Hätte man dies im letzten Jahr für möglich gehalten? Es scheint, dass die Grand Slam Erfolge von Angelique Kerber alles Negative gedeckelt haben. Die Verantwortliche des deutschen Damentennis macht sich Sorgen um die Zukunft. „Wir werden mit Sicherheit Durststrecken überstehen müssen“, sagte Barbara Rittner, Head of Women´s Tennis im DTB, für die Zeit nach Topspielerinnen wie Angelique Kerber, Julia Görges oder Andrea Petkovic (alle älter als 30 Jahre) voraus. Es sei ein offenes Geheimnis, dass die Generation hinter den Etablierten die Lücke nicht so einfach schließen könne, kommentierte Rittner. Steht uns jetzt nach den mehr als erfolgreichen Zeiten der „Alten“ eine graue Zukunft im deutschen Frauentennis bevor?
Man kann sich berechtigte Sorgen für die nahe Zukunft des deutschen Damentennis machen, wenn man sich an der WTA Spitze orientiert, und das tut der „gemeine“ deutsche Tennisfan, der in den letzten Jahren allerdings auch sehr verwöhnt wurde.
Man kann sich berechtigte Sorgen für die nahe Zukunft des deutschen Damentennis machen, wenn man sich an der WTA Spitze orientiert, und das tut der „gemeine“ deutsche Tennisfan, der in den letzten Jahren allerdings auch sehr verwöhnt wurde.
Angelique Kerber ist nach ihrer Zweitrunden-Niederlage in Wimbledon als Titelverteidigerin aus den Top Ten der Weltrangliste gefallen. Niederlagen in frühen Runden bei hoch dotierten Turnieren wie Montreal und Cincinnati und die Erstrundenpleite bei den US Open machen das Ganze nicht besser.
Julia Görges konnte ihren Aufschwung aus dem Vorjahr bisher nicht richtig fortsetzen. Sie hat als neuen Trainer den 27-jährigen Sebastian Sachs verpflichtet. Bei den US Open erreichte sie immerhin das Achtelfinale.
Andrea Petkovic sorgte 2019 nach Rückschlägen in den letzten beiden Jahren zwar für einige Lichtblicke, aber mit ihrer aktuellen Position ist sie meilenweit von ihren besten Platzierungen in der Vergangenheit entfernt. Bei den US Open gab es mal wieder ein Highlight durch ihren Erfolg gegen Petra Kvitova.
Auch Laura Siegemund, Mona Barthel, und Anna-Lena Friedsam hinken ihren vergangenen Erfolgen gegenwärtig hinterher. Die ehemalige Wimbledonfinalistin Sabine Lisicki schafft es nicht einmal mehr auf die Titelseiten der Yellow Press. Aktuelle WTA Platzierung Nr. 281.
Barbara Rittner hofft dennoch auf den Nachwuchs. Der startet mit Tamara Korpatsch auf Rang 111, Antonia Lottner auf Nr. 195, Katharina Hobgarski folgt mit Nr. 208, Jule Niemeier auf 264 und Stephanie Wagner auf 272.
Andrea Petkovic sorgte 2019 nach Rückschlägen in den letzten beiden Jahren zwar für einige Lichtblicke, aber mit ihrer aktuellen Position ist sie meilenweit von ihren besten Platzierungen in der Vergangenheit entfernt. Bei den US Open gab es mal wieder ein Highlight durch ihren Erfolg gegen Petra Kvitova.
Auch Laura Siegemund, Mona Barthel, und Anna-Lena Friedsam hinken ihren vergangenen Erfolgen gegenwärtig hinterher. Die ehemalige Wimbledonfinalistin Sabine Lisicki schafft es nicht einmal mehr auf die Titelseiten der Yellow Press. Aktuelle WTA Platzierung Nr. 281.
Barbara Rittner hofft dennoch auf den Nachwuchs. Der startet mit Tamara Korpatsch auf Rang 111, Antonia Lottner auf Nr. 195, Katharina Hobgarski folgt mit Nr. 208, Jule Niemeier auf 264 und Stephanie Wagner auf 272.
