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Tennis in Hamburg

Hamburg European Open

Ein Rückblick

Der Titelverteidiger, Nicolas Basilashvili, verteidigte seinen Titel.  
Der Titelverteidiger, Nicolas Basilashvili, verteidigte seinen Titel.  
Mir hat das Rothenbaum Turnier sehr gut gefallen. Gut, das Feld stimmte sportlich und das macht alles leichter. Aber die neuen Veranstalter haben viele Details gut gelöst und ein recht glückliches Händchen mit der Ansprache von Besuchern aber auch „Funktionären“ gehabt. Bekannt ist, dass ich die „Vergabe“ der Lizenz durch den DTB nach wie vor skandalös finde und auch gegenüber den Medien daraus keinen Hehl gemacht habe. Bei aller anfänglichen Skepsis den Veranstaltern gegenüber muss ich zugestehen, dass sie aus meiner Sicht einen guten Job gemacht haben. Gut für den Rothenbaum, für Hamburg und Tennis im Norden. Ich habe das persönlich Herrn Reichel so gesagt und ihm meinen Respekt bekundet.“

Diese Einschätzung der „Hamburg Open“ gab nicht etwa ein „Vertreter“ der Österreich Connection, also ein guter Bekannter des neuen Veranstalters, der Familie Reichel, ab, sondern ein im Vorwege eher skeptischer Dr. Frank Intert, Präsident des TV Schleswig-Holstein.
  
Dr. Frank Intert, Präsident des TV Schleswig-Holstein, war angenehm überrascht über die „ersten Hamburg European Open“. Foto TV SH
Dr. Frank Intert, Präsident des TV Schleswig-Holstein, war angenehm überrascht über die „ersten Hamburg European Open“. Foto TV SH
Ist damit alles gesagt und endlich Friede, Freude, Eierkuchen? Es sieht ganz danach aus. Sandra und Michael Reichel haben natürlich ein wenig Glück gehabt, dass mit Alexander Otto und dem Beach Volleyball Veranstalter gerade zur rechten Zeit vier „helfende“ Hände um die Ecke kamen, jedoch: Ohne Ahnung, Connections und dem Willen zu investieren, hätten auch die Beiden keinen Erfolg garantiert.

Was gefiel denn nun auf den ersten Blick? Vor allem, dass das Flanieren um den Center Court herum wieder für alle möglich war. Die unsäglichen Einlass-Tore mit dem Aus-und Einscannen war schon ein Übel in den letzten Jahren. Viel mehr Platz wurde dadurch für alle geschaffen, und hätte es geregnet, wären auch die Besucher, die nur im Besitz von Ground Tickets waren, die im Übrigen überhaupt nicht „störten“, nicht nass geworden.
  
French Open Doppel Sieger, Kevin Krawietz (r) und Andi Mies, hatten ihren besten Auftritt leider nur an der Alster. Aus in Runde 2. Foto Alexander Scheuber/ Hamburg European Open
French Open Doppel Sieger, Kevin Krawietz (r) und Andi Mies, hatten ihren besten Auftritt leider nur an der Alster. Aus in Runde 2. Foto Alexander Scheuber/ Hamburg European Open
Andrey Rublev, auf dem Platz immer hochkonzentriert, neben dem Platz für alle Scherze zu haben. Foto Alexander Scheuber/ Hamburg European Open  
Andrey Rublev, auf dem Platz immer hochkonzentriert, neben dem Platz für alle Scherze zu haben. Foto Alexander Scheuber/ Hamburg European Open
  
Das Teilnehmerfeld war allein durch die drei Top Ten Spieler, Dominic Thiem, Alexander Zverev und Fabio Fognini deutlich aufgewertet. Auch der „Rest“ konnte sich sehen lassen.
  
Wie eng zusammen erweiterte Weltspitze ab Position 15 der ATP Rangliste ist, zeigt alleine schon, dass die drei Topstars nicht im Finale standen. Nicolas Basilashvili verteidigte seinen Titel nach einem Erfolg im Halbfinale gegen Alexander Zverev gegen seinen Landsmann Andrei Rublev.
  
Die Oldies Oliver Marach (Foto) und Jürgen Melzer, 39 und 38 Jahre alt, sind immer noch in bester körperlicher Verfassung. Sie holten sich den Doppeltitel. Foto Alexander Scheuber/ Hamburg European Open
Die Oldies Oliver Marach (Foto) und Jürgen Melzer, 39 und 38 Jahre alt, sind immer noch in bester körperlicher Verfassung. Sie holten sich den Doppeltitel. Foto Alexander Scheuber/ Hamburg European Open
Boris Becker, Head of Men‘s Tennis, beobachtete die deutschen Spieler. Foto Alexander Scheuber/ Hamburg European Open
Boris Becker, Head of Men‘s Tennis, beobachtete die deutschen Spieler. Foto Alexander Scheuber/ Hamburg European Open
Alexander Zverev und Freundin Olga Sharypova. Foto Alexander Scheuber/ Hamburg European Open    
Alexander Zverev und Freundin Olga Sharypova. 
Foto Alexander Scheuber/ Hamburg European Open

  
  
Die Hamburger Fans hatten natürlich darauf gehofft, Alexander Zverev im Finale zu sehen. Wenn man sich die Ergebnisse betrachtet, mit denen Zverev, Thiem und Fognini ausstiegen, kommt man nicht drum herum, den Dreien einen Psychologen an die Seite zu stellen, der ihnen den Tiebreak erklärt. Alle drei verloren den entscheidenden Satz im Tiebreak.

Das Nachwuchsturnier konnte sich auch sehen lassen. Es war weit mehr Dampf drin als in den vergangenen Jahren und wurde von den Zuschauern angenommen.
  
Fabio Fognini während des Spielerabends mit Turnierchefin Sandra Reichelt. Foto Alexander Scheuber/ Hamburg European Open
Fabio Fognini während des Spielerabends mit Turnierchefin Sandra Reichelt. 
Foto Alexander Scheuber/ Hamburg European Open
Tennisfan Alexander Otto mit seiner Ehefrau Dorit. Foto Alexander Scheuber/ Hamburg European Open
Tennisfan Alexander Otto mit seiner Ehefrau Dorit. Foto Alexander Scheuber/ Hamburg European Open







Was fehlt, ist leider, wie bei Michael Stich auch, immer noch die Nicht-Einbeziehung der norddeutschen Top Spieler. Ein Wildcard Turnier im Vorfeld wäre nicht so schwierig zu organisieren. Dieses kann auch auf einer anderen Anlage gespielt werden.

Insgesamt ein gelungener Einstand der neuen Macher. Im kommenden Jahr soll lt. der Planung der ECE (Alexander Otto) die Anlage und der Center Court im neuen Glanz erstrahlen, was für zusätzliche Attraktivität sorgen dürfte.
  
Neugierig auf die neuen Hamburg Open waren im Übrigen viele Promis, von denen viele selbst den Schläger schwingen. Es hatte den Anschein, dass manche von ihnen die gesamte Woche vor Ort waren. Auch das belegt, die Hamburg European Open sind bereits angekommen.
  
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