Das letzte Finale im alten Modus. Beinahe alle Tennisfans hatten auf ein enges Match gehofft, um die Funktionäre, die den Davis Cup nach dem letzten Ballwechsel beerdigten, eines Besseren zu belehren. Yannik Noah, der Teamchef der Franzosen, hatte aber nicht sein bestes Team zusammenbekommen, um Gegenwehr leisten zu können. Absagen gab es von den verletzten Gael Monfils, Gilles Simon und Richard Gasquet. Was blieb, war ein angeschlagener Jo Wilfried Tsonga, ein in dieser Saison nicht überzeugender Lucas Poille und ein überforderter Jeremy Chardy. Da war nicht viel drin gegen die mit zwei TOP 12 Spielern angetretenen Kroaten, auch wenn an jedem Tag über 20.000 engagierte französische Fans im umfunktionierten Fußballstadion von Lille versuchten, ihre Spieler so gut wie möglich nach vorn zu peitschen. Marin Cilic und Borna Coric machten kurzen Prozess in ihren Einzeln, nur das Vizeweltmeister Doppel mit Nicolas Mahut und Piere Herbert konnte mit ihrem Viersatzsieg gegen Mate Pavic und Ivan Dodig dagegenhalten.
Der ITF Präsident, David Haggerty, der den ganzen Davis Cup Schlamassel verursachte, wurde gnadenlos ausgebuht.
Der ITF Präsident, David Haggerty, der den ganzen Davis Cup Schlamassel verursachte, wurde gnadenlos ausgebuht.
DTB Vizepräsident Dirk Hordorf hat seine Meinung dazu: „Nicht David Haggerty ist der allein Schuldige, sondern die vielen europäischen Verbände, die gegen den Wunsch ihrer Spitzenspieler für die Davis Cup Reform ihre Stimmen abgaben.“ Recht hat er, wenn man sich die Liste der Länder anschaut, die gegen die Weiterführung des alten, traditionellen Modus gestimmt haben. Um nur ein paar von den Großen zu nennen: Frankreich, Spanien, Italien, Russland, Schweden, die Schweiz und noch elf weitere.
Davis Cup 2019: Deutschland spielt die Qualifikation am 01.- 02.02.2019 gegen Ungarn in der Fraport Halle in Frankfurt. Das Finalwochenende wird im November in Madrid ausgetragen. Alexander Zverev hat seine Bereitschaft bereits erklärt, dabei zu sein. Allerdings nicht im November, falls die deutsche Mannschaft in der spanischen Hauptstadt dabei sein sollte.Die USA traten mit ihrer C-Mannschaft an und hatten keine Chance, gegen die im Fed Cup immer aufs Neue hoch motivierten Tschechinnen, wobei auch die nur mit ihrer B-Mannschaft aufliefen. Ihre zwei höchstnotierten Spielerinnen, Petra Kvitova (WTA Nr. 7) und Karolina Pliskova (WTA Nr. 8) waren wegen Krankheit nicht am Start. Dabei sollte der Sinn eines Finales am Ende einer langen Saison, wenn es so abläuft wie in diesem Jahr, ruhig auf den Prüfstand kommen sollte. Keine der etablierten Spielerinnen hat mehr so „richtig Bock“ auf ein Finale, wenn alle anderen bereits im Urlaub sind und sich zwei Wochen eher von der Saison erholen können.