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Tennis in Hamburg

Die Totengräber des Davis Cup

ITF Boss David Haggerty und Fußballstar Gerard Pique

Frontman der Kosmos Investmentgruppe, Gerard Piquet. Star des FC Barcelona und Lebensgefährte der Popsängerin Shakira. Foto: Jürgen Hasenkopf
Frontman der Kosmos Investmentgruppe, Gerard Piquet. Star des FC Barcelona und Lebensgefährte der Popsängerin Shakira. Foto: Jürgen Hasenkopf
Wirft mit Geld um sich, David Haggerty, der Sepp Blatter des Tennis. Foto: Jürgen Hasenkopf
Wirft mit Geld um sich, David Haggerty, der Sepp Blatter des Tennis. Foto: Jürgen Hasenkopf

Es ist also doch passiert. Den Davis Cup in seiner traditionellen Form gibt es nicht mehr.

David Haggerty wusste, wie er die Zweifel seiner Skeptiker beseitigen konnte: 1. mit Kohle, 2. mit Kohle und 3. mit noch mehr Kohle. Er hat beinahe alle kleinen Verbände und sogar einige Große mit Geldversprechungen, angeblichen Gratisurlauben auf Bali und mehr „Sonderbehandlungen“ auf seine Seite gebracht und die erforderliche 2/3 Mehrheit auf der ITF Tagung in Orlando/Florida für seine Reformpläne bekommen. Round about kosteten allein die Flugkosten Haggertys für seine Werbetour rund um die Welt ca € 450.000.

Frankreichs Tennis-Präsident Bernard Guidicelli soll mit seinen 12 Stimmen pro Haggerty eine besonders große Rolle gespielt haben. Sämtliche Spitzenspieler Frankreichs sind fassungslos und fordern bereits die Absetzung Guidicellis und Neuwahlen.



Keine 5-Satz Matches mehr, keine Heimspiele vor begeisterten Fans, nur noch ein Schnelldurchlauf mit 18 Nationen innerhalb einer Woche irgendwo auf der Welt im November, dem traditionellen Regenerierungs- Monat der Top Profis. Die „normale“ Tenniswelt ist entsetzt und spricht von Methoden wie unter Ex-FIFA Präsident Sepp Blatter. Kein „Experte“ kann sich vorstellen, dass die jetzt angedachte Davis Cup Woche, direkt nach dem „normalen“ Jahresabschluss des Masters in London der acht Saisonpunktbesten, die bereits dort nicht mehr taufrisch nach der langen Saison auf den Platz gingen, von einem der Top 10 angenommen werden wird.

Boris Becker: Es fehlen einem die Worte nach dieser Entscheidung. Foto: Jürgen Hasenkopf
Boris Becker: Es fehlen einem die Worte nach dieser Entscheidung. Foto: Jürgen Hasenkopf
Lukas Pouille: ITFTennis. You guys are a shame for tennis. Let’s enjoy our last davis cup year and lets try to keep it home. Foto: Jürgen Hasenkopf
Lukas Pouille: ITFTennis. You guys are a shame for tennis. Let’s enjoy our last davis cup year and lets try to keep it home. 
Foto: Jürgen Hasenkopf
Gerard Pique, Fußballstar des FC Barcelona und Gesicht des Investment-Konzerns Kosmos, hat dem ITF Präsidenten mit den angedeuteten $ 25 Milliarden für die anstehenden 25 Jahre den Kopf verdreht. Wobei lt. einem Insider nur Gelder für drei Jahre gesichert sein sollen. Völlig untergegangen bei dieser Funktionärsshow ist der Fed Cup. Die Tennis-Damen-Welt ist fassungslos und wird Fragen haben.

DTB-Präsident Ulrich Klaus (68): „Für uns ist das Ergebnis eine herbe Enttäuschung, die erst einmal fassungslos macht. Wir sind bis zum Schluss davon ausgegangen, dass die Mehrheit der Mitgliedsnationen vernünftig und mit Bedacht abstimmen würde. Wir haben stets betont, dass wir gewisse Anpassungen im Davis Cup für notwendig erachten, aber keine Reform, die den etablierten Wettbewerb abschafft.“

Ein Fußballer erklärte in Orlando der Tenniswelt, wie man Geschäfte machen sollte. Geld regiert im Tennis endgültig über Tradition. Ein bitterer Tag für das Tennis, das wir kennen.





Spieler Meinungen


Foto: Jürgen Hasenkopf
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Roger Federer: Ich bin entsetzt über diese Entscheidung. Es war klar, dass Änderungen vorgenommen werden mussten, nur diesen radikalen Schnitt kann ich nicht nachvollziehen. Nun müssen die Spieler zeigen, ob sie dahinter stehen.








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Michael Stich: Es ist traurig, dass eine Gruppe von Funktionären die Tradition des Davis Cups beerdigt. Den Davis Cup wird es in der Form, wie wir ihn kennen, nun nie wieder geben, und 118 Jahre werden der Geldgier von Personen geopfert, die keinen Respekt vor Historie und Traditionen haben. Für mich und für alle, die den Tennissport lieben, ist es ein sehr trauriger Tag.




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Todd Woodbridge, hier mit Ana Ivanovic/Schweinsteiger: I played 32 ties for my country over 15 years. Played every major in some main draw form from 87-05, commentated since then and could only recognise about 10 people that have now changed tennis as I’ve known it. Who are they to decide its future?







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Fabrice Santoro: True words. Unfortunately the French tennis president was the one not listening to all his players and is even proud of his role he had in this decision against tennis. Hope french tennis fans remember this when the next election comes. No words to describe how sad I am. This is the end of an institution that has driven so much emotions to tennis players and tennis fans around the world. Business once again takes over the history and the values of sport. Thank you daviscup for all what you gave me!










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Lleyton Hewitt (r.) und Rod Laver: Sometimes it’s more than a game. More than money. Most of my biggest highs and toughest loses came in 5 set epic Davis Cup matches in front of screaming home or away fans. For the ITF to take that away from the next generation of future stars is a disgrace.







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Einzig Novak Djokovic kann der Abstimmung Pro Verabschiedung des alten Systems Positives abgewinnen: „Es wurde Zeit für Veränderungen. Der Wechsel auf zwei Gewinnsätze und Davis Cup nur noch eine Woche im Jahr wird zu spürbaren Erleichterungen für die Spieler führen.“













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Robin Haase: I always played tennis because it is my passion. Yes many players can make a good living from it. So do I. However it is not the reason why I started. It has always been an honour to represent my country but now a beautiful event only became about money.
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