Die aktuelle Weltrangliste der Juniorinnen macht noch deutlicher, dass man sich Sorgen um die Zukunft des deutschen Damentennis machen muss: Die 17-jährige Würtembergerin Alexandra Vecic rangiert hier als beste Deutsche erst auf Position 48! Keine andere junge Spielerin hat sich unter die Top 100 der ITF-Liste vorgespielt. Auf Rang 104 folgt Mara Guth. Dann kommen auf Position 108 Angelina Wirges, Nastassja Mariana Schunk auf Platz 121 und Julia Middendorf auf Nummer 123.
Fragt man nach den Ursachen dieser Krise, dann ist das altbekannte Argument, dass der Jugend die Vorbilder fehlen, fehl am Platz: Angie Kerber war für viele Tennismädchen, die von einer Profikarriere in den letzten Jahren träumten, ein leuchtendes Vorbild.
Das heutige Schulsystem könnte eher ein Grund für die graue Perspektive des Damentennis sein: Unsere Schülerinnen im Alter von 10-18 Jahren sitzen meist bis 16 Uhr und sogar länger auf der Schulbank. Vor 17 Uhr können sie kaum die Tennisanlage ihres Heimatvereins erreichen. Wer herausragende Leistungen erzielen will, muss intensiv arbeiten und trainieren können, dafür fehlen die Voraussetzungen.
Fragt man nach den Ursachen dieser Krise, dann ist das altbekannte Argument, dass der Jugend die Vorbilder fehlen, fehl am Platz: Angie Kerber war für viele Tennismädchen, die von einer Profikarriere in den letzten Jahren träumten, ein leuchtendes Vorbild.
Das heutige Schulsystem könnte eher ein Grund für die graue Perspektive des Damentennis sein: Unsere Schülerinnen im Alter von 10-18 Jahren sitzen meist bis 16 Uhr und sogar länger auf der Schulbank. Vor 17 Uhr können sie kaum die Tennisanlage ihres Heimatvereins erreichen. Wer herausragende Leistungen erzielen will, muss intensiv arbeiten und trainieren können, dafür fehlen die Voraussetzungen.
Deutsche Trainer, die auf der WTA- oder ITF-Tour arbeiten, klagen über die mangelnde Einstellung der deutschen Talente. Die „Wohlstandsmädchen“ wollen sich nicht mehr übermäßig quälen. Keine Kerber, geschweige denn Graf mehr in Sicht!
Viele Vereinstrainer weisen darauf hin, dass der Mädchenboom im Tennis längst vorbei sei. Die immerhin stagnierenden Mitgliederzahlen drücken sich am deutlichsten bei der Gruppe der jungen Mädchen aus. Sie gehen lieber in den Fitnessraum oder nehmen an Yoga-Kursen teil, als auf dem Tennisplatz den Bällen schwitzend hinterher zu laufen.
Um wieder erfolgreicher zu werden, braucht der DTB Konzepte, die sich den aktuellen Verhältnissen besser anpassen. Oder Tennisverrückte, die früh die Schule verlassen und verbandsunabhängig, nur noch fürs Profitennis leben, wie es uns die große Anzahl der Mädchen aus dem Ostblock vormachen. Aber wollen wir das wirklich? Vielleicht nur ein paar ehrgeizige Eltern.
Viele Vereinstrainer weisen darauf hin, dass der Mädchenboom im Tennis längst vorbei sei. Die immerhin stagnierenden Mitgliederzahlen drücken sich am deutlichsten bei der Gruppe der jungen Mädchen aus. Sie gehen lieber in den Fitnessraum oder nehmen an Yoga-Kursen teil, als auf dem Tennisplatz den Bällen schwitzend hinterher zu laufen.
Um wieder erfolgreicher zu werden, braucht der DTB Konzepte, die sich den aktuellen Verhältnissen besser anpassen. Oder Tennisverrückte, die früh die Schule verlassen und verbandsunabhängig, nur noch fürs Profitennis leben, wie es uns die große Anzahl der Mädchen aus dem Ostblock vormachen. Aber wollen wir das wirklich? Vielleicht nur ein paar ehrgeizige Eltern.