft im Ort zu betreiben.

Die Idee fand auch Anklang bei der Aktivregion. Sie ist bereit, das Unternehmen mit 100.000 Euro zu unterstützen. Allerdings muss jetzt noch das Gebäudemanagment Schleswig-Holstein in Kiel zustimmen. damit das Geld fließen kann.

Holger Martinsteg, Geschäftsführer der GbR, rechnet mit rund einer halben Million Euro, um das Gebäude herzurichten. „In der Vergangenheit ist in dem Gebäude immer nur repariert worden. Jetzt ist es an der Zeit, einige Sachen von Grund auf auf Vordermann zu bringen“, sagt Martinsteg. Jetzt soll grundlegend renoviert werden. Dazu gehört ein neues Reetdach, eine neue Heizung, Fenster und Sanitäranlagen. Außerdem soll ein separater Clubraum entstehen für Vereinstreffen, Gemeindevertreterversammlungen und Fußballballübertragungen im Fernsehen. „Der neue Sonderraum sorgt auch dafür, dass die Besucher im Gastraum ganz ungestört essen oder etwas trinken können“, sagt der Geschäftsführer.
Immerhin gibt es einiges zu tun, um das Gebäude wieder in Schuss zu bringen. Die Aktiven rechnen jedoch damit im kommenden Frühjahr den Gastwirtschaftsbetrieb aufnehmen zu könne. „Das Ding ist konzessionsfähig und betriebsbereit“, sagt der Geschäftsführer der GbR. Das sind schon einmal beste Voraussetzungen, um nach der Renovierung mit dem Betrieb zu starten.

Holger Martinsteg (v. l.), Matthias Strauch und Ralf Meier am alten Tresen der Gaststätte „Op de Deel“
Holger Martinsteg (v. l.), Matthias Strauch und Ralf Meier am alten Tresen der Gaststätte „Op de Deel“
Eines ist den Mitgliedern der GbR klar, „selbst hinter dem Tresen stehen, wollen wir nicht“, sagt Martinsteg. Deshalb sucht die Gruppe momentan nach einem neuen Pächter. Wer Interesse hat, die Gastwirtschaft in Hetlingen zu pachten, kann sich unter der Handynummer 0174/565 90 49 bei Holger Martinsteg melden. „Die Pacht wird moderat sein, damit der Pächter sein Geld verdienen kann“, versichert der Geschäftsführer. Und immerhin wäre es die einzige Gaststätte in Hetlingen. Wenn es nach den Wünschen der Gesellschafter geht, würde eine gute Küche angeboten. Und sonntags wäre es schön, wenn der Pächter für die Ausflüger in der Marsch auch Kaffee und Kuchen anbieten würde.

„Wenn wir jetzt mal mit der Familie Essen gehen möchten, müssen wir zum Beispiel nach Holm“, sagt Martinsteg. „Und dort trifft man meistens eine ganze Menge Hetlinger. Da wäre es doch schön, wenn man ohne Fahrt im eigenen Dorf einen Happen essen oder einen Schluck trinken gehen könnte.“ Ihm und seinen Mitstreitern geht es nicht um das große Geld, sondern um einen Ort der Gastlichkeit im eigenen Dorf. (kuk)

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