Für Moritz ist die Welt in bester Ordnung. Der dreijährige Knirps fühlt sich bei den „Igeln“ der DRK-Kita Bluma Mekler pudelwohl. Die anderen Kinder der Elementargruppe mögen ihn sehr und akzeptieren, dass Moritz etwas anders ist und die Erzieherinnen bei ihm ab und zu mal eine Ausnahme machen. Zum Beispiel vergangene Woche beim Ausflug in die Bücherhalle: Da hat ihn die Erzieherin zum Schluss doch noch auf die Schultern genommen, weil er so kaputt war. Oder dass die Heilerzieherin Bettina Pahl sich zwei Tage in der Woche intensiv um Moritz kümmert.
Die Drei- bis Sechsjährigen haben auch gelernt, dass Moritz noch nicht so spielen kann wie sie. Das erleben Clara und Pauline (Namen von der Redaktion geändert) in einem Augenblick wie diesem: Die Mädchen spielen versunken mit dem Feuerwehrauto, als Moritz zu ihnen tapert und den Feuerwehrmann vom Fahrersitz zerrt. Bettina Pahl beobachtet die Szene und mahnt: „Moritz, du machst gerade Streit. Gib das zurück.“ Mit großen Augen guckt Moritz die Heilerzieherin durch seine Brille an. Dann blickt er fragend zu den Mädchen. Die spielen jetzt mit ihm, aber weil das Rollenspiel nicht mehr so klappt wie vorher suchen sie sich schnell eine andere Spielmöglichkeit. Bettina Pahl übernimmt ihre Rolle und Moritz kann mit ihr weiterspielen.
Was da in der Igelgruppe der Kita Bluma-Mekler passiert, ist ein Paradebeispiel gelungener Inklusion. Moritz ist ein Kind mit Down-Syndrom. Wie die meisten Eltern von Kindern mit Behinderungen wünschen sich auch Anika Liessmann und ihr Mann ein möglichst normales Leben für ihren Sohn. „Hier ist er ganz selbstverständlich ein kleiner Junge unter anderen“, erklärt die Mutter. Mit elf Monaten kam Moritz in die Krippe und fühlte sich von Anfang an wohl. Das lag auch an der besonderen Fürsorge in der kleinen Gruppe.
Man stößt an finanzielle Grenzen
Die Drei- bis Sechsjährigen haben auch gelernt, dass Moritz noch nicht so spielen kann wie sie. Das erleben Clara und Pauline (Namen von der Redaktion geändert) in einem Augenblick wie diesem: Die Mädchen spielen versunken mit dem Feuerwehrauto, als Moritz zu ihnen tapert und den Feuerwehrmann vom Fahrersitz zerrt. Bettina Pahl beobachtet die Szene und mahnt: „Moritz, du machst gerade Streit. Gib das zurück.“ Mit großen Augen guckt Moritz die Heilerzieherin durch seine Brille an. Dann blickt er fragend zu den Mädchen. Die spielen jetzt mit ihm, aber weil das Rollenspiel nicht mehr so klappt wie vorher suchen sie sich schnell eine andere Spielmöglichkeit. Bettina Pahl übernimmt ihre Rolle und Moritz kann mit ihr weiterspielen.
Was da in der Igelgruppe der Kita Bluma-Mekler passiert, ist ein Paradebeispiel gelungener Inklusion. Moritz ist ein Kind mit Down-Syndrom. Wie die meisten Eltern von Kindern mit Behinderungen wünschen sich auch Anika Liessmann und ihr Mann ein möglichst normales Leben für ihren Sohn. „Hier ist er ganz selbstverständlich ein kleiner Junge unter anderen“, erklärt die Mutter. Mit elf Monaten kam Moritz in die Krippe und fühlte sich von Anfang an wohl. Das lag auch an der besonderen Fürsorge in der kleinen Gruppe.
Man stößt an finanzielle Grenzen
Nach seinem dritten Lebensjahr erhielt er wie jedes Kind mit besonderem Förderbedarf ein behördliches Gutachten. Die finanzielle Unterstützung fiel bei seinem Grad der Behinderung allerdings erstaunlich niedrig aus. Auf einer Skala von null bis fünf sprach ihm die Hamburger Behörde nur eine der untersten Stufen zu. Trotzdem kann Moritz in der Kita bleiben.
