Helle Farben, viel Licht und Holz und jede Menge maritime Fundstücke: Das Haus der Nicolaisens erinnert an ein Sommerhaus am Meer auf Sylt oder an der US-amerikanischen Ostküste

Irgendwann kommt für jedes Paar der Zeitpunkt: Die Kinder werden groß, das Spielen im Garten wird immer uninteressanter und rund um die Uhr umsorgt werden will der Nachwuchs auch nicht mehr. Viele Paare legen sich dann einen Hund, neue Hobbys oder ein Wohnmobil zu. „Auch wir haben uns ein neues ‚Baby‘ gesucht, in unserem Fall war das ein neues Haus“, erzählt Maike Nicolaisen. Glücklicherweise bot das Grundstück, auf dem das Vorgängerhaus der Familie stand, viel Platz. Die erforderliche Genehmigung zur Bebauung des hinteren Teils des Grundstücks war also nur noch Formsache.

Wie das neue Haus aussehen sollte, war den Nicolaisens von vornherein klar. Ein altengerechtes, unterkellertes Ökoholzhaus sollte es sein, mit offenem Grundriss im Erdgeschoss, viel Platz, Stauraum und Licht – ohne Schnickschnack. „Ich habe mir immer das Gefühl von Freiheit und Meer in meinen eigenen vier Wänden gewünscht. Mit unserem Haus ist dieser Wunsch in Erfüllung gegangen“, berichtet die 55-jährige Niendorferin, die ursprünglich aus Niebüll stammt. Bevor das Paar mit den beiden Söhnen das neue zweistöckige Traumhaus mit einer Wohnfläche von rund 150 Quadratmetern beziehen konnte, gab es viel zu regeln und zu entscheiden. „Teilweise war das eine ganz schön schwere Geburt“, gibt Maike Nicolaisen zu. Doch mit dem Ergebnis sind sie und ihr Mann Ulf rundum zufrieden. Sie lieben ihr nordischmaritimes Haus und haben die Entscheidung für ihr neues „Baby“ keine einzige Minute lang bereut.
 

Insbesondere die Terrasse wurde in den letzten Monaten viel genutzt. Hoch gewachsener Bambus schirmt diese ideal vom Rest des Grundstücks ab. Unter einem großen weißen Sonnenschirm befindet sich ein gemütlicher Essplatz. Ein antiker Bücherwagen dient der Ablage von Flaschen, Laternen, Teelichtern, Pflanzen und einem Buddha. Maike Nicolaisens Händchen fürs Dekorieren wird hier bereits sehr deutlich. Auch im Haus gibt es viel zu entdecken. Die vielen maritimen Wohnaccessoires sind gekonnt zusammengestellt – Maike Nicolaisen hat mit „Nordisch by nature“ ihren Stil gefunden. Dass Weiß, Grau und Türkis die Lieblingsfarben der Erziehungswissenschaftlerin und Friseurmeisterin sind, wird mit einem Blick deutlich. Zentraler Lebensmittelpunkt der Familie ist der übergroße Esstisch aus Holz. Der hat eine ganz besondere Geschichte. Maike Nicolaisen hat ihn auf einer Hütte in der Nähe von Oberstdorf entdeckt und sich schockverliebt. Da der Besitzer des Gasthauses nicht vor Ort war, hinterließ sie ihre Telefonnummer auf dem Getränkebon. Tatsächlich meldete sich der Gastronom bei ihr und stimmte einem Verkauf zu.

Wenige Wochen später stand der Tisch dann in Niendorf. „Ich finde es immer schön, wenn Möbel und Wohnaccessoires ein Vorleben haben. Und ich liebe es, Neues und Altes miteinander zu kombinieren“, erzählt Maike Nicolaisen. Zu ihren Lieblingsstücken gehören unter anderem das „Familienklavier“, der alte Brotkasten in der Küche, das Geweih, der chinesische Hochzeitsschrank oder Omas Kommode. Viele andere Dinge im Haus hat Maike Nicolaisen im Internet ersteigert, auf Trödelmärkten entdeckt oder am Meer gefunden. Aus angespülten Glasscherben, Muscheln und Treibholz lässt sich schließlich viel machen. „Fette Beute“ ist ein Beispiel dafür. Das Kunstwerk der kreativen Hausherrin zieht in der Küche alle Blicke auf sich.

Mittlerweile wohnen die Nicolaisens nur noch zu dritt in ihrem Haus, ein Sohn ist bereits ausgezogen. An Leben im Haus mangelt es dennoch nicht – ebenso nicht an neuen Ideen. Im nächsten Sommer möchte Maike Nicolaisen einige Wochen auf einer Alm verbringen. Es ist davon auszugehen, dass sie dann wieder „Fette Beute“ macht. Für das eine oder andere Fundstück aus den Alpen wird sich bestimmt noch ein Plätzchen finden! csl