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Magazin Stormarn

Mit Baum und Atemkatze zu innerer Ruhe und Leistungsfähigkeit

Yoga, die jahrtausendealte Bewegungslehre aus Indien, findet auch in Stormarn immer mehr Anhänger

Gaby Slomka (61) leitet das Himalaya-Institut in Ahrensburg und lehrt dort Hatha-Yoga, Fotos (3): P. Sonntag
Gaby Slomka (61) leitet das Himalaya-Institut in Ahrensburg und lehrt dort Hatha-Yoga, Fotos (3): P. Sonntag
Madonna, Julia Roberts oder Daniel Craig tun es seit Jahren mit Begeisterung. Auch Jogi Löw, Helene Fischer und Eva Padberg wenden es regelmäßig an. Rund vier Millionen Deutsche praktizieren mittlerweile Yoga, das sportliche Elemente, Entspannungstechniken und Spiritualität vereint. Auch in Stormarn erfreut sich die Bewegungslehre wachsender Beliebtheit.

Ob Sportverein, Fitnessstudio oder Yogaschule – wer zum sogenannten Yogi werden will, findet im Kreis dafür etliche Möglichkeiten. Von Reinbek bis Rümpel und von Bargfeld-Stegen bis Basthorst bieten Yogalehrer und -lehrerinnen verschiedenste Kurse für die Balance zwischen Körper und Seele an.

Reinigend und stärkend für Geist und Körper

Die besonderen Arten des Yoga sind dabei so zahlreich wie unterschiedlich. Bei manchen steht die Dynamik im Vordergrund und bei anderen die reinigende Wirkung oder die innere Einkehr. „Beim Hatha Yoga bereiten wir den Körper vor allem auf die Meditation vor“, sagt Gaby Slomka, die am Himalaya Institut in Ahrensburg eine der populärsten Yogaarten lehrt. Das Institut, 1981 als erste Yogaschule in der Schlossstadt gegründet, spricht ein breites Publikum an. Slomkas älteste Schülerin wurde 101 Jahre alt und ihre jüngsten Kursteilnehmer sind gerade drei Monate auf der Welt. Beim Mutter-Kind-Kursus wird der Nachwuchs nämlich einfach in die Übungen integriert. Da ist zum Beispiel Svenja aus Mollhagen. Jeden Montag - vormittag kommt sie nach Ahrensburg, um nach der Geburt ihres ersten Kindes etwas für Figur und Fitness zu tun.

Fit mit Kind: v. l. Isabella (30) und Svenja (28)
Fit mit Kind: v. l. Isabella (30) und Svenja (28)
Mit großen Augen beobachtet ihr drei Monate alter Sohn, wie sie sich für die „Atemkatze“ über ihn beugt und im Vierfüßlerstand Atem- und Dehnübungen macht. „Ich habe schon vor der Schwangerschaft Yoga gemacht. Jetzt tut es gut, wieder rauszukommen und etwas für mich zu tun“, sagt die 28-Jährige. Als sie sich für die Baum-Übung aufstellt, bei der man mit einem angewinkelten Bein das Gleichgewicht halten muss, wird das Baby in ihrem Arm zur Herausforderung. Doch in der Ruhe liegt die Kraft. Mit Konzentration und tiefem Atmen gelingt der jungen Mutter auch diese Übung. Yoga ist mehr als eine Sportart. Die Übungsreihen wirken nicht nur auf den Körper reinigend und stärkend, sondern auch auf den Geist. „Yoga schult die eigene Wahrnehmung“, sagt Slomka. „Ich spüre andere und mich besser. Es fördert meine Unterscheidungs- und Entscheidungsmöglichkeit.“ Die 61-Jährige fing als Schülerin in der Yogaschule an. Dann bemerkte sie die positiven Veränderungen von Mitschülern, die sich zu Yogalehrern ausbilden ließen. 2002 begann sie ihre eigene Ausbildung. „Wir versuchen, die westliche Weltanschauung und die fernöstliche Philosophie miteinander zu verbinden“, sagt Slomka. „Dabei fließen auch Aspekte der Psychologie und der Körperlehre hinein.“ Sie selbst hat über Yoga zu mehr Gelassenheit gefunden.
Yogalehrerin Silke Kayser, Fotos: P. Sonntag
Yogalehrerin Silke Kayser, Fotos: P. Sonntag
Eine Lehre, viele Effekte

Silke Kayser bietet am Himalaya Institut Kundalini-Yoga an, eine bewegungsintensive Yogaform, die rhythmische Mantragesänge integriert. „Unabhängig von Alter, körperlicher Fitness oder Geschlecht kann man hier jederzeit einsteigen“, sagt Kayser, die auch immer mehr männliche Teilnehmer begrüßt. „Im Mittelpunkt meiner Unterrichtsstunden stehen die Stärkung des Nervensystems und damit die Stressreduktion sowie die Beweglichkeit und Kräftigung der Wirbelsäule. Yoga ist die bislang wirksamste Methode gegen chronische Rücken- und Nackenschmerzen und kann auch hilfreich bei Migräne sein.“ Das kontrollierte Atmen stärke außerdem die Immunabwehr, wirke gegen Depressionen und mache das Gehirn leistungsfähiger. Erstmals bietet das Himalaya-Institut seit März auch Trauma- Yoga an, das von Krankenkassen gefördert wird. Traumatisierte Menschen können hier durch behutsame Übungen und bewusstes Atmen wieder ein positives Körpergefühl entwickeln. ps
www.himalaya-institut-ahrensburg.dewww.yoga-ahrensburg.de

Die nächsten Veranstaltungen

30. April, 20 bis 21 Uhr Vollmondmeditation im Himalaya-Institut

Die Teilnahme kostet nichts. Es ist keine besondere Kleidung erforderlich. Um Anmeldung wird gebeten unter gaby@himalaya-institutahrensburg.de
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