Ob Hauptmaschine, Anlagen zur Wassergewinnung und zur Strom- und Wärmeerzeugung, Pumpen für Wasser, Öl und Treibstoff oder eine defekte Toilettenspülung: An Bord müssen er und sein Team alles in Gang halten, denn bis zur nächsten Werkstatt an Land ist es meistens ein weiter Weg. Chief Engineer Gregor Klöttschen (35), beruflich auf Hamburg-Süd-Schiffen groß geworden, ist regelmäßig mit der „Cap San Nicolas“ zwischen Europa und der südamerikanischen Ostküste unterwegs.
Alle Lichter sind aus. Es wird schwarz unter Deck, wenn die Hilfsmaschinen ausfallen und das Schiff keinen Strom hat. Sekunden später geht die Hauptmaschine in Notabschaltung. Das Notstromaggregat springt an, es gibt wieder Licht und die Gesichter der Crew tauchen vor Gregor Klöttschen aus der Dunkelheit auf. Sie befinden sich im Kern des Problems, dem Maschinenraum. Es ist einer dieser seltenen Fälle, wo die Besatzung eines Containerschiffs mit dem konfrontiert wird, was sie einen „Blackout“ nennt. Wenn das in der Realität passiert, sind die Anweisungen des Chief Engineers gefragt. „Nur Erfahrung bereitet dich auf solche Situationen vor“, weiß Klöttschen. „Die Automatisierung ist großartig, aber du musst auch dein handwerkliches Können unter Beweis stellen und dir die Hände schmutzig machen. Ich mag es, mit Problemen umzugehen, den Fehler zu finden und zu beheben. Es gibt dir das Gefühl, dass du etwas erreichen kannst.“
Vom Lehrling zum Chief
Alle Lichter sind aus. Es wird schwarz unter Deck, wenn die Hilfsmaschinen ausfallen und das Schiff keinen Strom hat. Sekunden später geht die Hauptmaschine in Notabschaltung. Das Notstromaggregat springt an, es gibt wieder Licht und die Gesichter der Crew tauchen vor Gregor Klöttschen aus der Dunkelheit auf. Sie befinden sich im Kern des Problems, dem Maschinenraum. Es ist einer dieser seltenen Fälle, wo die Besatzung eines Containerschiffs mit dem konfrontiert wird, was sie einen „Blackout“ nennt. Wenn das in der Realität passiert, sind die Anweisungen des Chief Engineers gefragt. „Nur Erfahrung bereitet dich auf solche Situationen vor“, weiß Klöttschen. „Die Automatisierung ist großartig, aber du musst auch dein handwerkliches Können unter Beweis stellen und dir die Hände schmutzig machen. Ich mag es, mit Problemen umzugehen, den Fehler zu finden und zu beheben. Es gibt dir das Gefühl, dass du etwas erreichen kannst.“
Vom Lehrling zum Chief
Gregor Klöttschen war drei oder vier Jahre alt, als sein Vater ihn und seinen Zwillingsbruder zum ersten Mal zum Segeln mitnahm. Seitdem blieb er immer dem Wasser verbunden. „Ich wurde süchtig nach dem Wassersport und war ein Segler wie mein Vater. Warum also nicht einen Job auf dem Wasser?“, dachte er sich. Nach zwölf Monaten Bundeswehr begann er 2004 eine Schiffsmechanikerausbildung bei der Hamburg Süd. Nach dem anschließenden Studium der Schiffsbetriebstechnik an der Uni Flensburg wurde er 3. Engineer bei der Reederei. „Es war wie der Sprung ins kalte Wasser“, erinnert er sich. „Du bist verantwortlich für einen reibungslosen Betrieb, von der Dampf- und Wärmeerzeugung, um den Kraftstoff zu erhitzen, bis zu den Hilfsmaschinen, die Strom erzeugen. Ich erkannte, wie unterschiedlich der Arbeitsalltag zu mathemetischen Theorien und Lehrstoffen der Elektrotechnik ist.“ Im Februar 2017 wurde Klöttschen mit 34 Jahren Chief Engineer – und damit zum Herrn über 85.000 PS.