„Wir leben in diesem Haus die Idee, allen Kindern gleichberechtigte Möglichkeiten zu verschaffen und ein gutes und behütetes Aufwachsen zu ermöglichen“, erklärt Kita-Leiter Michael Streitberger. Weil seine Mitarbeiterinnen Moritz bereits seit zwei Jahren kannten, nahmen sie zusätzliche Aufgaben und Belastungen in Kauf, damit der Junge in seinem gewohnten Umfeld bleiben konnte. „Wir versuchen ihm neben regelmäßiger Logo- und Physiotherapie bis zu zehn heilpädagogische Stunden zu ermöglichen“, sagt Michael Streitberger. Das bleibt allerdings eine Ausnahme. Mehr Zusatzaufgaben kann selbst das engagierte DRK-Team nicht leisten. „Was gesellschaftlich gewünscht ist, stößt im Bereich der Inklusion immer wieder an finanzielle Grenzen“, so Streitberger.
„Das gesamte Team hat uns in dieser schweren Phase extrem den Rücken gestärkt, damit Moritz bestmöglich betreut wird“, sagt Anika Liessmann. Deshalb hat sie die DRKKita Bluma Mekler auch für die Auszeichnung zum Welt-Down-Syndrom-Tag beim Deutschen Down-Syndrom InfoCenter vorgeschlagen. Im letzten Jahr erhielten Michael Streitberger und sein Team die Urkunde, die ihnen vorbildliches Engagement in der Förderung und Begleitung von Kindern mit Down-Syndrom bescheinigt.
Moritz interessiert das alles nicht. Für ihn sind feste Tagesabläufe wichtig. Zum Beispiel das Singen im Morgenkreis. Oder das Händewaschen vorm Mittagessen. „Bitte“ und „Danke“ sagen ist für ihn ebenfalls wichtig. Das tut er bei jeder Gelegenheit und die anderen Kinder eifern ihm inzwischen nach. So herrscht in der Gruppe eine freundliche Stimmung. Selbstverständlich ist Moritz bei allen Aktivitäten der Igel dabei – auch wenn er mal erschöpft ist und die Erzieherinnen für ihn eine klitzekleine Ausnahme machen. C. Bandowski
„Wir leben in diesem Haus die Idee, allen Kindern gleichberechtigte Möglichkeiten zu verschaffen und ein gutes und behütetes Aufwachsen zu ermöglichen“, erklärt Kita-Leiter Michael Streitberger. Weil seine Mitarbeiterinnen Moritz bereits seit zwei Jahren kannten, nahmen sie zusätzliche Aufgaben und Belastungen in Kauf, damit der Junge in seinem gewohnten Umfeld bleiben konnte. „Wir versuchen ihm neben regelmäßiger Logo- und Physiotherapie bis zu zehn heilpädagogische Stunden zu ermöglichen“, sagt Michael Streitberger. Das bleibt allerdings eine Ausnahme. Mehr Zusatzaufgaben kann selbst das engagierte DRK-Team nicht leisten. „Was gesellschaftlich gewünscht ist, stößt im Bereich der Inklusion immer wieder an finanzielle Grenzen“, so Streitberger.
„Das gesamte Team hat uns in dieser schweren Phase extrem den Rücken gestärkt, damit Moritz bestmöglich betreut wird“, sagt Anika Liessmann. Deshalb hat sie die DRKKita Bluma Mekler auch für die Auszeichnung zum Welt-Down-Syndrom-Tag beim Deutschen Down-Syndrom InfoCenter vorgeschlagen. Im letzten Jahr erhielten Michael Streitberger und sein Team die Urkunde, die ihnen vorbildliches Engagement in der Förderung und Begleitung von Kindern mit Down-Syndrom bescheinigt.
Moritz interessiert das alles nicht. Für ihn sind feste Tagesabläufe wichtig. Zum Beispiel das Singen im Morgenkreis. Oder das Händewaschen vorm Mittagessen. „Bitte“ und „Danke“ sagen ist für ihn ebenfalls wichtig. Das tut er bei jeder Gelegenheit und die anderen Kinder eifern ihm inzwischen nach. So herrscht in der Gruppe eine freundliche Stimmung. Selbstverständlich ist Moritz bei allen Aktivitäten der Igel dabei – auch wenn er mal erschöpft ist und die Erzieherinnen für ihn eine klitzekleine Ausnahme machen. C. Bandowski
DRK Hamburg
Das DRK-Engagement im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe hat viele Gesichter. Das pädagogische Angebot reicht von verschiedenen Formen der Kindertagesbetreuung – etwa in einer Kita oder in einer Ganztagsschulbetreuung, über die Kinderbetreuung in Wohnunterkünften und die offene Kinder- und Jugendarbeit bis hin zu zahlreichen Freizeitangeboten im gesamten Stadtgebiet. Die DRK-Fachkräfte betreuen und fördern in Hamburg in über 60 Einrichtungen mehr als 6000 Kinder und Jugendliche und ihre Familien. Weitere Infos: drk-hamburg.de