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Expertinnen aus dem Tierheim in Henstedt-Ulzburg warnen vor skrupellosen Methoden, um niedliche Welpen, die schnell krank werden, zu Geld zu machen

Keine Tiere unter den Tannenbaum

Auszubildende Mira Woite kümmert sich um die Katzenjungen wie die zwölf Wochen alte Mina, die in erfahrene Hände vermittelt werden soll. Fotos: Tina Jordan

Sie sind klein, putzig und unbestritten niedlich. Hundewelpen erwärmen jedes Herz, doch diese werden verstärkt im Internet von selbst ernannten Händlern „kostengünstig“ angeboten, böse Überraschungen folgen sehr schnell. Die Welpen wurden viel zu jung und todkrank vermittelt. Oft mit Parvovirose infiziert, sterben die Tiere binnen weniger Tage qualvoll, wenn sie nicht schnellstens geimpft werden.

„Gewissenlose Händlerringe sind auf Internetseiten am Werk und bieten Welpen aus dem Ausland an, meist für 700 bis 800 Euro pro Tier. Die Verkaufstexte sind bewusst so emotional gestaltet, dass sich Familien angesprochen fühlen. Es wird eine dubiose Übergabe irgendwo in freier Wildbahn vereinbart, ein Muttertier kann natürlich nicht besichtigt werden, eine Impfung wurde nicht nachgewiesen, es fehlt ein Schutzvertrag“, warnt Katja Vogel, Tierheimleiterin in Henstedt-Ulzburg.

Auch die Tiermütter leben unter Qualen

Wenn Kunden wüssten, wie sehr auch die Muttertiere leiden, die als reine Welpenproduzenten qualvoll gehalten werden, kämen solche Verkäufe via Internet oder via Inserate in der Zeitung gar nicht erst zu Stande. Zwar wurde das Mindestalter für Hundewelpen von acht auf zwölf Monate erhöht, es sind nur noch Angebot von Tieren zugelassen, die sich in Deutschland befinden.

Käufer können sich so das Tier vorher ansehen. Die Verkaufsplattform eBay immerhin löscht aktuell gemeldete Angebote, dubiose Welpenhändler werden gesperrt und Warnhinweise zum Welpenkauf per Pop-Up-Fenster im Browser angezeigt. Tierheime dürfen auf der eBay-Plattform kostenlos Anzeigen von Tieren unentgeltlich einstellen. Dadurch soll der illegale Tierhandel in Deutschland deutlich eingeschränkt werden.

„Kaufen Sie keine Welpen im Netz, sie machen sich strafbar“, mahnt Tierheimleiterin Katja Vogel. Laut Tierschutzgesetz müssen Welpen aus dem Ausland mindestens bis zu einem Alter von acht Wochen bei der Mutter bleiben. Nach Deutschland geholt werden dürfen sie erst nach einer Tollwutimpfung, die erfolgt nicht vor dem dritten Lebensmonat.

Seriöse Anbieter überprüfen Kunden

„Seriöse Anbieter haben das größte Interesse daran, dass es ihrem Nachwuchs im neuen Zuhause gut geht. Deshalb erfolgt eine genaue Prüfung des neuen Zuhauses. Seien Sie sich der Verantwortung bewusst, die wir alle unseren Tieren gegenüber haben“, sagt Tierschutzexpertin Katja Vogel.

Eine weitere akute Gefahr für alle Hunde in und außerhalb des Tierheims: An Parvovirose erkrankte Welpen verteilen das hoch ansteckende Virus, sodass sich auch legal erworbene Welpen im Tierheim und auf der Straße über den Kot anstecken können. Die Tierheimleiterin bittet: „Nehmen Sie Abstand von skurrilen Anbietern, melden Sie Ihrem zuständigen Veterinäramt oder auch gern uns, wenn Sie solch einen Händler zu erkennen glauben. Sie retten den armen Welpen nicht, indem sie dem Händler auch noch Geld dafür zahlen.“ jor

Kontakt: Telefon 04193/918 33

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