Immer konkreter werden die Pläne für die U5, die künftig mit einer Haltestelle am Siemersplatz/Behrmannplatz über Lokstedt fahren wird. Von Anfang an hat die HOCHBAHN die Bürger um ihre Meinung gebeten und sie zu Wort kommen lassen. Wünsche, Anregungen und Kritik können unter anderem in Online-Dialogen geäußert werden. Antworten auf häufig gestellte Fragen hat der Hochbahn-Beauftragte Florian Kraft.
 

MEIN LOKSTEDT: Warum kann es nicht auch direkt am Siemersplatz einen Zugang geben, zum Beispiel auf der Verkehrsinsel für einen schnellen Umstieg von Bus auf Bahn?

FLORIAN KRAFT: Die Länge einer U-Bahn-Haltestelle beträgt etwa 125 Meter. Der Abstand zwischen Behrmann- und Siemersplatz ist jedoch etwas weiter, so dass nicht beide Orte gleichermaßen angebunden werden können. Unser Ziel ist, für beide Zentralpunkte möglichst kurze Zugangswege zu schaffen. Bei einem Zugang auf der Verkehrsinsel wird es schwierig, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Hier muss mit einer hohen Zahl an Fahrgästen gerechnet werden, die sich bei der Nutzung des Ausgangs darauf befinden, während die Fußgängerampeln auf Rot geschaltet sind und gleichzeitig weitere Fahrgäste nachströmen.
 

ML: Warum ist der Haltestellenabstand zwischen Behrmannplatz und Hagenbecks Tierpark so groß?

KRAFT: Die genaue Lage einer Haltestelle wird unter baulichen, betrieblichen, verkehrlichen und wirtschaftlichen Abwägungen getroffen. Durch die Verknüpfung zur U2 ist die Haltestellenlage am Hagenbecks Tierpark festgelegt. Die Haltestelle Siemers-/Behrmannplatz wird dabei so geplant, dass der westliche Ausgang mit einer Lage in der Julius-Vosseler-Straße (Ecke Grelckstraße) bereits näher in Richtung des östlichen Zugangs der U5-Haltestelle Hagenbecks Tierpark rückt. Dazwischen wird die Feinerschließung von einem auf die Schnellbahnhaltestellen abgestimmten Busnetz gewährleistet.

ML: Lokstedts grüner und dörflicher Charme soll nicht weiter beeinträchtigt werden. Wird durch die neue U-Bahn noch mehr zugebaut?

KRAFT: Die U5 wird in Lokstedt unterirdisch verlaufen, so dass das Straßenbild dadurch nicht beeinflusst wird. Lediglich die Treppenanlagen und Aufzüge werden sichtbar sein. Diese werden aber so geplant, dass sie sich in ihrer Anordnung und Gestaltung in das Umfeld integrieren.

ML: Bleibt es bei den aktuell fünf geplanten Zugängen?

KRAFT: Um möglichst viele Anwohner erstmals an das Schnellbahnnetz anzuschließen, werden an beiden Haltestellenenden sowie an beiden Seiten der Straße Zugänge angeordnet. Ob darüber hinaus weitere Zugänge, zum Beispiel für Übergänge zum Busverkehr, vorgesehen werden, hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab und wird im weiteren Planungsprozess diskutiert.
 

ML: Wann beginnt der Bau der U5?

KRAFT: Der Streckenverlauf für den Abschnitt zwischen City Nord und den Arenen befindet sich noch in der Vorentwurfsplanung. Der östliche Teil der U5 von Bramfeld bis City Nord ist bereits im Planfeststellungsverfahren. Während der Bau hier voraussichtlich Ende 2021 startet, ist der Baubeginn für die weitere Strecke für Mitte der 2020er Jahre vorgesehen. Mit einer Inbetriebnahme dieses Abschnitts ist Mitte der 2030er Jahre zu rechnen. kh

Florian Kraft
HOCHBAHN-Beauftragter
florian.kraft@hochbahn.de
Tel. 32 88 57 25
www.schneller-durch-hamburg.de