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Freiluftschaltanlage am Wehmerweg ist Strom-Verteilungsknoten

Hochspannung in Lokstedt

Die Freiluftschaltanlage in Lokstedt gibt es bereits seit 1950 Foto: kh

Wer hier nicht tagtäglich entlangspaziert, blickt beinahe ehrfürchtig und auch leicht eingeschüchtert durch den meterhohen Gitterzaun und fühlt sich ein klein wenig in einen Science-Fiction-Film versetzt. Hochspannung ist auf jeden Fall garantiert – in Lokstedts großer Freiluftschaltanlage am Wehmerweg.
 

Fast schon idyllisch gelegen zwischen Einfamilienhäusern und Kleingärten direkt an der Kollau erstreckt sich auf einer Fläche von 2,5 Hektar eine der größten Schaltanlagen im Hamburger Verteilungsnetz, betrieben von der Stromnetz Hamburg GmbH als 100-prozentiges städtisches Unternehmen.


„Die Anlage dient als Strom-Verteilungsknoten im Norden Hamburgs.“

Anette Polkehn-Appel, Pressesprecherin bei Stromnetz Hamburg


Bei einem Blick auf angeschlossene Freileitungen, Hochspannungskabel sowie die hochstehenden braunen Porzellankörper auf Stahlportalen kommt schnell die Frage auf, was hier eigentlich passiert?

„Die Anlage dient als Strom-Verteilungsknoten im Norden Hamburgs“, so Anette Polkehn-Appel, Pressesprecherin bei Stromnetz Hamburg: „Man kann sich die Schaltanlage wie eine Sicherungsverteilung im Haushalt vorstellen. Die Hochspannungsleitungen zu den einzelnen Umspannwerken sind vergleichbar mit den Sicherungsabgängen für die Räume im Haus.“ Energie werde hier nicht umgewandelt, sondern lediglich verteilt und weitergegeben.

So kommt der Strom in Hamburg in die Steckdose Grafik: Stromnetz Hamburg
So kommt der Strom in Hamburg in die Steckdose Grafik: Stromnetz Hamburg

Strom ist wandelbar

Hamburgs Strom kommt aus dem Höchstspannungsnetz des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz Transmission GmbH. Am Hauptumspannwerk Hamburg Nord – insgesamt gibt es drei Hauptumspannwerke in der Hansestadt – übernimmt Stromnetz Hamburg als Verteilungsnetzbetreiber die Energie und transformiert sie von Höchstspannung (380 Kilovolt) auf 110 kV beziehungsweise 110.000 Volt herunter, um sie dann auch nach Lokstedt weiterzuleiten.
 

Eine hochspannende Sache. Ein Stromnetz-Mitarbeiter in einem Umspannwerk Foto: Stromnetz Hamburg/Torsten Kollmer
Eine hochspannende Sache. Ein Stromnetz-Mitarbeiter in einem Umspannwerk Foto: Stromnetz Hamburg/Torsten Kollmer

„Dieser Hochspannungsstrom bleibt an der Anlage im Wehmerweg auf dieser Spannungsebene und wird von hier im Regelfall über Hochspannungskabel zu Umspannwerken unter anderem in Lokstedt, Niendorf, Fuhlsbüttel, Eppendorf und Eimsbüttel sowie direkt an Großabnehmer verteilt“, erläutert die Stromnetz-Sprecherin. In diesen Umspannwerken erfolge dann eine erneute Transformation von Hoch-  zu Mittelspannung. An den einzelnen Ortsnetzstationen wird die Energie weiter umgewandelt – bis sie dann schließlich mit noch weniger Spannung in unseren Haushalten ankommt. kh


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