Als Chief Engineer muss man über alles informiert sein, was sich im riesigen Maschinenraum eines Containerschiffs tut – dort ist die 56.000 PS starke Hauptmaschine auf Seestrecken Tag und Nacht im Einsatz. Gleichzeitig ist man Bindeglied zur Reederei und zum Kapitän, wenn es um technische Fragen geht. Ein Chief Engineer zu sein, erfordert aber mehr als nur technisches Know-how. „Bei einem Containerschiff geht es um Teamwork. Wir arbeiten in einem kleinen Team bis zu zehn Stunden am Tag, vier bis fünf Monate hintereinander auf engstem Raum mit eingeschränkter Privatsphäre. Die gute Atmosphäre ist so wichtig“, sagt Klöttschen. Nach Jahren auf See weiß er, was der Job von ihm fordert. Aber er bekommt noch immer dieses besondere Gefühl, wenn er nichts als den blauen Ozean vor sich sieht. „Es ist ein Gefühl der Freiheit, dass du gehen kannst, wohin du willst. Natürlich kannst du in der Containerschifffahrt nicht selbst entscheiden, wohin du fährst, aber das Gefühl ist immer vorhanden.“ csl
Tipp:
Die „Cap San Marco", Schwesterschiff der „Cap San Nicolas", liegt voraussichtlich noch bis zum 14. Mai für den „Schiffs-TÜV" im Trockendock von Blohm & Voss. Von den Landungsbrücken hat man einen guten Blick auf den unbeladenen Containerriesen
Als Chief Engineer muss man über alles informiert sein, was sich im riesigen Maschinenraum eines Containerschiffs tut – dort ist die 56.000 PS starke Hauptmaschine auf Seestrecken Tag und Nacht im Einsatz. Gleichzeitig ist man Bindeglied zur Reederei und zum Kapitän, wenn es um technische Fragen geht. Ein Chief Engineer zu sein, erfordert aber mehr als nur technisches Know-how. „Bei einem Containerschiff geht es um Teamwork. Wir arbeiten in einem kleinen Team bis zu zehn Stunden am Tag, vier bis fünf Monate hintereinander auf engstem Raum mit eingeschränkter Privatsphäre. Die gute Atmosphäre ist so wichtig“, sagt Klöttschen. Nach Jahren auf See weiß er, was der Job von ihm fordert. Aber er bekommt noch immer dieses besondere Gefühl, wenn er nichts als den blauen Ozean vor sich sieht. „Es ist ein Gefühl der Freiheit, dass du gehen kannst, wohin du willst. Natürlich kannst du in der Containerschifffahrt nicht selbst entscheiden, wohin du fährst, aber das Gefühl ist immer vorhanden.“ csl
Tipp:
Die „Cap San Marco", Schwesterschiff der „Cap San Nicolas", liegt voraussichtlich noch bis zum 14. Mai für den „Schiffs-TÜV" im Trockendock von Blohm & Voss. Von den Landungsbrücken hat man einen guten Blick auf den unbeladenen Containerriesen
Typische Hafenberufe
Wer sich für den Hafen begeistert und daraus einen Beruf machen will, hat viele Optionen
Mehr als 250.000 Arbeitsplätze sind bundesweit direkt oder indirekt mit dem Hamburger Hafen verbunden. An erster Stelle ist da der Hafenarbeiter zu nennen. Hier hat sich allerdings das traditionelle Berufsbild aufgrund der fortschreitenden Standardisierung und Technisierung von Ladungssystemen und der Digitalisierung von Abläufen stark verändert. „Anpacken“ wird zwar nach wie vor verlangt, doch ist die Arbeit um einiges leichter geworden. Wer im Hafenbereich unterkommen möchte, kann aber zum Beispiel auch eine kaufmännische oder logistische Ausbildung machen. Will man Letztere von vornherein spezieller ausrichten, wird man Fachkraft für Hafenlogistik. Fachkräfte für Hafenlogistik werden meistens direkt im Umschlag eingesetzt. Sie kontrollieren die ein- und ausgehenden Waren, planen Ladungen und überwachen diese. Außerdem erarbeiten sie alle erforderlichen Pläne für die Schiffe und sorgen für eine reibungslose Zollabfertigung.
Hafenschiffer ist ebenfalls ein typischer Hafenberuf. Hafenschiffer führen Wasserfahrzeuge wie Schlepper oder Barkassen, mit denen sie beispielsweise Schuten und Leichter schleppen. Sie stellen die Schleppverbände zusammen und überwachen den Schleppvorgang. Auch beim Laden und Löschen wirken sie mit. Anhand der Begleitpapiere prüfen sie Trockengüter und Container. Mithilfe von Gabelstaplern, (Brücken-) Kränen und anderen Hebezeugen transportieren sie Ladungen von Bord auf Güterwaggons, Lkw oder in Zwischenlager. Im Fähr- und Touristikverkehr kassieren sie das Fahrgeld und erteilen Auskünfte. Außerdem achten sie darauf, dass Vorkehrungen für die Sicherheit der Passagiere getroffen werden. Weitere Möglichkeiten sind eine Ausbildung zum Schiffsmechaniker bzw. zum Konstruktionsmechaniker im Bereich Schiffbau oder zum Schiffsoffizier.
Mehr als 250.000 Arbeitsplätze sind bundesweit direkt oder indirekt mit dem Hamburger Hafen verbunden. An erster Stelle ist da der Hafenarbeiter zu nennen. Hier hat sich allerdings das traditionelle Berufsbild aufgrund der fortschreitenden Standardisierung und Technisierung von Ladungssystemen und der Digitalisierung von Abläufen stark verändert. „Anpacken“ wird zwar nach wie vor verlangt, doch ist die Arbeit um einiges leichter geworden. Wer im Hafenbereich unterkommen möchte, kann aber zum Beispiel auch eine kaufmännische oder logistische Ausbildung machen. Will man Letztere von vornherein spezieller ausrichten, wird man Fachkraft für Hafenlogistik. Fachkräfte für Hafenlogistik werden meistens direkt im Umschlag eingesetzt. Sie kontrollieren die ein- und ausgehenden Waren, planen Ladungen und überwachen diese. Außerdem erarbeiten sie alle erforderlichen Pläne für die Schiffe und sorgen für eine reibungslose Zollabfertigung.
Hafenschiffer ist ebenfalls ein typischer Hafenberuf. Hafenschiffer führen Wasserfahrzeuge wie Schlepper oder Barkassen, mit denen sie beispielsweise Schuten und Leichter schleppen. Sie stellen die Schleppverbände zusammen und überwachen den Schleppvorgang. Auch beim Laden und Löschen wirken sie mit. Anhand der Begleitpapiere prüfen sie Trockengüter und Container. Mithilfe von Gabelstaplern, (Brücken-) Kränen und anderen Hebezeugen transportieren sie Ladungen von Bord auf Güterwaggons, Lkw oder in Zwischenlager. Im Fähr- und Touristikverkehr kassieren sie das Fahrgeld und erteilen Auskünfte. Außerdem achten sie darauf, dass Vorkehrungen für die Sicherheit der Passagiere getroffen werden. Weitere Möglichkeiten sind eine Ausbildung zum Schiffsmechaniker bzw. zum Konstruktionsmechaniker im Bereich Schiffbau oder zum Schiffsoffizier.