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Intelligent konzipiertes Kleinmobiliar kann auf begrenztem Raum sein ganzes Potenzial ausspielen

Ein Möbel für viele Einsatzzwecke

Der Beistelltisch Koji von Opinion Ciatti ist dank seiner Rollen mobil. OPINION CIATTI / DPA-TMN

Geht es Ihnen auch so: Sie bräuchten ab und an einen zusätzlichen Hocker im Wohnzimmer? Aber immer sollte er dort nicht stehen, denn Sie haben nicht den Platz. Und manchmal wäre ein kleiner Arbeitsplatz am Fenster gut oder eine zusätzliche Ablage beim Kochen in der Küche. Gut, dass es mit Koji jetzt zum Beispiel einen „Wandertisch“ des italienischen Designerlabels Opinion Ciatti gibt. „In der Höhe stufenlos verstellbar, verbirgt Koji auch zwei kleine Räder, dank denen er zu einem Wandertisch wird, der nach Wunsch umgestellt werden kann“, heißt es vom Label. Er ist also nicht nur kleiner Beistelltisch und Ablage neben der Couch, das Stahlgestell mit einer Platte aus MDF oder recyceltem Glasfaserkunststoff lässt sich auch zum Stehpult ausziehen – und das überall im Wohnraum, wo er eben mal schnell gebraucht wird.

Designer setzen auf Möbel, die flexibel verwendbar sind

Ein Tausendsassa also, mit vielen Einsatzzwecken. Opinion Ciatti spricht lieber von einer Zutat „wie in der Küche“. Daher auch der Name des Tisches: Koji ist ein Schimmelpilz, der in der japanischen Küche für einen vollmundigen Geschmack sorgt. Solche Möbel sind gerade sehr angesagt, und zwar nicht nur bei Kunden, auch Designerlegen aktuell verstärkt den Fokus auf Multifunktionalität und flexible Einsatzmöglichkeiten bei ihren Entwürfen. Kein Wunder, denn im Homeoffice zu arbeiten in einem kleinen Zuhause ist inzwischen ein großes Thema für viele Menschen. Und selbst wer viel Platz hat, der lebt oft im offenen Grundriss – übrigens in Deutschland im Neubau quasi Standard. Wo zwischen Küche, Ess- und Wohnbereich keine Wände mehr sind und die Grenzen zwischen den Funktionsbereichen verwischen, machen Möbel Sinn, die überall praktisch sein können.

Ein Paradebeispiel für so ein multifunktionelles Möbel sind Hocker – oder sollte man sie Tisch nennen? Für ClassiCon gibt es da keinen Unterschied: Sein Corker ist ein Möbel, das laut Herstellerbeschreibung beides sein darf. Aber eigentlich noch so viel mehr: „Er ist mal ein Behelferchen, wenn man einen Sitzplatz braucht. Er kann aber auch Nachttisch neben dem Bett sein“, zählt Ascan Mergenthaler vom Architekturbüro Herzog & de Meuron, von dem das Design stammt, auf. „Er ist nutzbar als Tisch, als Beistelltisch, um etwa eine Pflanze daraufzustellen. Man kann ihn aufeinanderstapeln. Und wir haben ihn auch mal umgedreht – auch so sieht er ganz schön aus.“ Und der Corker ist Outdoormöbel: „Wir haben ganz viele von ihm tatsächlich schon zehn Jahre lang draußen stehen. Er verändert zwar ein bisschen seinen Look, aber der Corker ist witterungsbeständig“, so Mergenthaler. Der Entwurf ist schon zehn Jahre alt, entstanden für ein Londoner Museum. Inzwischen ist er auch für Privatkunden zu haben. ClassiCon-Chef Oliver Holy ist ein großer Fan des Corkers. Auch weil es so perfekt zum neuen Wohnen passt. „Wir haben dafür mit frischem Blick darauf geschaut“, sagt Mergenthaler. Und der Corker hat sich dabei verändern dürfen: Erist oben nun flach statt leicht gewölbt. „Das hat mit der Flexibilität zu tun. Wenn er flach ist, ist er auch nutzbar als Tisch.“

Es sind oft solche Kleinigkeiten, die zum Beispiel aus einem normalen Tischchen ein Möbel mit vielen Namen macht. Das gilt auch für Tuky, einen Beistelltisch von Luca Nichetto für Wittmann. Sein tollstes Feature ist ein Griff, der diese neue Flexibilität herausstellt. Nichetto hat den Beistelltisch auch ganz bewusst wie eine Skulptur designt: „Man kann darauf arbeiten, man kann darauf Bücher ablegen, man kann darauf essen. Aber zur gleichen Zeit war mir wichtig, dass er auch Dekoration ist“, so Nichetto. „Normalerweise sind solche Produkte sehr technisch, aber ich möchte nicht von rein funktionalen Produkten umgeben sein. Es ist ja schließlich mein Zuhause.“

Ludo macht auch Kindern Spaß: Mit einem Handgriff vom Regal zur Wippe

Wie vielfältig die Kategorie multifunktionales Möbel sein kann und wie viele verschiedene Ideen es gibt, zeigen auch die Gewinner und Platzierten der Shortlist des vom Rat für Formgebung verliehenen „ein&zwanzig“-Nachwuchswettbewerbs, deren Produkte in diesem Jahr auf der Mailänder Möbelmesse ausgestellt wurden. Sie lassen auch jene Mitbewohner einen Vorteil aus solchen Möbeln ziehen, die sowieso alles als Kletter- und Ablageplatz betrachten. Ein Beispiel da für ist das Möbel Ludo von Teresa Egger.


"Man kann darauf arbeiten, man kann darauf Bücher ablegen, man kann darauf essen. Aber zur gleichen Zeit war mir wichtig, dass er auch Dekoration ist."

Luca Nichetto, Designer über seinen Beistelltisch Tuky


Jede 90- Grad-Drehung des Hybrids zwischen Beistelltisch und Spielmöbel erlaubt eine neue Nutzung. Ein Couch-, Beistell- und kleiner Arbeitstisch kann so mit einem Handgriff wahlweise in eine Kinderwippe oder eine Minibank verwandelt werden. Und es bietet dabei Stauraum. Das Möbel überbrückt auch Grenzen zwischen allen Generationen im Haushalt, weil es für alle nutzbar ist. Ziyi Gong und Jingyi Yu denken bei ihrer Designlösung an Haustiere: Ihr eleganter, zweistöckiger Beistelltisch Lin ist auch als Katzen- oder Hundebett geeignet. Oben befindet sich die Tischplatte, darunter ein kuschliges Ruheplätzchen mit austauschbarer Matte für Katze oder Hund. Simone Andrea Mayer


Zu langer Kerzendocht setzt mehr Schadstoffe frei

Ruß ist ein Anzeichen dafür, dass Feinstaub freigesetzt wird. In vielen Kerzen werden beim Abbrennen noch Schadstoffe wie Formaldehyd, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Stickstoffoxide freigesetzt. Die Verbraucherzentrale NRW rät zu einer Dochtlänge von einem Zentimeter. Gegebenenfalls muss man ihn abschneiden. Die Verbraucherschützer empfehlen Kerzen ohne Duftzusätze, da diese Allergien und Kopfschmerzen auslösen können. Zu solchen Belastungen können auch Glitter, Lack, Kunstschnee als Dekoration führen. dpa

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