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Wo Father Chrismas, Väterchen Frost, Joulupukki und Sinterklaas bescheren

So stellen sich die US-Amerikaner ihren Santa Claus vor. Wie der füllige Herr durch den Kamin kommt, und das ohne seinen roten Mantel zu beschmutzen, ist sein Geheimnis Foto: Pixabay

Das Christentum ist eine Weltreligion. Das erklärt auch, warum mit dem Weihnachtsfest rund um den Erdball die Geburt Christi gefeiert wird. Doch die Bräuche und Sitten, wie man es feiert, unterscheiden sich mal mehr, mal weniger von den deutschen Sitten.

Skandinavien

Die meisten skandinavischen Länder pflegen recht ähnliche Weihnachtstraditionen. Dazu gehört zum Beispiel ein ausgiebiges Weihnachtsbüfett, das in Norwegen und Schweden Julbord genannt wird. Zu Heiligabend gibt es häufig eine Weihnachtsgrütze mit einer versteckten Mandel, an die sich unterschiedliche Traditionen knüpfen. In Schweden heißt es, dass der Finder der Mandel wahrscheinlich im kommenden Jahr heiraten werde.

Bereits am 13. Dezember wird, gleichsam als Auftakt für Weihnachten, das Luciafest gefeiert. Zu Ehren der Heiligen Lucia führen weiß gekleidete, mit Kerzen ausgestattete Mädchen Schauspiele auf. Der 13. Dezember war nach dem früheren Gregorianischen Kalender der Tag der Wintersonnenwende.

Etwas anders geht es in Finnland zu. Hier im hohen Norden ist der Joulupukki zu Hause–die vielleicht bemerkenswerteste Version des Weihnachtsmannes. Der Name, der übersetzt „Weihnachtsbock“ bedeutet, stammt von der Tradition des Julbockes ab. Der Julbock ist ein Ziegenbock aus Stroh, der in früheren Jahrhunderten im Mittelpunkt vieler heidnischer Weihnachtsbräuche stand und noch heute als beliebter Weihnachtsschmuck dient.

Frankreich

Frankreich: Hier heißt der Weihnachtsmann, der die Kinder beschert, Père Noël. An den deutschen Nikolaus erinnert der Brauch, dass die französischen Kinder abends ihre Schuhe vor die Tür stellen und auf kleine Gaben von Père Noël warten.

Griechenland

Am Heiligen Abend gehen die Kinder mit Trommeln und Glocken durch die Straßen und bekommen kleine Geldgeschenke (die „Bescherung“ findet erst in der Silvesternacht statt). Das traditionelle Weihnachtsessen ist ein gefüllter Truthahn. Im griechischen Volksglauben kommen zu Weihnachten Kalkanzari (Kobolde) aus der Unterwelt auf die Erde und müssen zwölf Nächte lang mit brennenden Weihnachtsfeuern abgewehrt werden.

Großbritannien

Wie die meisten deutschen, bekommen auch die britischen Kinder ihre Geschenke am Heiligabend (Christmas Eve). Dann rutscht Father Christmas durch den Kamin in die gute Stube. Am 26. Dezember wird der traditionelle Boxing Day gefeiert. An diesem Tag bekamen früher die armen Leute spezielle Almosen. Das Geld wurde zu Weihnachten in den Kirchen in „Boxes“ (Kästen) gesammelt. Auch viele englische Angestellte erhielten traditionell ihre Jahresprämien am Zweiten Weihnachtstag, die Hausbediensteten der Oberschicht bekamen ebenfalls kleine, in „Boxes“ verpackte Geschenke.

Italien

Im katholischen Italien heißt Weihnachten Natale. Die Weihnachtsgeschenke für die italienischen Kinder bringt in der Regel am 25. Dezember Gesù bambino oder Il Bambinello – das Christkind. In der Regel gibt es weder einen typisch deutschen Adventskranz, noch einen ebenso typisch deutschen Weihnachtsbaum. Im symbolischen Mittelpunkt des christlichen Festes stehen kunstvoll gestaltete Weihnachtskrippen.

Niederlande

In unserem westlichen Nachbarland hat der Nikolausabend eine mindestens ebenso hohe Bedeutung wie Weihnachten. Am Nikolaustag kommt Sinterklaas (der Namensahn des amerikanischen Santa Claus) zu den Menschen und verteilt Süßigkeiten in die herausgestellten Schuhe. Der Sage nach lebt Sinterklaas eigentlich in Spanien und besucht die Niederlande mit dem Dampfschiff. Das Weihnachtsfest hat dagegen einen hohen religiösen Stellenwert, ist aber kein vorrangiger Geschenkeanlass.

Polen

Das polnische Weihnachtsfest setzt vor allem kulinarische Akzente. Ein Höhepunkt ist das vorwiegend vegetarische Festmahl „Wigilia“ zu Heiligabend. Dabei werden in der Regel zwölf Gänge (für die zwölf Apostel) aufgetischt. Nach dem Festessen besucht im katholischen Polen die gesamte Familie die Mitternachtsmesse.

Russland

Nachdem das christliche Weihnachten zu kommunistischen Zeiten unterdrückt wurde haben die alten Traditionen wieder deutlich an Zulauf gewonnen. Im Mittelpunkt steht die Figur Väterchen Frost. Die russisch-orthodoxe Kirche begeht Weihnachten am 6. Januar. Als Festessen wird in den Familien ein zwölfgängiges Mahl angerichtet, wobei auch hier jeder Gang für einen der christlichen Apostel steht.

Spanien

Das spanische Weihnachten findet üblicherweise ohne Weihnachtsbaum, dafür aber mit einer Weihnachtskrippe statt. Die „richtigen“ Geschenke gibt es am Dreikönigstag, 6. Januar. Die Kinder stellen Wasser und Brot vor die Haustür, als Wegzehrung für die Heiligen Drei Könige. Nur die braven Kinder bekommen Geschenke, während die anderen Kohlen erhalten.

USA

In dieser multikulturellen Nation treffen sich viele unterschiedliche Weihnachtstraditionen. Eine wichtige „Integrationsfigur“ ist Santa Claus. Zu den Kindern und Erwachsenen kommt Santa Claus – so erzählt es die Legende – für gewöhnlich mit einem Rentiergespann. Durch den Kamin steigt der freundliche Herr, der sonst am Nordpol zu Hause ist, in die Häuser ein, um Geschenke zu verteilen. kuk

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