Zahl elektrobetriebener Fahrzeuge in Deutschland nimmt ständig zu
Bereits in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 wurden nach Schätzungen des Verbands der internationalen Kfz-Hersteller (VDIK) mehr als 90.000 batteriegetriebene Fahrzeuge in Deutschland verkauft, ein Plus von 90 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Selbst in Corona-Zeiten stiegen die Neuzulassungen von E-Autos, während der Absatz von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren stark rückläufig war. Seit dem 1. Juni dieses Jahres gibt es zudem noch die auf bis zu 9000 Euro erhöhte Kaufprämie für E-Autos, außerdem wurde vom 1. Juli bis Jahresende die Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent abgesenkt. Wird sich der Boom bei den E-Autos also weiter verstärken? Dieser Frage ging eine aktuelle Nutzerumfrage des Online-Automarktes AutoScout24 nach.
Jeder Dritte kann sich den Kauf eines E-Autos vorstellen
Wegen der Innovationsprämie für E-Autos und Hybridfahrzeuge sowie der Absenkung der Mehrwertsteuer will jeder dritte Befragte seinen Autokauf vorziehen. Ebenfalls mehr als ein Drittel der Umfrageteilnehmer kann sich jetzt viel eher vorstellen, sich aufgrund der Prämie ein E- oder Hybridfahrzeug zuzulegen. Und jeder Zehnte hat sich allein wegen der Innovationsprämie zum Kauf eines Elektro- oder Hybridmodells entschieden. Die Studie zeigt auch, für wen Elektro- und Hybridfahrzeuge besonders interessant sind. So gibt insgesamt ein Drittel der Befragten an, dass sie diese Fahrzeuge als relevant erachten. Vor allem in den Großstädten und bei jüngeren Bevölkerungsschichten steigt das Interesse noch deutlicher an. So bewerten 41 Prozent der Großstädter das Thema Elektromobilität als relevant, bei den unter 40 Jahre alten Teilnehmern ist es sogar fast jeder zweite.
Es sind mehr Fakten erwünscht
Allerdings wachsen beim Thema E-Mobilität die Bäume längst noch nicht in den Himmel. Ein Hemmschuh für die stärkere Verbreitung von Elektro- und Hybridmodellen ist derzeit vor allem ein als zu gering empfundenes Informationsangebot. So geben fast vier von fünf Befragten an, dass ihnen zum Thema Elektromobilität noch Informationen fehlen. Vor allem beim Thema Unterhaltskosten fühlen sich die Autokäufer nicht ausreichend mit Daten versorgt: Jeder Dritte wünscht sich hier weitere Fakten.
Zudem ist die große Mehrheit mit 87 Prozent der Meinung, dass Elektroautos teurer als vergleichbare Benziner oder Diesel sind. Auch eine möglicherweise zu geringe Reichweite oder wenig Lademöglichkeiten sorgen bei mehr als 80 Prozent der Befragten für Verunsicherung. Bei diesen Ergebnissen verwundert es nicht, dass fast zwei Drittel der Befragten mehr staatliche Investitionen in die Infrastruktur für E-Autos fordern, ebenfalls fast zwei Drittel wünschen sich darüber hinaus mehr Investitionen der Autobauer in diesem Sektor. kuk/djd