Es entstand durch die Vereinigung der Kunstschule Weimar mit der 1907 vom belgischen Architekten Henry van de Velde ebenfalls in Weimar gegründeten Großherzoglich Sächsischen Kunstgewerbeschule. 1925 erfolgte der Umzug nach Dessau, ab 1926 ins eigene Gebäude. 1932 musste das Bauhaus nach Berlin umziehen und wurde 1933 von seinen kulturlosen Gegnern, den Nationalsozialisten, geschlossen. Das Bauhaus ist in Architektur und Design die Heimat der klassischen Moderne und der Avantgarde. Und: Seine Resonanz hält bis heute an.
Der Ursprung professionellen deutschen Möbeldesigns liegt in der Zeit des Biedermeier. Das entstehende Bürgertum suchte zu Beginn des 19. Jahrhunderts das Ideal des Biederen und Schlichten. Aus der Kunst des Weglassens vom Opulenten und Barocken wurde in Deutschland erstmals eine eigene Wohnkultur mit dem dazugehörigen Gefühl einer neuen und leichten Gemütlichkeit geschaffen. Der wachsende Wohlstand führte allerdings nach dem Biedermeier zum Siegeszug der „germanischen“ Eiche. Schwere Möbel und altdeutsches Mobiliar wurden in Deutschland zum Urbild des Heimeligen, wurden zu einer Tradition, die sich lange und zäh halten sollte. „Gelsenkirchener Barock“ blieb bis weit in die 1960er-Jahre vor allem beim konservativen Kleinbürgertum durch die Sehnsucht nach Tradition, Sicherheit und deutscher Gemütlichkeit sehr beliebt.
Der Ursprung professionellen deutschen Möbeldesigns liegt in der Zeit des Biedermeier. Das entstehende Bürgertum suchte zu Beginn des 19. Jahrhunderts das Ideal des Biederen und Schlichten. Aus der Kunst des Weglassens vom Opulenten und Barocken wurde in Deutschland erstmals eine eigene Wohnkultur mit dem dazugehörigen Gefühl einer neuen und leichten Gemütlichkeit geschaffen. Der wachsende Wohlstand führte allerdings nach dem Biedermeier zum Siegeszug der „germanischen“ Eiche. Schwere Möbel und altdeutsches Mobiliar wurden in Deutschland zum Urbild des Heimeligen, wurden zu einer Tradition, die sich lange und zäh halten sollte. „Gelsenkirchener Barock“ blieb bis weit in die 1960er-Jahre vor allem beim konservativen Kleinbürgertum durch die Sehnsucht nach Tradition, Sicherheit und deutscher Gemütlichkeit sehr beliebt.
Gleichzeitig aber kam es vor hundert Jahren zu einer Revolution im Designverständnis. Das deutsche Bauhaus entwarf das radikalste Programm gegen die vermeintliche Gemütlichkeit – und wirkte so wie ein Kulturschock, wie der konsequente Gegenentwurf zur überholten, aber tief verwurzelten Wohntradition. Deshalb verstand sich das Bauhaus-Möbeldesign auch nicht als oberflächlicher Stil, sondern als Methode. Hier liegt der Ursprung des heutigen deutschen Möbeldesigns: die ganzheitliche Sichtweise, vom ressourcenschonenden Materialeinsatz über alle Aspekte des Entwurfs, über Technik und Handhabung bis hin zu Fragen der Langlebigkeit und Nachhaltigkeit. Die meisten Möbelklassiker aus der Bauhauszeit sind von berühmten Designern wie Le Corbusier, Gerrit Rietveld, Eileen Gray, Mart Stam, Ludwig Mies van der Rohe oder Marcel Breuer entwickelt worden. All diese Möbel haben verschiedene Nachfragezyklen durchlebt. Als sie entstanden, waren sie zunächst nur für eine kleine Zielgruppe interessant. Das Gros der Bevölkerung empfand ästhetisch ansprechendes Design als überflüssig. Es ging den Menschen mehr um die reine Praktikabilität von Möbeln. Diese schön zu gestalten war damals fremd und neu.
