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Die Begrünung von Dächern wird heute bereits von vielen Kommunen gefördert. Weit mehr als ein ökologisches Alibi, hilft sie, die Luft zu reinigen, Regenwasser zu speichern und die Kanalisation zu entlasten. Wer sein Dach begrünt, profitiert gleich mehrfach

Gärten in Toplage

Gründächer wirken als natürliche Wärmedämmung und sparen Heizkosten. Foto: BHW

Beispiel Hamburg: „Auf die Dächer – fertig – grün“, heißt hier die Devise, mit der die Hansestadt seit 2015 eine umfassende Begrünung von Dachflächen bewirbt und fördert. Und auch die Fassaden der Stadt sollen grüner werden: Deswegen fördert die Umweltbehörde seit diesem Juni Eigentümer, die eine begrünte Pergola, vertikale Gärten oder Fassadengrün anlegen. Bis zu 40 Prozent der Kosten, maximal 100.000 Euro, können Antragsteller erhalten.

In Städten sind Gründächer ein wichtiger Mosaikstein für den Klimaschutz. Foto: Adobe Stock
In Städten sind Gründächer ein wichtiger Mosaikstein für den Klimaschutz. Foto: Adobe Stock

Doch zurück aufs Dach: Gründächer haben den Vorteil, dass sie im Winter wärmedämmend wirken und sich im Sommer weniger aufheizen. Vor allem wegen der Energieeinsparung unterstützen viele Städte Dachbegrüner mit Förderprogrammen. (Außerdem erkennen sie die Dachbegrünung als Entsiegelungsmaßnahme an und belohnen sie mit günstigeren Abwassergebühren.) Auch die KfW-Bank fördert Gründächer mit günstigen Krediten und einem Tilgungszuschuss, wenn sie der Wärmedämmung dienen. „Für die Stadt der Zukunft sind begrünte Dächer ein wichtiger Mosaikstein für den Klimaschutz. In manchen Bebauungsplänen ist die Begrünung von flachen und flach geneigten Dächern daher sogar vorgeschrieben“ sagt Thomas Mau, Experte der BHW Bausparkasse.

Die Bereitschaft, etwas für den Klimaschutz zu tun, ist deutlich gestiegen. Laut einer Umfrage sind 65,5 Prozent der Deutschen bereit, Kiesflächen gegen Grünbewuchs auszutauschen. Ein zweiter Schritt wäre die Dachbegrünung. Material und Einbau einer pflegeleichten „extensiven“ Begrünung kosten laut Bundesverband Gebäudegrün etwa 20 bis 40 Euro pro Quadratmeter. Der Preis gilt für etwa 1000 Quadratmeter, kleine Flächen wie etwa Garagendächer sind teurer. Eine intensive Begrünung mit Sträuchern gibt es ab 60 Euro pro Quadratmeter. Experte Mau rät, eine Dachbegrünung mithilfe eines erfahrenen Dachdeckers und einer Gartenbaufirma vorzunehmen. „Nur so ist garantiert, dass die botanischen und technischen wie auch die rechtlichen Voraussetzungen für ein Gründach erfüllt werden.“ Selbst Häuser mit steilem Dach müssen mittlerweile nicht mehr ohne Begrünung auskommen. Ein neues System mit Steckelementen ermöglicht Gründächer bei bis zu 35 Grad Neigung der Dachflächen. bst

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