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Tennis in Hamburg

Spitzentennis in der Verbandshalle

Tennis Challenger Hamburg

Er hatte sich in eigener Halle mehr erhofft. Misha Zverev. Foto Claudio Gärtner
Er hatte sich in eigener Halle mehr erhofft. Misha Zverev. Foto Claudio Gärtner
Viele bekannte Namen hatten sich angesagt. Das ist schon einmal ein Erfolg für das erste Challenger in der Hansestadt seit langer Zeit.

Die Hamburger Fans hofften natürlich auf ein erfolgreiches Abschneiden der Lokalmatadoren Mischa Zverev und Tobias Kamke in eigener Halle. Die „patzten“ aber in den ersten Runden ebenso wie die anderen „Stars“ Robin Haase, Cedric-Marcel Stebe, Viktor Troicki, Steve Darcis, Tommy Robredo und Sergiy Stakhovsky. Auch der seit längerem als das deutsche Nachwuchstalent angepriesene Berliner Rudi Molleker stieg in Runde 2 aus. Langsam muss der nach eigenen Aussagen künftige Top 100 Spieler mal zeigen, dass er nicht nur Sprüche loslassen kann. Das Ganze zeigt, dass die den meisten Zuschauern unbekannte zweite Garde ab ATP Ranglistenplatz 100 auch mehr als zwei Bälle hintereinander über das Netz bringt.

Die Idee im Hintergrund, dem deutschen Nachwuchs durch ein Challenger im eigenen Land, also ohne große Reisekosten, zu vielen ATP Punkten zu verhelfen, klappte noch nicht. Keiner erreichte das Halbfinale. Cedric-Marcel Stebe und Daniel Altmaier nahmen mit ihren Viertelfinaleinzügen jeweils 15 Punkte mit nach Hause.

Mit Botic van de Zandschulp (ATP 270) und Bernabe Zapata Miralles (ATP 238) standen sich zwei Spieler im Finale des „Tennis Challenger Hamburg“ gegenüber, die bislang noch keinen Titel auf der ATP Challenger-Tour für sich verbuchen konnten. Dementsprechend motiviert gingen der Niederländer und der Spanier in die Partie. Den knapp 350 Zuschauern am DTB-Stützpunkt in Hamburg-Horn wurde über weite Strecken ein ausgeglichenes Match geboten. Am Ende lief bei Zapata Miralles allerdings nicht mehr viel zusammen, so dass der Niederländer sage und schreibe 13 Punkte in Folge machte und den Matchgewinn nach einer Stunde und 47 Minuten besiegelte.
  
„Ich bin sehr glücklich, dass ich meinen ersten Challenger-Titel gewonnen habe. Bisher hatte ich eine Halbfinalteilnahme in meiner Karriere auf dem Konto und war schon glücklich, überhaupt das Endspiel erreicht zu haben“, so van de Zandschulp, der aus Hamburg nicht nur den Pokal, sondern auch 80 Punkte für die Weltrangliste sowie 6.190 Euro Preisgeld mitnimmt.
  
Sieger Herren Einzel: Botic van de Zandschulp. So schnell kann es gehen. Wenig später spielt er im Davis Cup für die Niederlande in Madrid. Foto Claudio Gärtner
Sieger Herren Einzel: Botic van de Zandschulp. So schnell kann es gehen. Wenig später spielt er im Davis Cup für die Niederlande in Madrid. Foto Claudio Gärtner
In der Doppelkonkurrenz sorgten unterdessen die US-Amerikaner Jamie Cerretani und Maxime Cressy für eine faustdicke Überraschung. Sie besiegten das an Nummer eins gesetzte britisch-australische Duo Ken Skupski und John-Patrick Smith mit 6:4, 6:4.

Die Macher im Hintergrund äußerten sich durchweg positiv, auch wenn der Zuschauerzuspruch noch zu wünschen übrig ließ. Was aber bei einem neu installierten Turnier, egal wo auch immer, der Normalzustand ist.

„Wir sind sehr zufrieden mit der Turnierpremiere und haben bereits ein gutes Feedback durch die ATP erhalten. Natürlich hätten wir uns gerade am Finalwochenende den einen oder anderen Zuschauer mehr in der Halle gewünscht. Unter dem Strich lief es aber in allen Bereichen wirklich gut und das nicht zuletzt auch durch die Unterstützung der beiden Landesverbände Schleswig-Holstein und Hamburg“, so Turnierdirektor Mirco Westphal vom ausrichtenden Deutschen Tennis Bund. „Mein Dank gilt der Active City Hamburg, ohne die diese Veranstaltung nicht möglich wäre.“
 
Siegerehrung im Herren Doppel: v.l. Hamburgs Präsident Dr. von Rönn, Staatsrat Holstein, Jamie Cerretani, Maxime Cressy, Ken Skupski, John-Patrick Smith, tennis SH Präsident Dr. Intert und Turnierdirektor Mirco Westphal. Foto Claudio Gärtner
Siegerehrung im Herren Doppel: v.l. Hamburgs Präsident Dr. von Rönn, Staatsrat Holstein, Jamie Cerretani, Maxime Cressy, Ken Skupski, John-Patrick Smith, tennis SH Präsident Dr. Intert und Turnierdirektor Mirco Westphal. Foto Claudio Gärtner
„Als Active City wollen wir dem Tennissport in Hamburg einen neuen Schub geben. Neben den Hamburg European Open am Rothenbaum sind dabei auch kleinere Turniere wie das Tennis Challenger sehr wichtig. Wir hoffen und freuen uns auf eine erneute Ausrichtung im nächsten Jahr“, sagte der Staatsrat für Sport der Freien und Hansestadt Hamburg, Christoph Holstein, bei der Siegerehrung.



Auch ein „kleines“ Challenger benötigt viele Helfer. Hier fast das gesamte Team. Foto Claudio Gärtner
Auch ein „kleines“ Challenger benötigt viele Helfer. Hier fast das gesamte Team. Foto Claudio Gärtner
„Für den Tennisverband Schleswig-Holstein und den Hamburger Tennisverband ist das Turnier ein Glücksfall. Es hat eine sportliche Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus und gibt Kindern und Jugendliche Motivation und Ansporn zugleich“, betonte Dr. Frank Intert, der Präsident des Tennisverbandes Schleswig-Holstein.

  
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