Zum 5. Mal fanden die Alstertal Open statt. In diesem Jahr war das Turnier in die Kategorie S3 aufgestiegen. Das gesamte Pro Tennis Hamburg-Team stand bereit, damit sich alle Teilnehmer wohlfühlten und eine entspannte Woche verbringen konnten. Nachdem in den letzten Jahren der Wettergott immer wieder durchwachsenes Turnierwetter beschert hatte, gab es diesmal keinen Grund zum Klagen. Für das kulinarische Wohl sorgte wieder das PTH-Team der „Lounge 43“. Und wie auch im letzten Jahr stand ein Dunlop-Shop und der PTH-Besaitungsservice für das fehlende Equipment und schnelle Besaitungen zur Verfügung.
Leserbrief: Ausschließen des SC Condor
Der 29. April ist ein wunderschöner Frühlingstag. Ich trainiere seit 30 Minuten mit Patrick Rohr. Vorhand cross, Rückhand cross, 11er, Champions Tiebreak... wie immer. Zwei Tage vor dem 1. Punktspiel gegen die Zehlendorfer Wespen. Plötzlich sackt Patrick zusammen. Mitten im T-Feld. Unsere Nummer 1 verdreht die Augen, ringt nach Luft. Wir versuchen, ihn wiederzubeleben. Vergeblich. Am nächsten Morgen stellen die Ärzte die Maschinen ab. Hirntod.
Unter dem Schock der Erlebnisse sprechen wir mit unseren Gruppengegnern und dem Spielleiter der Regionalliga Nord und bitten um Verlegung der ersten beiden Punktspiele, die für den 1. bzw. 5. Mai angesetzt sind. Alle zeigen sich bestürzt und sind einverstanden.
Erst drei Wochen später gibt es offenbar den Anruf eines konkurrierenden Clubs beim Spielleiter, in dem Zweifel am sportlichen Ablauf geäußert werden, falls der SC Condor die beiden Spiele zum Ende der Saison nachholen würde. Daraufhin verfügt der Spielleiter den Zwangsabstieg des SC Condor, weil wir ja formal zweimal nicht angetreten waren.
Da versucht also offenbar ein Mitkonkurrent um den Abstieg, aus dem menschlichen Leid eines Gegners sportliches Kapital zu schlagen und der Spielleiter macht auch noch mit! Ich bin unfassbar traurig! Menschlich eine Tragödie. Ich will nie wieder mit solchen Menschen Tennis spielen.
Eine Augenzeugin, die das dramatische Geschehen auf der Anlage des SC Condor miterlebte schrieb damals eine sehr emotionale Mail an den Spielleiter:
„Persönlich habe ich vor Ort beim SC Condor den Todeskampf von Patrick Rohr miterlebt. Mein Mann hat mit Herrn Andreas Becker den Patrick wiederbelebt und ihn zurückgeholt. Leider dauerte es sehr lange, bis der Notarztwagen kam. Es vergingen kostbare Minuten. Er hat es nicht geschafft und ist am Montag verstorben.
Jetzt kommen Sie ganz schlicht und lapidar mit Paragraph sowieso. Mir fehlen die Worte für diese Unmenschlichkeit. Eine Mannschaft hat ihren Kameraden im Alter von 51 Jahren verloren und war völlig kopflos. Hat telefonisch alles geregelt, was zu regeln war. Weil es an Förmlichkeiten gefehlt hat, wird diese Mannschaft in dieser Saison einfach ausgelöscht. Unglaublich! Wo bleibt das Feingefühl und der Respekt.
Dieses lag mir auf der Seele ... und mir wurde die deutsche Gründlichkeit wieder bewusst. Es grüßt Sie eine sehr traurige und betroffene Condoranerin.“
Der SC Condor versucht alles, die unmenschliche Entscheidung rückgängig zu machen. Schließlich erreicht die Mannschaft zumindest das Ziel, die Saison zu Ende zu spielen, aber unter der Bedingung, die beiden ausgefallenen Spiele 0:9 verloren zu geben.
Es geht hier nicht um Namen, sie tun nichts zur Sache. Es geht ums Lernen für die Zukunft. Diese Geschichte ist das Enttäuschendste, was ich jemals in meinem geliebten Tennissport erlebt habe, es ist eine Verhöhnung des Toten und der Trauernden und des fairen mitmenschlichen Sports! Allen, die diese Zeilen lesen, sollten sie eine Mahnung sein, darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist im Leben.
Andreas Becker/Marlis Redenz
Unter dem Schock der Erlebnisse sprechen wir mit unseren Gruppengegnern und dem Spielleiter der Regionalliga Nord und bitten um Verlegung der ersten beiden Punktspiele, die für den 1. bzw. 5. Mai angesetzt sind. Alle zeigen sich bestürzt und sind einverstanden.
Erst drei Wochen später gibt es offenbar den Anruf eines konkurrierenden Clubs beim Spielleiter, in dem Zweifel am sportlichen Ablauf geäußert werden, falls der SC Condor die beiden Spiele zum Ende der Saison nachholen würde. Daraufhin verfügt der Spielleiter den Zwangsabstieg des SC Condor, weil wir ja formal zweimal nicht angetreten waren.
Da versucht also offenbar ein Mitkonkurrent um den Abstieg, aus dem menschlichen Leid eines Gegners sportliches Kapital zu schlagen und der Spielleiter macht auch noch mit! Ich bin unfassbar traurig! Menschlich eine Tragödie. Ich will nie wieder mit solchen Menschen Tennis spielen.
Eine Augenzeugin, die das dramatische Geschehen auf der Anlage des SC Condor miterlebte schrieb damals eine sehr emotionale Mail an den Spielleiter:
„Persönlich habe ich vor Ort beim SC Condor den Todeskampf von Patrick Rohr miterlebt. Mein Mann hat mit Herrn Andreas Becker den Patrick wiederbelebt und ihn zurückgeholt. Leider dauerte es sehr lange, bis der Notarztwagen kam. Es vergingen kostbare Minuten. Er hat es nicht geschafft und ist am Montag verstorben.
Jetzt kommen Sie ganz schlicht und lapidar mit Paragraph sowieso. Mir fehlen die Worte für diese Unmenschlichkeit. Eine Mannschaft hat ihren Kameraden im Alter von 51 Jahren verloren und war völlig kopflos. Hat telefonisch alles geregelt, was zu regeln war. Weil es an Förmlichkeiten gefehlt hat, wird diese Mannschaft in dieser Saison einfach ausgelöscht. Unglaublich! Wo bleibt das Feingefühl und der Respekt.
Dieses lag mir auf der Seele ... und mir wurde die deutsche Gründlichkeit wieder bewusst. Es grüßt Sie eine sehr traurige und betroffene Condoranerin.“
Der SC Condor versucht alles, die unmenschliche Entscheidung rückgängig zu machen. Schließlich erreicht die Mannschaft zumindest das Ziel, die Saison zu Ende zu spielen, aber unter der Bedingung, die beiden ausgefallenen Spiele 0:9 verloren zu geben.
Es geht hier nicht um Namen, sie tun nichts zur Sache. Es geht ums Lernen für die Zukunft. Diese Geschichte ist das Enttäuschendste, was ich jemals in meinem geliebten Tennissport erlebt habe, es ist eine Verhöhnung des Toten und der Trauernden und des fairen mitmenschlichen Sports! Allen, die diese Zeilen lesen, sollten sie eine Mahnung sein, darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist im Leben.
Andreas Becker/Marlis Redenz