„Das ist heute völlig anders“, sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM). „Moderne Bauhausklassiker erleben heute vor allem im Sitzmöbelbereich einen deutlichen Aufschwung. Klassiker sind zeitlos und jetzt wieder in, obwohl sie nie richtig out waren.“ In einer so schnelllebigen und unruhigen Zeit vermitteln Bauhausklassiker für viele Menschen Kontinuität und Wert. Außerdem hat sich die Zielgruppe deutlich ausgeweitet: Immer mehr Menschen über alle Altersklassen hinweg haben ein gesteigertes Interesse an schöner Ästhetik. Gutes Design hat alle Konsumenten und viele Konsumgüterbereiche des Alltags erobert. Hundert Jahre Bauhaus ist also ein guter Grund zu gratulieren.
Rechtliches
Anwohner contra Ladesäule
Ein Grundstücksbesitzer kann es der zuständigen Gemeinde nicht verbieten, öffentliche Parkplätze vor seinem Haus mit E-Ladesäulen auszustatten. Für eine solche Maßnahme ist nach Information des Infodienstes Recht und Steuern keine Baugenehmigung nötig.
Der Fall: Es passte einem Anwohner ganz und gar nicht, als er feststellte, dass unmittelbar vor seinem Grundstück zwei Ladesäulen für Elektrofahrzeuge mit jeweils zwei Anschlüssen aufgestellt werden sollten. Damit gingen für die Nutzer anderer Fahrzeugarten vier Parkplätze verloren, denn diese speziellen Stellflächen müssen stets für Elektroautos freigehalten werden. Es handle sich außerdem um eine Art Tankstelle, die einer besonderen baurechtlichen Genehmigung bedürfe, führte der Kläger aus. So versuchte er, mit einem Eilantrag den bereits laufenden Bau zu stoppen.
Das Urteil: Ladestationen hätten nichts mit herkömmlichen Tankstellen zu tun, befanden die Richter. Sie glichen in Form und Ausprägung eher Parkscheinautomaten. Eine Kommune dürfe sie grundsätzlich ohne Baugenehmigung aufstellen. Die Juristen wiesen darauf hin, dass es im Sinne aller zum ungehinderten Verkehrsfluss mit Elektromobilen nötig sei, eine ausreichende Zahl von Lademöglichkeiten zu bieten.
(Bayerischer Verwaltungsgerichtshof, Aktenzeichen 8 CE 18.1071)
Der Fall: Es passte einem Anwohner ganz und gar nicht, als er feststellte, dass unmittelbar vor seinem Grundstück zwei Ladesäulen für Elektrofahrzeuge mit jeweils zwei Anschlüssen aufgestellt werden sollten. Damit gingen für die Nutzer anderer Fahrzeugarten vier Parkplätze verloren, denn diese speziellen Stellflächen müssen stets für Elektroautos freigehalten werden. Es handle sich außerdem um eine Art Tankstelle, die einer besonderen baurechtlichen Genehmigung bedürfe, führte der Kläger aus. So versuchte er, mit einem Eilantrag den bereits laufenden Bau zu stoppen.
Das Urteil: Ladestationen hätten nichts mit herkömmlichen Tankstellen zu tun, befanden die Richter. Sie glichen in Form und Ausprägung eher Parkscheinautomaten. Eine Kommune dürfe sie grundsätzlich ohne Baugenehmigung aufstellen. Die Juristen wiesen darauf hin, dass es im Sinne aller zum ungehinderten Verkehrsfluss mit Elektromobilen nötig sei, eine ausreichende Zahl von Lademöglichkeiten zu bieten.
(Bayerischer Verwaltungsgerichtshof, Aktenzeichen 8 CE 18.1071)