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Rollstuhl-Erlebnisreisen erfüllt Menschen mit Behinderung kostenlos Reiseträume

Rollstuhl-Erlebnisreisen GIAMBO: Auszeit vom Alltag für Alle

Heimspiel am Millerntor: Als Fan des FC St. Pauli besucht Henning den Kiezverein. Auf seinen Wegen durch Hamburg unterstützt ihn das Team von Rollstuhl-Erlebnisreisen

Es war ein Traum! Ich habe Hamburg von seiner besten, feinsten und intensivsten Seite kennenlernen dürfen und viele Abenteuer erlebt“, schwärmt Henning. Während seines viertägigen Besuchs in der Hansestadt konnte er nicht nur ein Heimspiel seines Lieblingsvereins FC St. Pauli, die Elbphilharmonie und den Fischmarkt besuchen, sondern auch einen Segeltörn und eine Stadtführung erleben. Für viele Menschen, die wie Hennig auf einen Rollstuhl und die Hilfe anderer angewiesen sind, sind solche Reisen keineswegs selbstverständlich. Daher hat die gemeinnützige Organisation Rollstuhl-Erlebnisreisen GIAMBO es zu ihrer Aufgabe gemacht, Menschen mit Pflegegrad 3, 4 oder 5, die einen 24-stündigen Betreuungsbedarf haben und von Grundsicherung leben, eine Auszeit vom Alltag zu ermöglichen. „Die Teilnahme am kulturellen Leben ist ein Grundrecht und dazu gehören auch Reisen“, sagt Geschäftsführer Heiko Reh. Der ausgebildete Pfleger weiß, dass sich viele Menschen mit Behinderung solche zusätzlichen Ausgaben nicht leisten können. Überdies benötigen sie rund um die Uhr eine Reiseassistenz, eine barrierefreie Unterkunft für zwei Personen und spezielle Hilfsmittel. Für die Überwindung solcher finanziellen und organisatorischen Hürden sorgt Rollstuhl-Erlebnisreisen.

Gemeinschaft statt Isolation

Dessen Team organisiert seit 2019 durch Spenden finanzierte Tagestrips und viertägige Kurzreisen nach Hamburg und Norddeutschland. Für die Teilnehmer sind sie kostenlos. Zudem bemüht Rollstuhl-Erlebnisreisen sich darum, ihnen individuelle Wünsche wie etwa den Besuch eines Fußballspiels, einen Kiezbummel oder eine Hafenrundfahrt zu ermöglichen. Auch Reiseträume wie einen Tauchgang oder ein Body-Painting helfen Heiko Reh und sein Team in die Tat umzusetzen. Besonders gefreut haben sie sich, als nach dem Lockdown wieder die ersten Touren stattfinden konnten. Für viele Menschen mit Behinderung bedeuteten die pandemiebedingten Einschränkungen eine besonders harte soziale Isolation. Begleitet werden die Reisenden von examinierten Pflegekräften. Auch für deren bequeme An- und Abreise ist gesorgt, denn die Ehrenamtlichen von Rollstuhl-Erlebnisreisen holen sie mit einem rollstuhlgerechten Transit-Bus von zu Hause ab und bringen sie auch wieder zurück.

Glücksmomente ermöglichen

Ermöglicht wird all das durch Spenden von Einzelpersonen, Unternehmen und Stiftungen, die die gemeinnützige Unternehmergesellschaft von Heiko Reh durch Aktionen wie z. B. Spendengalas sammelt. Zusätzlich gibt es den Verein zur Förderung der Freizeitgestaltung von Menschen mit Assistenzbedarf e.V., der sich über neue Fördermitglieder freut. Die können mit einem Jahresbeitrag ab 30 Euro viel bewirken. Tunay aus München, der dank solcher Spenden und des Engagements von Heiko Reh und seinem Team nach Hamburg reisen konnte, spricht sicher für alle, die eine Rollstuhl-Erlebnisreise machen durften: „Ich danke euch aus tiefsten Herzen für das tolle Erlebnis, das ihr mir trotz meines schweren Handicaps ermöglicht habt. Es waren vier wundervolle und schöne Tage. Ich habe viele Dinge gesehen und erlebt und das in so einer kurzen Zeit.“ cp

Infos: www.rollstuhlerlebnisreisen.de
    

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